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Von Kindern lernen: Von Superhelden und Kuschelmomenten

Wenn es um das Thema Glauben geht, kann Autor Jo Böker noch einiges von seinen Kindern lernen. Beispielsweise das kindliche Urvertrauen, das uns Erwachsenen oft fehlt. Oder dass ein Vater im Himmel uns sicher nichts Positives ausschlägt.

„Papa, du bist gar nicht der Stärkste auf der ganzen Welt.“ – So ein Mist! Irgendwann musste es ja so weit kommen. Ich hatte gehofft, ich kann den Moment der Erkenntnis frustrierender Realität noch länger hinauszögern. Hat mein Sohn es tatsächlich schon mit vier Jahren durchschaut, dass es Menschen geben könnte, die gegen mich im Armdrücken gewinnen? Wer hat ihm verraten, dass es Männer gibt, die ihn noch höher werfen können als ich? Hat er wirklich den Nagel noch nicht vergessen, den ich vergeblich versucht habe in die Wand zu schlagen? „Wer bitteschön ist stärker als der Papa?“, frage ich entrüstet.
„Mein anderer Papa ist noch viel stärker als du. Und der passt immer auf mich auf – auch wenn du gerade schläfst.“
Puh. Das ging ja gerade noch mal gut. Mit dieser Niederlage kann ich gut leben. Wenn nur Gott stärker ist als ich, soll es mir recht sein.
Im Ernst: Für mich sind solche Gespräche mit einem jüngsten Sohn heilige Momente. Denn dieses tiefe Vertrauen in die Stärke, in den Schutz, in die freundliche Zuwendung Gottes wünsche ich mir auch für mein Leben. Deswegen sind mir meine drei Kinder echte Glaubensvorbilder.

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Auf dem Schoß des Höchsten

Auch von meiner Tochter kann ich eine Menge über Gottes Wesen lernen. Wenn sie von der Schule nach Hause kommt, rennt sie zuerst in mein Büro; das wollte sie sogar vertraglich mit mir festlegen. „Papa, wenn ich von der Schule komme, darf ich dann immer kurz in dein Büro und ein bisschen auf deinem Schoß sitzen?“ Da kann ich natürlich nicht Nein sagen. Im Gegenteil: Egal wie beschäftigt ich bin, wenn sie kommt, höre ich mit aller Arbeit auf. Es ist ein Highlight meines Tages, wenn sie freudestrahlend auf meinem Schoß sitzt. Und wenn ich das schon so gerne mache, wie viel Freude bereitet es dann wohl Gott, dem vollkommenen Vater (vgl. Matthäus 7,9–11 oder Epheser 3,14 f), wenn wir zu ihm kommen und seine Nähe suchen? Gott wird dir nie etwas vorenthalten, um das du ihn bittest und das gut für dich ist. Keine Stimme klingt schöner und lieblicher als deine Stimme in seinen Ohren. Wenn du zu ihm kommst, wird er sofort alle Aufmerksamkeit voll auf dich ausrichten. Und: Er ist nicht nur willig, sondern auch fähig, alles zu tun, was gut für dich ist.

Einfache Wahrheiten

Für Kinder sind die Dinge noch ganz klar. Gerade theologische Diskussionen oder ein weises Abwägen kennen sie nicht. Für sie steht fest: Gott ist gut. Gott liebt die Menschen. Gott liebt mich – und dich. So auch meine Tochter. Vor einiger Zeit las sie auf einer Karte folgenden Bibelvers: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben.“ (Johannes 6,47) „Der ist komisch“, fand sie. „Warum? Das ist doch ein schönes Versprechen“, habe ich erstaunt zurückgefragt. „Naja, aber Gott liebt doch jeden Menschen, nicht nur den, der glaubt. Deswegen gibt er doch allen ewiges Leben.“ Man könnte jetzt darauf hinweisen, dass der Vers weitergeht und tatsächlich sagt, dass nur die, die glauben, in den Himmel kommen. Man könnte die Notwendigkeit des Glaubens ausführlich beschreiben. Man könnte unsere christliche Erziehung hinterfragen, die bewirkt, dass eine 9-Jährige das persönliche Bekenntnis zum Glauben so unwichtig empfindet. Oder man feiert das kindliche Urvertrauen zu Gott als einem Vater, der grenzenlos liebt – jeden Menschen. Man freut sich am tiefen Wissen darum, dass Gott der perfekte Vater ist, auf den man sich verlassen kann. Und man vertraut, dass Gott ihr liebevoll das zeigt, was er für sie als wichtig empfindet. Klar, für was ich mich entschieden habe.

Von den Kleinen lernen

Ich glaube, Gott will uns Großen durch die Kinder viel zeigen: Das Vertrauen zum Beispiel, dass Gott es gut mit uns meint und uns helfen will. Für Kinder ist es kein Problem anzunehmen, dass Gott alles kann. Kinder setzen all ihre Hoffnung auf Gott. Je größer wir werden, desto mehr setzen wir unsere Hoffnung auch in andere Dinge. Doch Gott wartet auf uns. Wartet auf unser Vertrauen.
Und ich möchte weiter von meinen Kindern lernen, meinem großen Papa im Himmel alles zuzutrauen, und ihm zu vertrauen, dass er es gut machen wird – mit mir persönlich, mit Menschen, die ich liebe, und mit dieser Welt.


Dieser Artikel ist zuerst im Magazin TEENSMAG erschienen, das wie Jesus.de zum SCM Bundes-Verlag gehört.

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