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Vor Neonazi-Demo in Dresden: Christliches Netzwerk gegen Rechts gegründet

Einen Tag vor einem Neonazi-Aufmarsch in Dresden ist am Freitag in der Elbestadt ein bundesweites christliches Netzwerk gegen Rechtsextremismus gegründet worden. Zu den Initiatoren der Bundesarbeitsgemeinschaft «Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus» gehört der sächsische evangelische Landesbischof Jochen Bohl. Das Erstarken von «neuen Nazis» und der Wiedereinzug der NPD in den sächsischen Landtag 2009 sei für die Kirche Anstoß gewesen, den «Widerstand zu verstärken und kreative Aktivitäten zu entwickeln», sagte Bohl bei der Gründung in Dresden.

An diesem Samstag wird in der Elbestadt ein Aufmarsch von mehreren tausend Neonazis befürchtet. Anlass ist der 65. Jahrestag der Bombardierung Dresdens durch die Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Aus Protest rufen Kirchen und andere gesellschaftliche Gruppen zu einer Menschenkette und einem Friedensgebet vor der Frauenkirche auf.

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«Wir werden den neuen Nazis nicht gestatten, durch ihre hasserfüllte Sicht auf die Geschichte den Frieden zu gefährden», sagte Bohl mit Blick auf die angekündigte Demonstration der rechtsextremen «Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland». Auch die Dresdner Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) rief in ihrem Grußwort zur Teilnahme an der Menschenkette auf. Das «gemeinsame Auftreten der Anständigen» müsse zeigen, «dass rechtes Gedankengut und Rechtsextreme in unseren Reihen keinen Platz haben».

Zu den Initiatoren des christlichen Netzwerks gegen Rechtsextremismus gehören neben Vertretern der evangelischen Kirche auch die «Aktion Sühnezeichen Friedensdienste», das Kulturbüro Sachsen und der Verein «Miteinander» in Sachsen-Anhalt. Im Gründungsaufruf heißt es, die Kirche müsse bei der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus stärker als bisher präsent sein. «Menschenverachtende, rassistische, antisemitische und demokratiefeindliche Einstellungen» seien mit christlichen Glauben unvereinbar.

In einer ersten Erklärung kritisiert die Bundesarbeitsgemeinschaft den im Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgelegten Plan, Programme gegen Rechtsextremismus auf alle Formen extremistischer Gewalt auszuweiten. Eine Gleichsetzung mit Linksextremismus oder Islamismus verharmlose das Problem, heißt es. 

Quelleepd

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