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Warum es gut sein kann, Hilfe anzunehmen

Sich helfen zu lassen ist leichter gesagt als getan. Warum es sich lohnt einfach mal Hilfe anzunehmen.

Von Agnes Wedell

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Der Wert der Schwachheit

Was ist, wenn bei uns die Empfangen-Waagschale schwerer wiegt als die Geben-Waagschale? Das kann ja ganz unterschiedliche Ursachen haben. Wohl jeder kennt einen Zeitgenossen, bei dem sich alles um ihn zu drehen hat: Seine Wünsche und Sorgen sind wichtiger als alles andere. So ein Mensch merkt meistens noch nicht einmal, wie fordernd er (oder sie) sich verhält.

Mindestens genauso häufig ist aber der gegenteilige Fall: Man würde liebend gerne anderen etwas Gutes tun, hat aber nicht (mehr) die Kraft dazu. Das nagt einerseits an der Selbstachtung: Schwach und abhängig zu sein, steht auch unter Christen nicht hoch im Kurs. Von den Kanzeln wird zwar verkündet, dass unser Wert nicht von unserer Leistung abhängt, dass er einzig und allein Gottes Geschenk ist. Aber das sagt und glaubt sich leichter, wenn man gesund und leistungsfähig ist.

Es ist dagegen etwas Besonderes, Menschen zu begegnen, die ihre Schwachheit annehmen, die sich dankbar helfen lassen und den Helfern mit Anerkennung begegnen. Die im Kopf und auch im Herzen wissen, dass ihr Wert nicht mit ihrer Leistungsfähigkeit abnimmt. Sie strahlen oft eine tiefere Würde aus als die „Macher“ und „Entscheider“.

Hilfe annehmen ohne etwas zurückzugeben?

Christen können hier ein Vorbild sein, sie sind es auch oft. Leider verstellt aber eine scheinbar christliche Tugend manchmal den Weg zu dieser Haltung: Darf ich denn immer wieder Hilfe annehmen, wenn ich nichts mehr zurückgeben kann? Ist das nicht egoistisch? Zunächst einmal: Jeder kann etwas geben. Ein Lächeln, ein freundliches Dankeschön, die ehrliche Frage, wie es der helfenden Person selbst geht – das sind Belohnungen, die wir ohnehin wesentlich großzügiger verteilen sollten.

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Außerdem sieht die Bilanz meistens ganz anders aus, wenn man die ganze Lebensspanne betrachtet. Wer heute vor allem empfängt, gehörte in jüngeren Jahren oft selbst zu den Gebenden. Und letztlich zeigt die Abhängigkeit von anderen Menschen, dass wir alle Gott gegenüber tief im Minus stehen. Gut, dass Gott nicht nach unseren kleinlichen menschlichen Maßstäben misst!

Mir ist klar, dass ich mit meinen 53 Jahren erst angefangen habe, diese Lektion zu lernen. Umso dankbarer bin ich für Menschen, die mir mit gutem Vorbild vorangehen und mir Mut machen, Schritt für Schritt vorwärtszugehen.


Dieser Artikel ist zuerst in der Lebenslauf erschienen, die wie jesus.de zum SCM Bundes-Verlag gehört.

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