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Wegen „Radikalisierung“: Christen-Sprecherin Schultner tritt aus AfD aus

Im Mai hatte Anette Schultner auf dem Kirchentag noch mit dem Berliner Bischof Markus Dröge über das Verhältnis zwischen Kirchen und AfD diskutiert. Nun ist die Vorsitzende der „Christen in der AfD“ aus der Partei ausgetreten.

„Der Grund für meinen Austritt liegt in der Radikalisierung der AfD“, zitiert „Die Welt“ aus dem Austrittsschreiben Schultners an die AfD-Bundesgeschäftsstelle. Sie komme „mit großem Bedauern zu der Einschätzung, dass der Punkt, an dem man auf eine Umkehr dieser Fehlentwicklung berechtigt hoffen konnte, längst überschritten ist.“

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Ihre Einschätzung erläuterte die 44-Jährige in einem Interview mit dem Berliner „Tagesspiegel“. Dort sagte sie, dass der Parteiflügel um den Thüringer Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke ihrer Überzeugung nach immer mehr Einfluss in der Partei gewinne. Viele Mitglieder würden sich nicht trauen, „sich deutlich gegen ihn und seine Mitstreiter zu positionieren“. Aus Sorge, sich die Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb der Partei zu verbauen. Sie selbst sei nicht bereit, eine „Feigenblattfunktion“ zu erfüllen. Genau dieses Wort hatte Bischof Dröge während der Diskussion mit Schultner auf dem Kirchentag ebenfalls benutzt.

Sie selbst sei 2013 in die AfD eingetreten, so Schultner, weil sie am Aufbau einer „klar konservativen Volkspartei“ habe mitwirken wollen, einer Partei mit „erkennbar christlichem Stempel“. In der Familienpolitik habe die AfD Positionen besetzt, „die ich als Christin für sehr wichtig halte“. Doch dann habe sie eine zunehmende Radikalisierung erlebt. Das Problem seien dabei nicht die „eine Minderheit bildenden Radikalen“, sondern, dass der Mittelbau der Partei nicht genug Bereitschaft habe, vehement dagegen vorzugehen und zu sagen: „Das geht so nicht, das werden wir auf keinen Fall in unserer Partei akzeptieren.“ Ihr Fazit: „Ich glaube, es gibt keine Chance mehr, die AfD zu einer realpolitisch wirkenden, bürgerlich-konservativen Volkspartei zu machen.“

Schultner will sich nach eigenen Angaben künftig in der Bürgerbewegung „Blaue Wende“ von Frauke Petry engagieren.

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