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Weihnachtsbotschaft: EKD-Chef Schneider warnt vor Egoismus

In ihren Weihnachtsbotschaften rufen führende evangelische Kirchenvertreter zu mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft auf. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, warnte vor zunehmendem Egoismus.

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 «Wir nehmen Zeichen einer wachsenden Entsolidarisierung wahr», erklärte Schneider am Freitag in Hannover. Die Direktorin von «Brot für die Welt», Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, rief dazu auf, die «Gaben der Welt als Geschenk wahrzunehmen und zu teilen», damit alle etwas davon haben.

 Schneider erklärte weiter, nur zu oft «nehmen wir die Wunden, die uns in diesem vermeintlich ‚freien‘ Spiel der Kräfte geschlagen wurden, zum Vorwand, um eigene egoistische Verhaltensweisen zu rechtfertigen». Der Präses fügte hinzu: «Verzichten um anderer Menschen oder um der Bewahrung der Schöpfung willen, nach Gerechtigkeit statt nach Selbstverwirklichung suchen – wie schwer fällt uns das!»

 Trotz der weltweiten blutigen Spur von Terror und Krieg, von Egoismus und Selbstherrlichkeit, von Folter, Hunger, Ausbeutung und Tod zeuge die biblische Botschaft der Engel seit mehr als 2.000 Jahren «von dem großen Licht, das Gott für die Dunkelheit der Welt und für alle Dunkelheiten im Leben der Menschen leuchten lässt», unterstrich Schneider.

 Füllkrug-Weitzel (Stuttgart) vom evangelischen Hilfswerk «Brot für die Welt» fragte: «Was würden wir machen, wenn wir fast unser gesamtes Einkommen für Nahrungsmittel ausgeben und trotzdem hungern müssten?» Die Pfarrerin erinnerte damit zu Weihnachten an die Not vieler Menschen in den Ländern des Südens.

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 «Die großen Schwankungen bei den Lebensmittelpreisen treffen die Armen am härtesten, denn sie können sich oft nicht einmal mehr einmal am Tag satt essen», fügte Füllkrug-Weitzel hinzu. Schon eine kleine Preiserhöhung entscheide über Leben und Tod. In Deutschland dagegen landeten viele Lebensmittel im Müll, weil zu viel eingekauft wurde oder das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Das sei «maßlose Verschwendung». «Brot für die Welt» hatte erstmals Weihnachten 1959 zu Spenden für die Hungernden aufgerufen.

 Weiteres Thema in den Weihnachtsbotschaften war der Rechtsextremismus. Die christliche Botschaft gibt nach den Worten des pfälzischen Kirchenpräsidenten Christian Schad Kraft, dem Terror in Deutschland entgegenzutreten. Mit den rechtsextremistisch motivierten Morden an Ausländern und einer Polizistin sei 66 Jahre nach dem Ende der NS-Zeit etwas passiert, das nicht für möglich gehalten wurde, sagte Schad in Speyer. Christen müssten die Spirale von Gewalt und Gegengewalt durchbrechen.

 Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung (Darmstadt) erinnerte an Arbeitslose, Trauernde, Geschiedene und traumatisierte Soldaten. Diese machten alle die Erfahrung, nicht zur Gemeinschaft zu gehören. Mit Bezug auf Jesus Christus mahnte Jung: «Unsere Gesellschaft braucht dringend mehr von dieser Sensibilität für die, die den Anschluss verlieren oder zu verlieren drohen.» Mit der Geburt Jesu habe Gott Grenzen durchbrochen: «Sein Leben macht sensibel für die, die draußen sind.»

 Der pommersche Bischof Hans-Jürgen Abromeit rief zur Hoffnung auf Frieden und Gerechtigkeit auf. «Eine Welt, die immer noch zum Krieg rüstet, oder sich nur nach materiellen Gütern sehnt, ist eine überlebte Welt», erklärte Abromeit am Freitag in Greifswald. Weihnachten sei der Beginn einer neuen Zeit. Aus der Geburt Jesu wachse ein «Menschheitsfriedensreich». Dabei verwies der Bischof auf die arabische Revolution und die finanzmarktkritische «Occupy»-Bewegung.

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(Quelle: epd)

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