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Weltkirchenrat: Marktwirtschaft vergrößert Kluft zwischen Arm und Reich

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat die marktwirtschaftliche Ordnung für die "alarmierende" Ungleichheit auf der Welt verantwortlich gemacht. Die 85 reichsten Menschen hätten ein größeres Vermögen als die 3,5 Milliarden ärmsten Menschen zusammen, kritisierte die Vorsitzende des Zentralausschusses, die Kenianerin Agnes Abuom.

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Die Doktrin des grenzenlosen Wachstums vergrößere die Kluft zwischen Arm und Reich weiter, unterstrich die Anglikanerin. "Täglich sterben Menschen wegen Mangels an Essen." Ein würdevolles Leben«ohne Hunger sei für viele Menschen unerreichbar geworden, sagte Abuom. Der ÖRK-Zentralausschuss ist das Leitungsgremium des knapp 350 Kirchen umfassenden Verbandes. Er trat am Mittwoch zu einer knapp einwöchigen Sitzung zusammen.

 Investoren aus den EU-Ländern, den USA und China hätten bei ihrem Engagement in armen Ländern nur ihre Profite im Auge, beklagte Abuom. Viele Deals zwischen Firmen und Regierungen in den südlichen Ländern brächten den Einheimischen keinen Nutzen. In Afrika klafften nur noch riesige Löcher in der Erde, nachdem die Firmen Öl und andere Bodenschätze gewonnen hätten. Viele Kirchen bekämpften die Armut nicht entschlossen genug, bemängelte die Kenianerin. Sie konzentrierten sich stattdessen auf ihre eigenen finanziellen Probleme.

 ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit hielt in seinem Bericht für den Zentralausschuss fest, dass die Entwicklung des ÖRK-Areals in Genf im Plan liege. Allerdings räumte er ein, man müsse mit "bestimmten Risiken" umgehen. Für 2016 erwartet Tveit grünes Licht für die nötigen Baugenehmigungen. Das rund 35.000 Quadratmeter große Gelände soll teilweise bebaut werden, um Einnahmen aus Pacht, Vermietung und Verkauf zu erzielen. Hintergrund ist eine finanzielle Schieflage im ÖRK-Pensionsfonds, durch die der Weltkirchenrat einen Kredit von knapp 20 Millionen Euro aufnehmen musste. Mit den erhofften Einnahmen soll der Kredit getilgt werden.

 Agnes Abuom ist die erste Frau und der erste Repräsentant aus Afrika an der Spitze des Zentralausschusses seit der Gründung des Weltkirchenrats 1948. Sie wurde auf der ÖRK-Vollversammlung 2013 mit den anderen 149 Mitgliedern des Gremiums gewählt. Die Kirchen des ÖRK repräsentieren mehr als 500 Millionen Gläubige. Die katholische Kirche ist nicht Mitglied. 

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(Quelle: epd)

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