Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) sieht sich regelmäßig dem Vorwurf ausgesetzt, im Nahostkonflikt einseitig Partei für die Palästinenser und gegen Israel zu ergreifen. Dem hat die Organisation nun in aller Deutlichkeit widersprochen. Seit seiner Gründung 1948 kämpfe der Weltkirchenrat „gegen Judenfeindlichkeit“, heißt es in einem am Montag in Genf veröffentlichten Brief. Antisemitismus sei eine Sünde gegen Gott und die Menschlichkeit.
Der ÖRK reagierte damit auf einen Bericht von „NGO Monitor“. Die in Jerusalem ansässige Beobachtungsstelle hatte über das ÖRK-Begleitungsprogramm in Palästina und Israel, „EAPPI“, geschrieben, es sei ein „Trainingscamp“ für anti-israelische Aktivitäten.
Der ÖRK hat rund 350 Mitgliedskirchen. Er unterstützt eine Zwei-Staatenlösung für Israel und die Palästinenser. Der Dachverband verlangt den kompletten Rückzug der Israelis aus allen besetzten Gebieten. Diese Haltung brachte dem ÖRK wiederholt den Vorwurf ein, die Palästinenser einseitig zu bevorzugen und die Interessen Israels auszublenden.