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„Wir haben geschwiegen“: FeG-Leitung veröffentlicht Schuldbekenntnis zum Nationalsozialismus

Statt als Christen politische Verantwortung im neutestamentlichen Sinne als „Salz und Licht der Welt“ zu übernehmen, haben Freie evangelische Gemeinden zu den „bestialischen Morden“ an unzähligen Juden und anderen Menschen geschwiegen: Das erklären 17 Mitglieder der FeG-Bundesleitung in einem Schuldbekenntnis zum Versagen im Dritten Reich.

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Präses Ansgar Hörsting verlas das Bekenntnis auf dem Bundestag der Freien evangelischen Gemeinden in Ewersbach (Hessen). „Wir hätten gegen dieses Unrecht aufstehen müssen.“ Stattdessen habe man sich angepasst, um einen „Freiraum für das gemeindliche Leben zu bewahren“. Zwar habe es auch FeG-Mitglieder gegeben, die im Widerstand gelebt hätten, doch seien etliche FeG-Vertreter und ihre Gemeinden, so der historische Befund, auf der Welle des Nationalsozialismus mutgeschwommen und hätten politisch in dasselbe Horn wie das Hitler-Regime gestoßen. Hörsting mahnte allerdings vor Überheblichkeit aus heutiger Sicht, „denn wahrscheinlich hätten viele sich unter ähnlichen Umständen entsprechend verhalten“.

Mit diesem Bekenntnis vor über 300 Delegierten des höchsten FeG-Gremiums griff die Bundesleitung frühere Schuldeingeständnisse auf, insbesondere das aus dem Jahr 1995 des damaligen Präses Peter Strauch. Anlass zum neuen Schuldbekenntnis seien die drei Jahrestage – 100 Jahre Ausbruch des Ersten Weltkrieges, 75 Jahre Beginn des Zweiten Weltkrieges und 25 Jahre Öffnung der Berliner Mauer – gewesen, erklärte Hörsting.

Die Ereignisse der letzten Wochen, insbesondere der brutale Terror der Kämpfer für den „Islamischen Staat (IS)“, seien eine Herausforderung, mit allen positiven Kräften der Spirale von Gewalt entgegenzutreten. „Unsere Geschichte verpflichtet uns zu einem ernsthaften Engagement“, sagte Hörsting. Das gleiche gelte für die gewalttätigen Auseinandersetzungen in der Ukraine. Es reiche nicht aus, die Verletzten zu heilen und Flüchtlingen Unterkunft zu gewähren. So müsse man den Mördern auch mit Gewalt Einhalt gebieten. Militärgewalt sei dabei jedoch die „Ultima Ratio“, das letzte Mittel, wenn alle Verhandlungen und gewaltlosen Maßnahmen versagten.

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