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„Zeichen der Versöhnung“: Weltkirchenrat spricht sich für Annäherung mit Evangelikalen aus

Der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Olav Fykse Tveit (Genf), plädiert für eine Annäherung zwischen der evangelikalen Bewegung und dem Weltkirchenrat.

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In seinem Grußwort zum Auftakt der «Dritten Internationalen Lausanner Konferenz für Weltevangelisation» sagte er vor 4.200 evangelikalen Führungskräften und Missionsexperten aus 198 Ländern, die Einladung des ÖRK zur Konferenz sei ein «Zeichen der Versöhnung».

Die Beziehungen zwischen Weltkirchenrat und evangelikaler Bewegung gelten als schwierig. Vielen evangelikalen Christen ist der Weltkirchenrat theologisch zu liberal und zu politisch. Die Tagung, die am Sonntagabend eröffnet wurde, dauert bis zum 24. Oktober.

Der Vorstandvorsitzende der Lausanner Bewegung, Doug Birdsall, sagte in seiner Eröffnungsrede, der Kongress zur Weltevangelisation solle zur Einheit der Kirche beitragen. Auch zweitausend Jahre nach Jesu Geburt sei die Verbreitung der christlichen Botschaft wichtig. Viele Volksgruppen hätten noch nie vom Evangelium gehört.

Michael Herbst, Direktor des Institutes zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung in Greifswald, rief dazu auf, in einer säkularisierten Gesellschaft die Wahrheit des christlichen Glaubens zu verbreiten. Wer sich Jesus zum Vorbild nehme, werde nicht in der Gefahr stehen, intolerant oder gewalttätig zu werden, sagte er am Montag. Jesus habe den Menschen gedient, sie nicht bekämpft. Durch sein Leben und durch seine Worte habe er den Weg zu Gott gezeigt, sagte der Theologieprofessor.

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 Die missionarische Lausanner Bewegung hat in Zusammenarbeit mit der «World Evangelical Alliance», der weltweiten Evangelischen Allianz, nach Kapstadt eingeladen. Auch aus Deutschland sind rund 90 Teilnehmer vertreten. Zudem verfolgen mehr als hunderttausend Menschen durch Videoübertragungen an 650 Orten weltweit und über das Internet die Veranstaltung. Am Ende des Kongresses soll ein Manifest verabschiedet werden, in dem die evangelikalen Christen ihre Standpunkte darlegen.

 Unterdessen wurde bekannt, dass die chinesischen Behörden insgesamt 200 Hauskirchenpfarrer und -prediger an der Teilnahme des 3. Lausanne-Weltkongresses über Evangelisierung gehindert haben. Sie seien an Flughäfen in Peking und der westlichen Metropole Chengdu aufgehalten worden, teilten Protestanten über Mailing-Listen mit.

 Die Lausanner Bewegung ist ein Netzwerk von evangelikalen Christen. Diese haben sich zusammengeschlossen, um Menschen aus aller Welt mit dem Evangelium zu erreichen. Die Bewegung bezieht sich mit ihrem Namen auf die erste Konferenz für Weltevangelisation, die 1974 im schweizerischen Lausanne stattfand. Zum ersten Mal präsentierte sich dort die weltweite evangelikale Bewegung als selbstständiger Teil der Ökumene im Protestantismus. Neben einer Reihe von Fachtagungen veranstaltete die Lausanner Bewegung 1989 einen zweiten Kongress in Manila (Philippinen).

Die Lausanner Bewegung grenzte sich damit vom Ökumenischen Rat der Kirchen ab. Dieser rückte nach Ansicht vieler evangelikaler Christen in den 60er und 70er Jahren die Fragen des sozialen und politischen Engagements zu sehr in den Mittelpunkt. Dadurch sei die Verkündigung des Evangeliums in den Hintergrund geraten, wurde kritisiert.

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 An dem dritten Kongress in Kapstadt beteiligen sich Anglikaner, Lutheraner, Reformierte, Methodisten, Baptisten, Pfingstler sowie kleinere unabhängige Freikirchen. Zudem nehmen Beobachter aus dem Weltkirchenrat und anderen christlichen Konfessionen wie der römisch-katholischen Kirche sowie der orthodoxen Kirche teil.

Die Veranstalter beziehen sich mit ihrem Treffen auf die Weltmissionskonferenz 1910 im schottischen Edinburgh. Sie gilt als Ausgangspunkt der ökumenischen Zusammenarbeit der Konfessionen.

(Quelle: epd)

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