Der Zentralrat der Juden hat am Internationalen Holocaust-Gedenktag dazu aufgerufen, der Verunglimpfung und Instrumentalisierung der Holocaust-Opfer in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie Einhalt zu gebieten.
Die jüdische Gemeinschaft sei „entsetzt und fassungslos“ über das Verhalten vieler Bürger seit Beginn der Corona-Pandemie, die sich mit Opfern der Schoah gleichsetzten. „Diese Anmaßung und Respektlosigkeit ist für uns unerträglich“, erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Mittwoch in Berlin: „Was die Menschen in der Schoah erlitten haben, ist mit nichts zu vergleichen.“
Wenn auf Demos die gelben sogenannten Judensterne getragen werden, komme dies einer Relativierung des Holocausts gleich und sei damit volksverhetzend und strafbar, so Schuster: „Polizei und Justiz sollten solche Vorfälle konsequenter ahnden.“ Solche Signale des Staates seien nötig, „auch, um die demokratische Zivilgesellschaft zu stärken. Das sind wir den Opfern der Schoah schuldig.“