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Zwingli war ganz anders

Der Film «Zwingli» zeichnet nach den Worten von Schauspieler Max Simonischek ein neues Bild des Schweizer Reformators. «Wir haben sehr schnell feststellen müssen, dass es zwischen dem gegenwärtigen Zwingli-Bild und dem Bild, das wir in unseren Recherchen gefunden haben, eine große Differenz gibt», sagte Simonischek am Dienstagabend bei der NRW-Premiere des Films in der ausverkauften Essener Lichtburg.

Während Zwingli heute häufig mit Lustfeindlichkeit und Arbeitsbeflissenheit verbunden werde, zeigten etwa historische Briefe einen lebensbejahenden Mann, betonte der 37-jährige Simonischek, der den Reformator in dem Film verkörpert. «Diese Differenz war eine Chance, das Bild von Zwingli zu reformieren. Und das war wie eine Einladung.»

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Das Historiendrama «Zwingli – der Reformator» kommt am Reformationstag (31. Oktober) in die deutschen Kinos, in der Schweiz läuft er bereits seit Januar. Ulrich (Huldrych) Zwingli (1484-1531) war neben Martin Luther (1483-1546) und Johannes Calvin (1509-1564) einer der führenden Reformatoren im 16. Jahrhundert. Er predigte ab 1519 von der Kanzel des Großmünsters in Zürich. Die Filmproduktion ist ein Beitrag zum Zwingli-Jahr 2019 und konzentriert sich auf die Züricher Zeit des wortgewaltigen Predigers.

Für den Essener Bischof Franz-Josef Overbeck verdeutlicht die Verfilmung, dass die Kirche zur Zeit der Reformation nicht mehr als glaubwürdig empfunden wurde. Das berühre auch eine große Frage der Ökumene von heute: «Nur gemeinsam können wir glaubwürdig sein», betonte der katholische Theologe in einem Podiumsgespräch nach der Premiere mit Blick auf die Zusammenarbeit der Konfessionen.

„Christen tragen Reformationsgen in sich“

Der Film könne dazu beitragen, die «Frische des Evangeliums» und die Bedeutung ständiger Erneuerung neu zu entdecken, sagte der Ruhrbischof: «Die Christen tragen seit 500 Jahren das Reformations-Gen in sich.» Beleuchtet werde auch die Konflikthaftigkeit von Religion, sagte Overbeck und verwies zugleich auf die Fortschritte in der Ökumene: «Wir können heute mit Differenzen leben und tragen sie nicht mehr mit Gewalt aus, und zwar nie mehr.»

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, nannte den Film «sehr kontrastreich, wenn er die kirchliche Situation von damals zeigt». Zugleich habe ihn «Zwingli» nachdenklich gestimmt mit Blick auf das, was heute in den Kirchen geändert werden müsse, sagte Rekowski. «Zwingli» schildert etwa den Streit zwischen dem Reformator und der Täuferbewegung und die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen katholischen und reformierten Kantonen in der Schweiz. Der Film verdeutliche, dass sich die Christen immer wieder auf die Quelle des Glaubens besinnen müssten, betonte der leitende Theologe der rheinischen Kirche.

Quelleepd

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