Zum ersten Mal erhält ein Muslim den mit umgerechnet rund 130.000 Euro dotierten Grawemeyer Preis für Religion 2010.
Der Religionssoziologe Eboo Patel (34) ist Gründer und Direktor einer gemeinnützigen und interreligiösen Jugendorganisation, wie die ökumenische Nachrichtenagentur ENI am Dienstag in Genf berichtete. Der aus Indien stammende und in den USA aufgewachsene Patel berät zudem Präsident Barack Obama in Fragen des Zusammenlebens der Kulturen.
Patel erhalte den Preis für seine 2007 erschienene Autobiographie «Acts of Faith: The Story of an American Muslim, the Struggle for the Soul of a Generation». Seine 1998 gegründete Organisation «Interfaith Youth Core» mit Sitz in Chicago sei an mehr als 70 Hochschulen aktiv. Sie ermutige junge Menschen aus unterschiedlichen Religionen dazu, gemeinnützige Arbeit zu verrichten, gemeinsame Werte zu entdecken und Brücken zwischen den Glaubensrichtungen zu bauen, teilte die Grawemeyer-Stiftung mit.
Patel sei unter 67 nominierten Persönlichkeiten weltweit ausgewählt worden, hieß es weiter. Der renommierte «Grawemeyer Award» wird seit 1984 jährlich von der Grawemeyer Stiftung an der Universität Louisville in Kentucky, USA, und dem «Louisville Presbyterian Seminary» vergeben. Sie wurde gestiftet von dem Industriellen und Philantrophen H. Charles Grawemeyer (1912-1993), dessen Eltern aus Deutschland in die USA eingewandert waren. Der Preis wird jährlich in den fünf Kategorien Musik, «Weltordnung», Psychologie, Erziehung und Religion vergeben.
(Quelle: epd)
