Sie sind die größte Minderheit der Welt, trotzdem werden Menschen mit Behinderung auch in Kirchen oft übersehen. Diese 10 Tipps machen ihnen das Leben leichter.
Menschen mit Behinderung machen rund 15 Prozent der Weltbevölkerung aus. Das sind eine Milliarde Menschen – laut den Vereinten Nationen die weltweit größte Minderheit. Wenn es um mehr Barrierefreiheit in Gemeinden gehe, würden Budgetprobleme als Entschuldigung angeführt, schreibt Kathryn Post auf der US-amerikanischen Nachrichtenplattform „Religion News Service“. Die gebe es mit Sicherheit, aber häufig hätten Menschen mit Behinderung einfach keine Priorität.
Lass nicht locker!
Post sprach mit Experten und Aktivisten aus verschiedenen Religionen, die für mehr Barrierefreiheit kämpfen. Aus ihren Gesprächen kondensierte sie zehn Wege, wie die eigene Gemeinde zugänglicher für Menschen mit Behinderung werden kann:
- Menschen mit Behinderung sollten Teil der Leitungsebene sein.
- Auch die „Kanzel“ sollte barrierefrei zugänglich sein, nicht nur der Gottesdienstraum.
- Vermeide ableistische Sprache, wie z.B. „blind“ als Metapher für geistlichen Irrglauben.
- Bete nicht ohne Erlaubnis für Heilung von Menschen mit Behinderung.
- Erkläre nicht, wo z.B. die Toilette zu finden ist, sondern stelle Schilder auf und begleite die Menschen mit Behinderung dort hin.
- Biete verschiedene Möglichkeiten des Gebets an (körperlich, emotional, kreativ, künstlerisch).
- Onlineangebote sind ein Muss, aber nicht nur Livestreams, sondern auch andere gemeinschaftliche Treffen.
- Achte darauf, wie Informationen mitgeteilt werden. Je nach Behinderung braucht es eine Gebärdenübersetzung oder Audioaufnahmen oder etwas ganz anderes.
- Lerne mehr über Inklusion, auch was die Bibel dazu sagt.
- Lass nicht locker! Habe das Thema nicht nur einen Monat lang auf dem Schirm, sondern spreche durchgehend darüber.
Link: „10 ways to make your worship space less ableist“ (Religion News Service; Englisch)
11. Nicht nur was dazu anlesen sondern die Betroffenen in der Gemeinde selbst fragen, was sie gern verbessert haben möchten. Sie wissen es meist am besten
12. auch die Gemeinde-Website wäre barrierefrei netter (ist aber nicht ganz billig)
13. Und sich mit einfacher und leichter Sprache zu beschäftigen und beides in die Gemeinde einfließen zu lassen wäre sinnvoll. Christsprech ist oft selbst für nichtbeeinträchtigte Menschen schwer zu verstehen, Menschen mit Verstehensproblemen haben da oft überhaupt keine Chance.