Die Evangelische Allianz in der Schweiz kritisiert die Entscheidung gegen Minarette. Das Abstimmungsresultat mache den Weg zu konstruktiven Lösungen schwieriger heißt es in einer ersten Stellungnahme aus der Zentrale in Zürich.
Allerdings kritisiert die Schweizer Ev. Allianz (SEA) auch die Leiter der Muslimverbände, weil diese „es verpasst haben, ein klares Zeichen für ein friedliches Zusammenleben zu setzen und die Ängste der Bevölkerung gegenüber dem politischen Islam zu zerstreuen.“ Zur Beantwortung der Grundfragen, beispielsweise Integration, Religionsfreiheit, Scharia oder der „Parallelgesellschaft„, die sich im Zusammenleben mit Muslimen in der Schweiz stellen, habe die Abstimmung keine Lösung gebracht. Auch die Schweizer Glaubwürdigkeit in Menschenrechtsfragen sei durch Abstimmungsergebnis nicht gestärkt worden.
Den Muslimverbänden in der Schweiz wirft die SEA vor, sich nicht klar zu den schweizerischen Rechtsgrundlagen bekannt und von einer parallelen Scharia-Anwendung für Muslime in der Schweiz distanziert zu haben. Auch die Diskriminierung von Christen in islamischen Ländern sei nicht verurteilt worden. Die wies in ihrer Stellungnahme darauf hin, dass entsprechende Appelle seitens der Allianz an die Muslimverbände ohne Wirkung geblieben seien.
Die SEA fordert die Politiker auf, in Zusammenarbeit mit führenden Muslimen die grundlegenden Fragen des Zusammenlebens anzugehen und gemeinsam nach Lösungen für die Probleme zu suchen.
