Mehr als ein Drittel der aus der Türkei und Marokko stammenden Muslime in den Niederlanden will einer Studie zufolge auswandern.
Mehr als ein Drittel der aus der Türkei und Marokko stammenden Muslime in den Niederlanden will einer Studie zufolge auswandern.Grund ist unter anderem die zunehmende Popularität des Rechtspopulisten Geert Wilders, wie aus einer am Montag in Hilversum veröffentlichten Studie im Auftrag des niederländischen TV-Nachrichtenmagazins Netwerk hervorgeht. Drei Viertel der Marokkaner und Türken betrachten die Niederlande zwar noch als ihre Heimat, 36 Prozent wollen jedoch auswandern.
Vor allem junge und gut ausgebildete Muslime zweifelten, ob sie noch eine Zukunft in den Niederlanden haben, erklärte der sozialdemokratische Rotterdamer Stadtrat Hamit Karakus, der selbst aus der Türkei stammt. «Auch die gut integrierten Türken und Marokkaner haben den Eindruck, dass sie nicht akzeptiert werden», so Karakus.
Der Studie zufolge geben 40 Prozent der Marokkaner und Türken an, häufiger diskriminiert zu werden. 75 Prozent meinen, dass die Niederländer sie seit dem Aufkommen der Rechtspopulisten negativ beurteilen. Anlass für die Studie war der Erfolg von Wilders‘ «Partei für die Freiheit» bei den Europawahlen. Mit 18 Prozent der Stimmen wurde sie zur zweitstärksten politischen Kraft des Landes.
Wilders hatte nach seinem Wahlsieg erklärt, Millionen Muslime müssten aus Europa ausgewiesen werden, wenn sie sich nicht an die herrschenden Regeln hielten. In den Niederlanden leben rund 900.000 Muslime, vorwiegend aus Marokko und der Türkei.
(Quelle: epd)
