Nachrichten & Themen

Nachrichten & Themen aus der christlichen Welt – zusammengestellt von der Jesus.de-Redaktion.

Vatikan: Papst verurteilt drohende Steinigung von Iranerin

Der Vatikan hat das Todesurteil gegen die Iranerin Sakineh Ashtiani in ungewöhnlich scharfem Ton verurteilt. Die katholische Kirche sei gegen die Todesstrafe, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Sonntag. Die Steinigung sei «eine besonders brutale Form» der Hinrichtung fügte er hinzu. Das Steinigungsurteil gegen Ashtiani wegen Ehebruchs hat international heftige Kritik hervorgerufen. Der Sohn der wegen Ehebruchs verurteilten Iranerin hatte sich zuvor mit einem Hilfsappell an Papst Benedikt XVI. gewandt. Der Heilige Stuhl verfolge den Fall «mit Aufmerksamkeit und Teilnahme», versicherte der Vatikansprecher. Bitten auf Intervention bei Behörden anderer Länder beantworte dieser jedoch im Allgemeinen nicht öffentlich, sondern über diplomatische Kanäle. Ashtiani wurde ihrem Sohn zufolge wegen moralischen Fehlverhaltens bereits im Gefängnis mit 99 Schlägen bestraft. Die Steinigung der 43-Jährigen drohe in Kürze, sagte der Sohn.

ökumenische Modenschau: Neue Impulse für die Entwicklungshilfe

Afrikanische Rhythmen schallen durch den Park des ehemaligen Kanzleramtes in Bonn. Auf dem gepflegten Rasen, wo normalerweise vor allem Ministerialbeamte in grauen Anzügen oder Kostümen anzutreffen sind, flanieren afrikanische Models in leuchtend bunten Kleidern über eine Bühne. Eingeladen hat sie der heutige Hausherr des ehemaligen Kanzleramtes, Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP). Er versammelte am Freitag rund 2.000 Entwicklungshelfer, Prominente, Politiker und Wirtschaftsvertreter zu einem Engagement-Gipfel am Bonner Hauptsitz seines Ministeriums. «Das hier ist die erste ökumenische Modenschau», erklärte Jürgen Hammelehle vom Evangelischen Entwicklungsdienst (EED). EED und das katholische Hilfswerk Misereor präsentierten in Bonn die farbenfrohe Mode aus Entwicklungsprojekten beider Organisationen gemeinsam. Diese enge Zusammenarbeit dürfte ganz im Sinne Niebels sein, der mit dem Engagement-Gipfel Gruppen und Bürger zusammenbringen wollte, die sich für die Entwicklungsarbeit engagieren, darunter Nichtregierungsorganisationen und Projekte von Prominenten. Die Veranstaltung in Bonn ist Teil der Engagement-Kampagne, mit der das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) neue Unterstützer für die Zusammenarbeit mit den Ländern des Südens gewinnen will. Die staatlichen Organisationen könnten die Entwicklungsarbeit nicht alleine stemmen, erklärte Niebel. Er wolle deshalb private Initiativen und die Wirtschaft stärker in die Entwicklungszusammenarbeit einbinden. Es gehe darum, bislang noch ungenutzte Potenziale für die Entwicklungshilfe auszuschöpfen, verdeutlichte Niebels Staatssekretär Hans-Jürgen Beerfeltz. Jeder Euro, der nicht aus Steuermitteln, sondern aus unabhängigen Initiativen oder der Wirtschaft zusätzlich in die Entwicklungshilfe fließe, sei ein Gewinn. Das BMZ will daher neue Akzente setzen. «Wir wollen nicht mehr nur auf Nachfrage reagieren, sondern angebotsorientiert arbeiten», sagte Beerfeltz. In der Praxis bedeute das, gezielt bei Verbänden oder der Wirtschaft für Unterstützung zu werben, anstatt nur auf mögliche Initiativen zu warten, erklärte Beerfeltz. Das Ministerium wolle auch verstärkt private Initiativen und Hilfsorganisationen unterstützen, etwa durch die Vermittlung prominenter Schirmherren. «Mit Geld ist es gar nicht aufzuwiegen, wenn sich ein Prominenter für eine gute Sache engagiert», betonte Niebel. Deshalb hat der Minister auch zahlreiche bekannte Gesichter aus Kultur und Medien nach Bonn eingeladen. So kam zum Beispiel der Musiker Wolfgang Niedecken, Frontmann der Kölsch-Rockband BAP. Er ist Initiator des Hilfsprojekts «Rebound», das sich für die Resozialisierung ehemaliger Kindersoldaten in Uganda einsetzt. Einstieg in sein Engagement sei eine Reise nach Uganda gewesen, die er als Botschafter der Dachorganisation «Gemeinsam für Afrika» unternommen habe, sagte Niedecken. In Uganda sei er mit dem Schicksal der Kindersoldaten konfrontiert worden, berichtete der Musiker. «Ich habe mich gefragt, was kann man noch mehr tun, als die Nase in die Kamera zu halten.» So entstand das eigene Projekt des BAP-Frontmannes. «Ich habe so viel Schwein in meinem Leben gehabt, da kann ich auch etwas zurückgeben», sagte Niedecken. Ähnlich sieht es TV-Moderatorin Sabine Christiansen, die seit vielen Jahren als Botschafterin für das UN-Kinderhilfswerk UNICEF unterwegs ist. «Es hat etwas damit zu tun, dass man Menschen etwas zurückgeben möchte.» Natürlich gebe es auch hin und wieder Leute, die unterstellten, Prominente engagierten sich für den guten Zweck, um das eigene Image aufzupolieren. «Doch wenn man das schon so lange macht wie ich, wird man auch ernst genommen», sagte Christiansen. «Die Unterstützung von Prominenten ist unglaublich viel wert, weil sie Vorbildfunktion haben», lobte Staatssekretär Beerfeltz. Er hofft, auf diese Weise noch mehr Menschen für entwicklungspolitisches Engagement gewinnen zu können. «Viele Menschen befinden sich heute auf Sinnsuche. Da liegen ungeheure Potenziale», betonte Beerfeltz. Nicht zuletzt sollte die Veranstaltung auch deutlich machen, dass Entwicklungshilfe nicht nur den Armen in der Welt dient. Diese Botschaft brachte der frühere Bundesaußenminister Dietrich Genscher mit. «Auch wir könnten auf Dauer nicht in Frieden leben, wenn andere Völker unter Armut und Krieg leiden», mahnte Genscher. «Wir tun das auch für uns.»

Jubiläum: Rheinische Kirche feiert Ursprünge vor 400 Jahren

Mit einer Sondersynode hat die Evangelische Kirche im Rheinland am Samstag in Duisburg ihre Ursprünge vor 400 Jahren gefeiert. In ihren Ansprachen erinnerten NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und der umstrittene Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) an die Massenpanik bei der Loveparade, bei der 21 Menschen starben. Die Synode fand in der Kirche statt, in der vor fünf Wochen der Opfer des Musikfestivals gedacht worden war. Das Parlament der zweitgrößten Landeskirche Deutschlands beschloss, die Impulse zu Bildungs- und Konfessionsfreiheit der ersten Reformierten Generalsynode 1610 neu aufzugreifen. In seinem ersten öffentlichen Auftritt nach der Loveparade sagte Sauerland in der Salvatorkirche, auch nach dem Ablauf der sechswöchigen Trauerzeit sei Duisburg noch lange nicht zur Normalität zurückgekehrt. Gerade in dieser betrübten Zeit brauche die Stadt die positive Botschaft und die Kraft, die von geistesgeschichtlichen Ereignissen wie diesen ausgehe. Beim Betreten der Kirche an diesem Morgen habe «jeder von uns» an den Gedenkgottesdienst für die Loveparade-Opfer gedacht, der «bei aller Not und Trauer» ein Segen gewesen sei, sagte Sauerland. Gegen Sauerland, der einen Rücktritt bislang ablehnt, läuft ein Abwahlverfahren. Darüber will am Montag der Rat der Stadt Duisburg beraten. Am Donnerstag hatte Sauerland vor dem Innenausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags ausgesagt. Über die Verantwortung für das Unglück am 24. Juli, bei dem 21 Menschen starben und mehr als 500 verletzt wurden, wird weiter gestritten. Der Veranstalter, die Stadt Duisburg und die Polizei geben sich gegenseitig die Schuld. Auch Ministerpräsidentin Kraft erinnerte in ihrem Grußwort an den Gedenkgottesdienst. Das mache bewusst, wie verschieden die Anlässe seien, zu denen man sich in einer Kirche treffe: «unerträglich schwer wie vor fünf Wochen», oder dankbar und stolz wie aus Anlass des Jubiläums, das die rheinische Kirche jetzt feiere. «Vielleicht ist das nur in einer Kirche möglich, so verschiedene Anlässe an einem Ort und so kurz hintereinander zu begehen.» Die im Gedenkgottesdienst für die Loveparade-Opfer entzündete Kerze brannte auch während der Synode auf dem Altar. Zudem legten die Synodalen, die 2,8 Millionen rheinische Protestanten repräsentieren, eine Schweigeminute ein. Danach beschloss die Synode eine neue Diskussion über Religionsfreiheit, einen verstärkten interreligiösen Dialog sowie größere Anstrengungen in der Bildungsarbeit. Der Bildungsdezernent der rheinischen Kirche, Klaus Eberl, prangerte mangelnde Bildungsgerechtigkeit in der Gesellschaft an und forderte eine bessere finanzielle Ausstattung von Kindergärten, Schulen und Bildungseinrichtungen gefordert. Der Zusammenhang von Armut und fehlender Bildung sei «skandalös», sagte der Oberkirchenrat. Der Pfarrer der deutschsprachigen Gemeinde in Istanbul, Holger Nollmann, rief zum interreligiösen Dialog auf, zu dem es keine Alternative gebe. «Prämisse aller integrationspolitischen Bemühungen muss die Anerkennung der schlichten Tatsache sein, dass der Islam zu einem dauerhaften Bestandteil der deutschen Gesellschaft geworden ist», sagte der Theologe. Im Eröffnungsgottesdienst hatte Jan-Gerd Hetdeerks von der Protestantse Kerk in den Nederlanden an die glücklichen historischen Umstände erinnert, die es den rheinischen Reformierten 1610 ermöglicht hatten, eine eigene kirchliche Struktur frei von staatlichen Einflüssen zu organisieren. Mit der Sondersynode begann eine Festwoche in Duisburg unter dem Motto «Wir sind so frei» zum 400-jährigen Jubiläum. Zur Evangelischen Kirche im Rheinland gehören 38 Kirchenkreise mit 766 Kirchengemeinden zwischen Emmerich und Saarbrücken.

Gemeinsames Abendmahl: Kirchentags-Generalsekretärin dringt auf Entschlossenheit in Ökumene

Die Generalsekretärin des evangelischen Kirchentages, Ellen Ueberschär, erwartet von der katholischen Kirche entschlossenes Handeln, um den Wunsch nach einer gemeinsamen Eucharistie vor einem römisch-katholischen Altar zu erfüllen. Die Bereitschaft, wenigstens für die konfessionsverbindenden Familien zu Fortschritten zu kommen, sei da, sagte die evangelische Theologin.

Missbrauch: Jesuitenorden plant offenbar Entschädigungen für Opfer

Der Jesuitenorden will offenbar die Opfer sexuellen Missbrauchs in seinen Bildungseinrichtungen finanziell entschädigen.

Rheinische Sondersynode: Normalität in Duisburg noch nicht zurückgekehrt

Erstmals seit der Loveparade-Katastrophe ist Duisburgs umstrittener Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) wieder öffentlich aufgetreten. Auf der Sondersynode der Evangelischen Kirche im Rheinland sagte der Politiker, auch nach dem Ablauf der sechswöchigen Trauerzeit sei Duisburg noch lange nicht zur Normalität zurückgekehrt.

«Glück für unser Land»: Neue Mainzer Synagoge eingeweiht

In Mainz ist am Freitag nach knapp zweijähriger Bauzeit die neue Synagoge eingeweiht worden. Bundespräsident Christian Wulff würdigte dabei die in den vergangenen Jahren stark angewachsenen jüdischen Gemeinden in Deutschland als «Glück für unser Land».

Live-Gottesdienst: Bibel-TV feiert 8-jähriges Bestehen

In der Woche vom 19. bis 25. September feiert Bibel TV seinen 8. Geburtstag. In diesem Rahmen möchte sich der Geschäftsführer Henning Röhl mit einem Live-Gottesdienst bei den Unterstützern des Senders bedanken: Bibel-TV-Freunde haben die Möglichkeit den Dankgottesdienst mit dem Motto „Auf dem Weg“ direkt mitzuerleben. Der christliche Familiensender überträgt die Feier am 25. September ab 13.00 Uhr aus Hamburgs ältester Pfarrkirche St. Petri.Die Predigt des Dankgottesdienstes werden Pater Eberhard von Gemmingen, langjähriger Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan, und Probst a.D. Henning Keine halten. Für die musikalische Gestaltung sorgen der Hamburger Bachchor und die Münchner Gospelsterne. Außerdem lädt Bibel TV dazu ein, alle Mitarbeiter beim Tag der Offenen Tür, am Samstag, den 25. September, ab 14.30 Uhr persönlich kennenzulernen.Seit dem 1. September haben die Zuschauer die Möglichkeit über einen Wunschfilm am Geburtstagsabend abzustimmen. Per Internet, aber auch über Telefon, Post und E-Mail kann der Wunschfilm gewählt werden. Zur Auswahl stehen drei Titel: „Der Aufstieg“ („The Climb“, USA, 2002), „Durch den Tod versöhnt“ („The End oft he Spear“, USA, 2005) und „Tief verwurzelt“ („Faith like Potatoes“, Südafrika, 2006).Internet: www.bibeltv.de/geburtstag www.bibeltv.de/wunschfilm

Von Kühlschrank bis Bibliothek: Margot Käßmann bloggt aus den USA

Die ehemalige Ratsvorsitzende der EKD, Margot Käßmann, bloggt ab heute über ihren Studienaufenthalt in den USA.

Ritueller Missbrauch: Im Namen Satans gequält

Sie werden emotional und körperlich misshandelt und haben oft ihr Leben lang unter den Folgen zu leiden: Menschen, die als Kinder Opfer rituellen Missbrauchs wurden.