Jugendliche kommen nach Auffassung der Berliner Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (Linkspartei) immer noch zu leicht an Alkohol heran. «Es wird zu viel und zu früh getrunken», sagte die Politikerin am Montag bei der Vorstellung einer Studie zum Suchtverhalten von Jugendlichen in Berlin.
Die Eltern müssten viel mehr Vorbild sein, sagte Lompscher. Die Verletzung des Jugendschutzgesetzes sei kein Bagatelldelikt. In der Bundeshauptstadt gab es 2008 einer parlamentarischen Anfrage zufolge insgesamt 209 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Gesetz. Im laufenden Jahr waren es bislang 127 Anzeigen.
Für ihre nicht-repräsentative Studie hatte die Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin 178 Jugendliche im Alter von 11 bis 27 Jahren über ihren Alkoholkonsum befragt. Den Angaben zufolge wurden dabei Jugendliche aus allen Bezirken und Schichten einbezogen.
Den Ergebnissen zufolge machten die Jugendlichen ihre erste Erfahrung mit Alkohol im Alter von durchschnittlich 13,1 Jahren. 70 Prozent der Jungen wie Mädchen gaben an, schon einmal betrunken gewesen zu sein, sagte Lompscher.
15 Prozent der unter 16-Jährigen konsumieren regelmäßig mehrmals im Monat Hochprozentiges, hieß es weiter. Getrunken werde vor allem bei Partys oder Konzerten. Gleichzeitig habe ein Drittel der Jugendlichen angegeben, nie oder fast nie Alkohol zu konsumieren.
(Quelle: epd)
