Die evangelische Hilfsorganisation der Johanniter gründet im hessischen Butzbach ihre bundesweit erste Kirchengemeinde.
Der neuen Gemeinde könnten Johanniter aus ganz Deutschland beitreten, sagte der ehrenamtliche Landesvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe, Michael Frase, am Freitag dem epd. Die Gemeinde im Stadtteil Nieder-Weisel gehöre der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau an. Im Gründungs-Gottesdienst am 21. Juni werde der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung predigen.
«Nieder-Weisel ist das geistliche und geistige Zentrum der Johanniter», erklärte Frase. Dort befinde sich die «einzige alte, noch im Besitz der Johanniter befindliche Liegenschaft». Zu dem großen Gebäudekomplex gehören eine romanische Kirche, ein modernes Tagungshaus und die Landesgeschäftsstelle der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Die neue Gemeinde richte sich an Mitglieder der Johanniter, «die in ihren Ortsgemeinde nicht so beheimatet sind», sagte Frase. Keineswegs wolle man Leute aus den Ortsgemeinden abwerben. «Wir starten mit einigen Dutzend Mitgliedern.» Es sei eine «moderne Form» der Kirchenmitgliedschaft. Zurzeit suchten die Johanniter einen Pfarrer, der voraussichtlich Ende des Jahres seine Arbeit aufnehmen werde.
Der Johanniterorden besteht seit mehr als 900 Jahren, seine Gründung geht auf die Kreuzfahrerzeit zurück. Die Diakonie zählt zu den klassischen Aufgaben des Ordens, von dem ein Teil in der Reformation evangelisch wurde. Heute zählt allein die Johanniter-Unfall-Hilfe 12.000 hauptamtliche und 23.000 ehrenamtliche Mitarbeiter. Hinzu kommen 1,5 Millionen Fördermitglieder. Die
Johanniter betreiben Rettungsdienste, Pflegestationen, Krankenhäuser, Kindergärten und Altenheime.
(Quelle: epd)
