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Cae und Eddie Gauntt: „Aufgeben ist keine Option!“

Das Künstlerpaar Cae und Eddie Gauntt führt seit 36 Jahren eine glückliche Ehe – was Krisen und Verletzungen durchaus einschließt. Doro Zachmann besuchte die beiden zu Hause und traf zwei sehr offene und fröhliche Menschen.

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Schon auf dem Weg zum Haus der Gauntts, das in einem ruhigen Wohngebiet in einem kleinen Vorort von Karlsruhe liegt, wird sichtbar: Hier wohnen kreative Menschen. Ein kleiner, gepflegter Garten, liebevoll mit Blumen und Stauden gestaltet, hier und da gespickt von einer Skulptur, das dunkle Holz der massiven Haustür von vielen bunt emaillierten Knöpfen unterbrochen. Beim Öffnen der Tür kommt mir die kleine wuschelige Hündin „Mocca“ schwanzwedelnd entgegen. Mit seiner tiefen und zugleich sanften Stimme begrüßt mich Kammersänger Eddie Gauntt (59) herzlich und zieht mich in seine langen Arme. Auch die Pop-Sängerin Cae (58), die ihrem stattlichen Mann an Größe nur wenig nachsteht, umarmt mich und heißt mich willkommen. 

An den Wänden ihres gemütlichen Esszimmers und des lichtdurchfluteten Wohnzimmers hängen schöne Bilder, im Raum stehen diverse Skulpturen: Alles von Cae selbst gemalt und modelliert, wie mir ihr Mann stolz erklärt.

"Der Mann, den ich heiraten möchte"

Die beiden gebürtigen Amerikaner, die vor 35 Jahren nach Europa kamen, erzählen abwechselnd ihre bewegende Geschichte. Dabei fallen sie sich immer wieder gegenseitig ins Wort, ergänzen einander, lachen erfrischend laut und ansteckend bei der einen oder anderen Erinnerung.

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Eddie wuchs mit drei Geschwistern auf einer Farm in einem kleinen texanischen Dörfchen auf, Cae und ihre Schwester kannten ein eher unstetes Leben: Ihr Vater war Militär-Chirurg, deshalb mussten sie häufig umziehen. Beide Familien waren streng christlich und sehr musikalisch. „Man hat mir erzählt, ich hätte schon gesungen, bevor ich überhaupt sprechen konnte“, erzählt Cae.

Sowohl Cae als auch Eddie entschieden sich für das Lehramtstudium „Gesang und Musik“ an der Baylor Universität in Texas. Dort lernten sie sich 1976 bei ihrer gemeinsamen Klavierlehrerin kennen. „Cae hat danach gleich ihre Mutter angerufen und gesagt: ,Ich habe gerade den Mann getroffen, den ich heiraten möchte!’“, berichtet Eddie. „Bei Eddie hat es etwas länger gedauert, aber ein paar Monate später hatten wir unser erstes Date“, schmunzelt seine Frau und schiebt ihre Hand zu Eddie hinüber. 

"Wer ist diese Frau?"

Zwei Jahre später, das Paar war frisch verheiratet, bewarb Eddie sich für ein Stipendium an der Wiener Hochschule für Musik. Er erzählt: „Wir konnten nicht ahnen, wohin dieser Weg uns führen würde. Es waren nur zehn Monate Wien geplant, das kam uns vor wie lange, tolle Flitterwochen.“ Doch aus den Monaten wurden vier Jahre, denn Eddie wurde ein weiteres Stipendium genehmigt – und Cae bot man die Rolle der Maria im Musical „Jesus Christ Superstar“ an.

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„Das war eine tolle Zeit!“, erinnert sich Eddie. „Aber ich musste Cae zu ihrem Erfolg zwingen! Sie ist introvertiert und braucht niemanden zum Auftanken. Sie ging praktisch gar nicht vor die Haustür.“ Cae erklärt: „Ich konnte damals kein Wort deutsch sprechen. Aber deutsch singen, das ging, ich wurde gecoacht bis zum Umfallen.“ Sie ging zum Vorsingen – und überzeugte: „Aus allen Räumen kamen die Leute gelaufen und fragten: ,Wer ist diese Frau? Wem gehört diese tolle Stimme?’“, erinnert sich ihr Mann. „Dann hat sie den Vertrag gekriegt – und ich glaube, mir haben sie nur deshalb einen Vertrag gegeben, weil ich ihr Mann bin.“ Beide lachen herzlich.

Als Eddie ein Engagement am Opernhaus in Krefeld angeboten wurde, sagte er spontan zu, ohne seine Frau zu fragen. Die fand das gar nicht lustig. „Ich hatte gerade eine Zusage für die Hauptrolle im Musical „Cats“ bekommen. Ich war entsetzt und entschied mich, in Wien zu bleiben. Dann würden wir eben eine Fernehe führen.“ 

"Weil ich so gnädig bin"

Es kam dann doch anders: „Freunde aus unserer damaligen Gemeinde haben mit mir über diese Entscheidung gebetet“, erzählt Cae. „Dabei habe ich deutlich Gottes Stimme gehört, dass ich mit Eddie mitgehen soll.“ Ihr wurde klar, dass ihre Ehe ihr wichtiger ist als ihre Karriere. Und für diese Entscheidung bekam sie gleich eine Bestätigung: „Kurz darauf wurde ich schwanger, obwohl wir dachten, wir könnten keine Kinder bekommen. Nun konnte ich meine ganze Kreativität in dieses Kind hineingießen.“

Nach zwei Jahren in Krefeld nahm Eddie ein Angebot vom Staatstheater Karlsruhe an, wo er nun seit dreißig Jahren fest angestellt ist. Auf meine Frage, ob die beiden diese Entscheidung gemeinsam getroffen haben, antwortet Cae gespielt bestürzt: „Nein, es gibt keine einzige Entscheidung, die wir gemeinsam getroffen haben!“ Sie steht auf, wiederholt diesen Satz laut und deutlich in mein Diktiergerät und fügt hinzu: „Mich hat er wieder nicht gefragt!“ "Es stimmt", räumt Eddie ein, "ich hab sie nicht gefragt, das war schon ein Hammer!“ Grinsend zieht er das Genick ein, streckt seine Hand Cae entgegen und fragt sie: „Warum sind wir eigentlich noch zusammen?“ „Weil ich so gnädig bin!“, kommt ihre prompte Antwort und beide lachen. 

"Wir können heftig streiten!"

Was ist das „Geheimrezept“ für ihre nun immerhin 36 Jahre lang anhaltende Ehe? „Jede Ehe ist eine Welt in sich und ein Unikat – da kann es kein Rezept geben“, meint Eddie, und seine Frau ergänzt: „We agree to disagree – wir stimmen darin überein, nicht einer Meinung zu sein. Eddie ist sehr spontan und extrovertiert, ich bin introvertiert und plane alles am Liebsten bis ins Detail.“

Die unterschiedlichen Charaktere reiben sich natürlich aneinander. „Oh, wir können heftig streiten!“, meint Cae, was ihr Mann bestätigt: „Ja, wir sind dann relativ laut.“ Beide lachen. „Ich könnte das nicht in mir brüllen lassen, ich würde explodieren“, betont Cae. Nach einem Streit geht Eddie oft in den Wald, um Abstand zu gewinnen und mit Gott zu reden. „Er schenkt mir einen neuen Blick. Ich verstehe dann: Das Problem ist nicht Cae! Es gibt ein Problem, das eine Lösung braucht – und die haben wir bisher immer gefunden. Oder wir haben das Problem akzeptiert und leben damit. Unsere Liebe ist so viel tiefer, so viel mehr, als diese eine Verstimmung.“ Auch für Cae gilt: „Aufgeben ist keine Option!“ Die beiden wissen, dass Gott sie als Ehepaar zusammengestellt hat und vertrauen darauf, dass er diesen Weg mit ihnen geht.

Wollen Sie mehr lesen? Das vollständige Porträt von Cae und Eddie Gauntt ist in Ausgabe 1/2015 der Zeitschrift "LebensLauf – das christliche Magazin mit Lebenserfahrung" erschienen. Sie können "LebensLauf" hier bestellen.

Mehr Infos zu den beiden Künstlern, Termine und CD-Tipps finden Sie auf www.caegauntt.de

Über die Autorin: 
Doro Zachmann ist Schriftstellerin und lebt in Pfinztal bei Karlsruhe. 

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