Der neue Rektor der Rummelsberger Diakone und Vorstandsvorsitzende der Rummelsberger Anstalten, Günter Breitenbach, ist am Sonntag mit einem Gottesidenst in sein Amt eingeführt worden.
In seiner Predigt in Rummelsberg bei Nürnberg sagte der 56-jährige Theologe, er sei als Rektor «Teil in einem Ganzen».
Breitenbach ging auch auf die Krise ein, mit der die Rummelsberger Anstalten seit Jahren kämpfen, nachdem Missbrauchsvorwürfe, Rücktritte und interne Querelen für mehrere Wechsel an der Spitze des Sozialunternehmens gesorgt haben. In Rummelsberg sei in den vergangenen Jahren auf allen Ebenen Verantwortung übernommen und Missstände aufgearbeitet worden, sagte er.
Breitenbach war seit 1999 Dekan in Würzburg und zugleich Vorsitzender des örtlichen Diakonischen Werkes. 2007 wurde er in die bayerische Landessynode gewählt. Von 1985 bis 1988 durchlief er an der Rummelsberger Gemeindeakademie, deren Leitungsteam er später angehörte, die Ausbildung zum Gemeindeberater.
Mit rund 6.200 Beschäftigten in 170 Sozialeinrichtungen und einer Bilanzsumme von mehr als 500 Millionen Euro zählt die Rummelsberger Diakonie zu den zehn größten evangelischen Sozialunternehmen in Deutschland. Sie betreibt Kliniken, Pflegeheime, Jugendhilfeeinrichtungen und Ausbildungsstätten. Geistlicher Kern sind die 950 in der Rummelsberger Brüderschaft zusammengeschlossenen Diakone und die 200 Frauen zählende Gemeinschaft der Diakoninnen.
In die Schlagzeilen gerieten die Rummelsberger als der frühere Vorstandsvorsitzende, Pfarrer Karl Heinz Bierlein, 2007 zurücktrat, weil ihm vorgeworfen worden war, dass er Diakone und Diakonenschüler sexuell bedrängt haben soll. Er ist inzwischen wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Sein Nachfolger Dekan Wolfgang Bub gab wegen «Querschüssen» aus den eigenen Reihen nach einem Amtsjahr wieder auf.
(Quelle: epd)
