Zur Verleihung des Filmpreises beim zweiten kirchlichen Filmfestival in Recklinghausen hat der leitende Theologe der westfälischen Kirche, Präses Alfred Buß, die Verbindung von Kirche und Kino als «spannend und sehr fruchtbar» gewürdigt.
Filmarbeit, die neben Inhalten auch auf die Machart der Werke eingehe, vermittele Medienkompetenz, sagte Buß am Samstagabend. «Daran liegt uns. Es geht um Dechiffrierkunst.»
Dies sei in Zeiten visueller Botschaften in Werbung, Film und Fernsehen von großer Bedeutung. Der Nachholbedarf sei groß, «nicht zuletzt angesichts der Erfahrungen mit der Verführbarkeit von Massen». Sowohl in Kirche als auch im Film gehe es um Lebensfragen der Menschen wie Geburt, Tod, Einsamkeit, Versuchung, Scheitern und Erlösung. Insgesamt wurden auf dem ökumenischen Festival, das von Freitag bis Sonntag lief, zehn Filme gezeigt.
Der Dokumentarfilm «Im Himmel, unter der Erde» von Britta Wauer wurde als bester Film des Festivals ausgezeichnet, das von Freitag bis Sonntag lief. Wauer stellt darin den jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee in den Mittelpunkt. 1880 angelegt, mit heute ungefähr 115.000 Grabstellen inmitten eines Wohngebiets gelegen, ziehe der Friedhof jüdische Besucher und Berliner an und sei ein lebendiger Ort, der zugleich von deutscher Geschichte erzähle, hieß es. Die Dokumentation wurde auch auf der Berlinale mit dem Publikumspreis als bester Dokumentarfilm geehrt.
(Quelle: epd)