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TV-Tipp: Das Rätsel um das Grabtuch von Turin

Der Fernsehsender arte strahlt am 3. April um 20:15 Uhr eine Dokumentation zu neuen Erkenntnissen um das Turiner Grabtuch aus.

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Das 4,36 Meter lange Leinentuch, in das angeblich der Leichnam Jesu Christi zwischen Tod und Auferstehung eingewickelt war, ist eine der wichtigsten, aber gleichzeitig eine der umstrittensten Reliquien in der Geschichte des Christentums. Auf dem Gewebe sieht man einen schattenhaften Abdruck eines menschlichen Körpers, deutlich sind die Stellen zu erkennen, wo aus bei Kreuzigungen typischen Wunden Blut geströmt sein könnte. Seit Jahrhunderten wurde das Tuch von Gläubigen als das Leichentuch Jesu verehrt, Kritiker vermuteten eine Fälschung eines Malers aus dem Mittelalter.

Als Wissenschaftler das Material erstmals untersuchen durften, wurden Erkenntnisse zutage gefördert, die auf eine Echtheit des Tuches hinwiesen. So fanden sich keinerlei Spuren von Farbe auf dem Tuch. Die Färbung war in Wirklichkeit eine Zersetzung des Leinengewebes an diesen Stellen. Zudem wurde die DNA-Signatur von menschlichem Blut gefunden – und um die von Blut getränkten Stellen auch das farblose Blutserum, das erst mit der modernen UV-Fluoreszenz-Fotografie sichtbar gemacht werden konnte.

Ein Fotograf stieß zudem durch Zufall beim Entwickeln eines Fotos vom Grabtuch darauf, dass das Bild auf dem Stoff tatsächlich ein Negativ war – so wie es beim Einwickeln eines Menschen in ein solches Tuch entstehen musste. Negativ dargestellt war das Gesicht noch viel deutlicher als ein solches zu erkennen, mit vielen Feinheiten, die beim direkten Betrachten nicht sichtbar sind. Eine Fälschung durch einen mittelalterlichen Maler gilt seitdem als so gut wie ausgeschlossen. Das Tuch musste ein Grabtuch sein, in das einst ein Gekreuzigter eingewickelt worden war.

Ernüchterung kehrte erst ein, als das Grabtuch nach langem Ringen vom Vatikan zur C14-Datierung freigegeben wurde. Es wurde eine Probe vom Saum des Tuchs entnommen und diese von vier Instituten unabhängig voneinander auf ihr Alter untersucht. Alle vier Teams datierten das Tuch auf das dreizehnte bis vierzehnte Jahrhundert – die Sensation war perfekt: Das Turiner Grabtuch stammte aus dem Mittelalter.

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Doch seit einigen Jahren gewinnt das Rätselraten um die Reliquie wieder an Fahrt. Im Jahr 2000 fanden zwei wissenschaftliche Laien heraus, dass die Ecke, aus der die Probe zur C14-Datierung entnommen worden war, im Mittelalter fachmännisch geflickt worden sein musste. Die eingewobene Baumwolle ist mit bloßem Auge nicht zu erkennen, erst bei genauem Hinsehen kann man eine Veränderung im Fischgrätenmuster erahnen. Und tatsächlich fanden sich bei späteren wissenschaftlichen Untersuchungen genau an dieser Stelle gefärbte Baumwollfäden, die so gut mit dem Originaltuch verwoben waren, dass es bislang niemandem aufgefallen war. Die Stelle war deswegen aber für die C14-Datierung die denkbar ungünstigste im ganzen Tuch. Eine korrekte Datierung des Tuchs war damit unmöglich und die Forschungsergebnisse damit hinfällig.

Der Film von Michael Epstein, der erstmals im deutschen Fernsehen gezeigt wird, erklärt auf eindrucksvolle Weise die Entwicklung der Untersuchungen um das Rätsel des Turiner Grabtuchs. Leider verzichtet er an manchen Stellen nicht auf eine etwas künstlich wirkende Dramatik. So wird durchgehend davon ausgegangen, dass eine mögliche Datierung auf das erste Jahrhundert gleichzusetzen wäre mit dem Beweis, dass es sich um das Grabtuch Jesu gehandelt haben müsse. Davon abgesehen bietet der Film aber eine spannende Reise in die Welt der Reliquienforschung und lässt den Zuschauer zumindest mit dem Gefühl zurück, dass das Rätsel um das Turiner Grabtuch noch nicht so schnell ad acta gelegt werden wird.

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