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Ägypten: Staatssicherheit zerstört anglikanisches Gemeindezentrum

Wie jetzt bekannt wurde, ist am 18. März ein christliches Gemeindezentrum im ägyptischen Luxor von einem rund 500 Mann starken Aufgebot von Polizei und Staatssicherheit gewaltsam geräumt und weitgehend zerstört worden.

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Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, wurde bis auf den 400 m² großen Gebetsraum das gesamte, etwa 3.000 m² Wohn- und Nutzfläche umfassende Gemeindezentrum mit Bulldozern eingerissen, nachdem sich die Gemeinde geweigert hatte, das Gebäude für archäologische Grabungen aufzugeben, ohne vom Staat dafür entschädigt zu werden.

Der Pfarrer der anglikanischen Gemeinde, Mahrous Karam, seine Frau Sabah wurden nach Angaben der IGFM bei der Räumung von den Sicherheitsleuten geschlagen und mit ihrem drei Jahre alten Sohn aus ihrer Wohnung gezerrt. Zwanzig Kinder einer zur Einrichtung gehörenden Kinderkrippe wurden in den Gebetsraum getrieben. Der Übergriff ereignete sich gut 720 Kilometer südlich von Kairo. Die Einheiten von Polizei und Staatssicherheit hatten am frühen Morgen des 18. März das Gebiet um die anglikanische Kirche in Luxor vor der Zerstörung des Gemeindezentrums weiträumig abgeriegelt.

Hintergrund der Aktion ist das Projekt „Ram-Straße“, im Rahmen dessen archäologische Ausgrabungen unter anderem auf dem Gebiet der anglikanischen Kirche in Luxor stattfinden sollen. Die Kirche hatte sich geweigert, das Gemeindezentrum aufzugeben, als dies von staatlicher Seite von Pastor Karam betonte: „Wir haben nichts dagegen, das Gemeindezentrum an dieser Stelle aufzugeben, wir wollen nur ein Ersatzgebäude“. Auch eine muslimische Gemeinde Luxors ist von dem Ausgrabungsprojekt betroffen – sie wurde jedoch durch ein Ersatzgebäude mit 20 Wohnungen entschädigt. Pastor Karam ergänzte: „Wir wollen Gleichbehandlung in unserem eigenen Land!“

Immer neue Übergriffe – Europäer müssen Menschenrechte einfordern

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In den ersten Monaten dieses Jahres und im vergangenen Jahr ist es mehrfach zu gewalttätigen Übergriffen gegen Minderheiten in Ägypten gekommen, beispielsweise am 12. März im nordägyptischen Küstenort Mersa Matrouh, wo mindestens 25 Personen, darunter Frauen und Kinder, teils schwer verletzt wurden. IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin forderte, Europa müsse die Einhaltung internationaler Menschenrechtsverträge von Ägypten einfordern.

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