Der frühere nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet (CDU) mahnt zu einer sorgsamen Wortwahl bei Kritik am Islam.
Er rate allen, die Kritik äußern, verbal abzurüsten, Defizite zu benennen und nicht in Untergangszenarien zu sprechen, sagte Laschet der Tageszeitung «Die Welt» (Freitagsausgabe). Ansonsten bestehe die Gefahr, Einzeltäter zu Gewalttaten wie jüngst bei den Anschlägen in Norwegen zu verführen.
Zugleich betonte Laschet: «Jede Religion muss sich auch der Kritik stellen.» Es gebe in Deutschland keine «Denk- und Sprechverbote». «Als Katholik bin ich es gewohnt, dass jeder ständig den Papst, den Zölibat und die Kirche kritisiert. Selbstverständlich muss sich auch der Islam der Kritik und dem stellen, was in seinem Namen weltweit geschieht», sagte der CDU-Politiker.
Allerdings könne man «einen Muslim, der in Deutschland seinem Glauben nachgeht, der im Ramadan fastet und der seine Kinder mit Respekt vor Gott erzieht, nicht dafür verantwortlich machen, dass in Saudi-Arabien jemandem die Hand abgehackt wird». «Diese Differenzierung muss möglich sein», forderte Laschet.
(Quelle: epd)