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Kirchentag in Hannover eröffnet

„Mutig – stark – beherzt“: Unter diesem biblischen Leitwort steht ab heute der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag in Hannover. Über 1.500 Einzelveranstaltungen sind bis Sonntag geplant.

Mit Aufrufen zum sozialen Miteinander und zum Dialog hat am Mittwoch der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag in Hannover begonnen. Zum Auftakt des bis Sonntag dauernden Protestantentreffens ermutigte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im zentralen Eröffnungsgottesdienst in der niedersächsischen Landeshauptstadt zu gesellschaftlichem Engagement: «Wir alle könnten, jeder von uns, sicher selber noch ein Stück mutiger, stärker, beherzter sein, als wir sind.»

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Angesichts bewegter Zeiten und einer Flut schlechter Nachrichten wünsche er sich, dass der Kirchentag Zuspruch und Ermutigung leisten könne, sagte der Bundespräsident. Es sei vielleicht die wichtigste Botschaft, die die Kirche der Welt geben könne, so Steinmeier: «Dass wir Hoffnung haben dürfen, dass wir als Christen Zuversicht haben dürfen, dass die Zukunft offen ist, dass wir uns von Bedrängnissen der Gegenwart befreien können.»

Bibelarbeiten, Gottesdienste, Diskussionsforen

Geplant sind rund 1.500 Veranstaltungen, darunter Bibelarbeiten, Gottesdienste, Diskussionsforen, Workshops und kulturelle Angebote. Zahlreiche Bundespolitiker wollen sich einbringen, neben Steinmeier und dem geschäftsführenden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner und die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU).

Der Kirchentag startete mit zwei großen Gottesdiensten unter freiem Himmel. Dazu versammelten sich nach Angaben der Veranstalter insgesamt mehr als 30.000 Besucher auf dem zentralen Opernplatz und auf dem Platz der Menschenrechte.

Der Kirchentag setzt inmitten politischer Umbrüche und Konflikte auf Hoffnung und gesellschaftlichen Zusammenhalt. «Unsere Demokratie braucht lebendige Resonanzräume wie den Kirchentag», sagte Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund zum Auftakt vor Journalisten. Christen hätten nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, sich politisch einzumischen und Stellung zu beziehen, betonte Siegesmund: «Das, was uns Christen antreibt, legen wir als Bürger im Miteinander nicht ab.»

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Gott macht uns stark

Der evangelische Landesbischof Ralf Meister aus Hannover erklärte, angesichts einer depressiven Grundstimmung in der Gesellschaft könne vom Kirchentag ein Zeichen der Ermutigung ausgehen. „Gottes Stärke ist, dass er uns stark macht“, so Meister. Als kontroverse Themen des Kirchentags nannte Generalsekretärin Kristin Jahn neben der Klimakrise unter anderem den Konflikt in Israel und im Gaza-Streifen und Machtstrukturen in der Kirche.

Die Studentin Laura Brand berichtete von einer schweren Erkrankung in der engsten Familie und ihrer Bewältigung: „Wir sind unglaublich stark gewesen, als wir richtig schwach waren.“ Die Predigt schloss sie mit den Worten: „Für mich heißt Kirchentag: beherzt die Hoffnung leben, damit wir andere begeistern können.“

Auch auf dem Opernplatz hießen Tausende Menschen den Deutschen Evangelischen Kirchentag mit einem Eröffnungsgottesdienst in Hannover willkommen. Neugier und leichte Sprache standen hier im Fokus. Wann sie zuletzt etwas Mutiges getan hätten, fragte die Theologin und Autorin Evelyne Baumberger aus Zürich. Und sie machte deutlich: Gottes starke Liebe umarme, mache Mut, lege eine Hand auf die Schulter. „Sie sagt: Du geliebter Mensch sei mutig und stark. Was Du tust, was Du lässt, mach alles in Liebe.“

65.000 verkaufte Tickets

Bis zum Mittwochmorgen wurden nach Angaben der Veranstalter rund 65.000 Tickets verkauft, etwas mehr als vor zwei Jahren in Nürnberg. Ob die erwartete Teilnehmerzahl von 100.000 erreicht wird, sei schwer abzuschätzen und hänge von vielen Faktoren ab, hieß es. Der Kirchentag 2023 in Nürnberg zählte am Ende rund 70.000 Teilnehmende. 2019 in Dortmund waren es 120.000.

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Der Etat für das Protestantentreffen beträgt rund 25 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen steuert sieben Millionen Euro bei, die Stadt Hannover vier Millionen Euro und die hannoversche Landeskirche 7,4 Millionen Euro. Der Rest entfällt auf Einnahmen aus Merchandising, von Sponsoren und aus dem Ticketverkauf.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag ist zum fünften Mal in der Stadt an der Leine zu Gast. Er wurde 1949 in Hannover gegründet und fand hier zuletzt 2005 statt.

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