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Jesus beim Super Bowl

Beim Super Bowl, dem Endspiel der American-Football-Liga NFL, vermischen sich jedes Jahr Sport, Kommerz und Religion. Nicht nur für Bier und Autos, auch für Jesus wird teure Werbung geschaltet.

Von Konrad Ege (epd)

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Es wird ein Spektakel, wie jedes Jahr. Am 12. Februar laufen die Profimannschaften Philadelphia Eagles und Kansas City Chiefs zum Endspiel der Nationalen Football-Liga auf. Beim NFL-„Super Bowl“ kommt allerhand zusammen: Sport, Pop-Sängerin Rihanna in der Halbzeitshow, Kommerz, Militärjets im Formationsflug über dem Stadion und letztendlich Religion: Bei der TV-Übertragung läuft sündhaft teure Werbung für Jesus Christus. Man rechnet mit etwa 100 Millionen Fernsehzuschauern allein in den USA [weltweit rund 800 Millionen / Anmerkung der Redaktion].

Die Verbindung zwischen Football und Glauben ist eng. Einige Stars sprechen offen über Gott. Der Quarterback der Kansas City Chiefs, Patrick Mahomes, sagte im Januar nach einem knapp gewonnenen Spiel, er wolle Gott danken, der ihn in der Woche vor dem Spiel geheilt habe. Der direkte Kontrahent von Mahomes am Sonntag ist der Quarterback der Philadelphia Eagles, Jalen Hurts. Der Spielmacher sagte dem TV-Sender CBS, er sei überzeugt, dass man Gott „in die Mitte von allem“ im Leben stellen müsse.

Teams beschäftigen Seelsorger

Die Profi-Teams der NFL beschäftigen Seelsorger für Spieler und Mitarbeiter. Die Tampa Bay Buccaneers haben den Super Bowl schon zwei Mal gewonnen. Dieses Jahr hat es trotz Star-Quarterback Tom Brady nicht für das Endspiel gereicht. Der Buccaneer-Seelsorger beim Superbowl-Gewinn des Teams von 2021, der katholische Priester Chuck Dornquast, erläuterte kürzlich auf einer katholischen Webseite, er bete nie für einen Sieg, nur dass die Spieler alles auf dem Rasen geben.

Die Spieler „brauchen nicht noch einen Fan“, sagte Dornquast, sondern jemanden, der sie „wie ein Vater liebt“. Viele NFL-Athleten kommen aus dem evangelikalen Spektrum. In der Liga existiere eine „starke, positiv gesprochen, evangelikale Kultur“, erklärte der Ex-Footballspieler und evangelikale Pastor Derwin Gray in einem Podcast des Magazins „Christianity Today“.

Spieler sind „moderne Gladiatoren“

Football ist der populärste Zuschauer-Sport in den USA. Fans unterstützen „ihre“ NFL-Profimannschaften. Viele Universitätsabgänger bleiben den Mannschaften ihrer Colleges ihr Leben lang treu. Das Interesse am Sport hält an – trotz wachsender Erkenntnisse über Hirntraumata bei der Kollision der modernen Gladiatoren und der Kritik, dass schwere Verletzungen zum Spiel gehören. Karrieren dauern im Schnitt nur etwas über drei Jahre, so der Fachdienst thesportsdaily.com.

Das Spiel Buffalo Bills gegen Cincinnati Bengals wurde Anfang Januar nach wenigen Minuten abgebrochen. Bills-Spieler Damar Hamlin brach nach einem Tackle zusammen und blieb regungslos liegen. Ein Krankenwagen fuhr auf das Spielfeld. Es sah schlimm aus. Herzstillstand, hieß es später. Während sich medizinisches Personal um Hamlin kümmerte, knieten Spieler zum Gebet. Manche weinten. Fernsehansager Dan Orlovsky betete vor laufender Kamera für Hamlin: „Wir glauben, dass du Gott bist und wir kommen zu dir im Gebet.“ Der 24-jährige Profi hat überlebt.

Kulturkampf im Stadion

Auch Kulturkämpfe werden beim Football ausgetragen. 2016 kniete Colin Kaepernick, Spieler der San Francisco 49er, bei der Nationalhymne zum Protest gegen Polizeibrutalität. Zahlreiche Spieler griffen diesen Protest auf. Im vergangenen Jahr beschäftigte sich das Oberste US-Gericht mit dem Beten nach Footballspielen. Ein Coach in einer High School hatte gegen die Vorschrift geklagt, dass er als staatlicher Angestellter nicht demonstrativ mit den jugendlichen Spielern beten dürfe. Das Gericht gab dem Coach recht.

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Im Super Bowl 2022 kosteten 30 Sekunden lange Werbespots bis zu sieben Millionen Dollar, berichtete der Informationsdienst Bloomberg. Neben der üblichen Bier- und Autowerbung liefen auch Spots für Kryptowährung. 2023 ist Werbung für Jesus Christus geplant. „He Gets Us“ lautet der Slogan, das soll heißen: Jesus versteht uns, ganz gleich, wo Menschen im Leben stehen. Zuschauer sollten den „authentischen Jesus“ kennenlernen, den „Jesus des radikalen Verzeihens, des Mitgefühls, der Liebe“, heißt es auf der Webseite des Projekts, das laut Medienberichten unter der Obhut der christlichen Stiftung „The Signatry“ steht.

Schon seit Monaten schaltet der Verband Jesus-Werbung. Das Geld komme von privaten Sponsoren, berichtet der Informationsdienst Religion New Service, darunter die Familie von David Green, Mitbegründer der Bastel- und Geschenkartikelkette „Hobby Lobby“. Die konservativen Greens engagieren sich politisch und sind Begründer des „Museums der Bibel“ in Washington.

Quelleepd

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