Sechster Tag der von der Micha-Initiative Deutschland und der Aktion „Eine Schale Reis“ ins Leben gerufenen Aktionswoche „REICHT FAST(EN)?“. Deutschlandweit werden Christen den Selbstversuch wagen, von nur einer Schale Reis am Tag zu leben. Wir begleiten Katharina (22) aus Schöneck während dieser Woche und sind gespannt, was sie erlebt, wie ihr Umfeld reagiert und wie die Aktion am Ende sie selbst verändert…

Heute ist der letzte Tag! Und heute hat sich auch zum ersten Mal so richtig mein Magen gemeldet, er hat laut geknurrt. Bisher hat er das kaum getan – er merkt sicher, dass es jetzt dem Ende zugeht.

Interessanterweise merke ich, dass sich meine Gedanken durch das Fasten stärker um das Thema Essen drehen als in einer normalen Woche. Manchmal hat man eben Hunger und man überlegt viel stärker: Wie viel darf ich jetzt essen, damit ich am Abend überhaupt noch etwas habe? Wenn der Magen rumort, will er eben Aufmerksamkeit. Und das kann ganz schön ablenken.

Ich trinke bewusst mehr als sonst, allerdings die gleichen Sachen: Wasser, Tee, Saft. Mir wurde dabei ziemlich bewusst, dass auch das ein unglaubliches Vorrecht ist. Wir können das zu wenige Essen mit mehr Trinken kompensieren. Wer aber wirklich nur hundert Gramm Reis zu essen hat, der hat wahrscheinlich auch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, geschweige denn zu einer Palette verschiedenster Fruchtsäfte.

Morgen darf ich wieder ganz normal essen. Ich habe mir bewusst noch keine Gedanken gemacht, was ich will – einfach damit ich de heutigen Tag noch gut durchhalte. Aber meiner Mutter hat schon gefragt. Ich habe mir Fisch mit Kartoffeln und Salat gewünscht. Es ist sicher wichtig, wieder mit etwas Leichtem anzufangen – alles andere würde den Magen überfordern.