Durch den Ausfall von Veranstaltungen und Problemen bei der Herstellung haben 2020 deutlich weniger Bibelausgaben Menschen erreicht.
Die Corona-Pandemie hatte im vergangenen Jahr massive Auswirkungen auf die weltweite Bibelverbreitung. Das gehe aus dem Bericht des Weltverbands der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS) für 2020 hervor, wie die Deutsche Bibelgesellschaft am Freitag in Stuttgart mitteilte. So konnten im vergangenen Jahr lediglich 30 Millionen vollständige Bibeln und damit ein Viertel weniger als noch im Jahr zuvor verbreitet werden.
Digitale Ausgaben gewinnen an Bedeutung
Von den 160 Bibelgesellschaften weltweit seien zwischenzeitlich 88 von einer Schließung bedroht gewesen, teilte Horst Scheurenbrand, Leiter der Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft, mit. Nur ein internationaler“Solidarity Fund“ in Höhe von 4,1 Millionen US-Dollar habe ihr Bestehen sichern können. Von großer Bedeutung waren dagegen digitale Bibelausgaben.
„Die Coronazeit hat die Arbeit vieler Bibelgesellschaften stark eingeschränkt“, sagte Scheurenbrand. Zahlreiche Bibelprojekte konnten wegen der Corona-Pandemie nicht realisiert werden. Nicht nur Veranstaltungen mussten wegen Kontaktverboten ausfallen, sondern auch Produktions- und Lieferketten sei zeitweise eingeschränkt gewesen.
Zum Hintergrund
Der Weltverband der Bibelgesellschaften ist der internationale Zusammenschluss von 160 nationalen Bibelgesellschaften, zu denen auch die Deutsche Bibelgesellschaft gehört. Die Bibelgesellschaften sind in mehr als 184 Ländern aktiv.