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ZDF: Peter Frey wird neuer Chefredakteur

Peter Frey wird neuer Chefredakteur des ZDF. Wie das ZDF am Donnerstagabend in Mainz mitteilte, stimmte der Verwaltungsrat des Senders dem Personalvorschlag von Intendant Markus Schächter zu.

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Nach Angaben des ZDF gab es keine Gegenstimmen. Frey leitet seit 2001 das Hauptstadtstudio des ZDF. Er folgt am 1. April nächsten Jahres auf Nikolaus Brender, dessen Vertragsverlängerung der Verwaltungsrat am 27. November abgelehnt hatte.

Schächter sagte nach der Sitzung des Verwaltungsrats, mit Frey werde «ein herausragender, allseits anerkannter Topjournalist neuer Chefredakteur des ZDF». Frey stehe für Glaubwürdigkeit, Professionalität «und die journalistische Unabhängigkeit unserer Informationssendungen».

Frey sagte, es sei jetzt die Hauptaufgabe des neuen Chefredakteurs, «die Glaubwürdigkeit des Senders, die in der öffentlichen Wahrnehmung gelitten hat, wiederherzustellen». Dafür werde er gemeinsam mit den Kollegen und den Gremien arbeiten. Nachfolgerin des 52-jährigen Frey als Leiterin des Hauptstadtstudios wird Bettina Schausten (44). Sie leitet seit 2003 die Hauptredaktion Innen-, Gesellschafts- und Bildungspolitik des ZDF.

Die Debatte um die Vertragsverlängerung von Brender hatte das ZDF in den vergangenen Monaten schwer belastet. Der hessische Ministerpräsident Roland Koch, der stellvertretender Vorsitzender des ZDF-Verwaltungsrats ist, hatte bereits im Februar angekündigt, dass er nicht bereit sei, den Vertrag von Brender zu verlängern. Der Verwaltungsrat, der von Unionspolitikern dominiert wird, hatte mit sieben von 14 Stimmen gegen Brender votiert. Für eine Verlängerung des Vertrags wäre eine Mehrheit von drei Fünfteln notwendig gewesen.

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Die Tatasche, dass Politiker darauf Einfluss nehmen, wer über sie berichtet, hatte eine öffentliche Debatte über die Staatsfreiheit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ausgelöst, die das ZDF schwer belastete. Journalisten und Juristen hatten in den vergangenen Monaten an die Verwaltungsräte appelliert, Brenders Vertrag zu verlängern. Als Konsequenz der Debatte um Brender haben die SPD-Ministerpräsidenten vorgeschlagen, die Zusammensetzung der ZDF-Gremien zu verändern. Künftig sollen weniger Politiker in die Gremien entsandt werden. Die Grünen im Bundestag kündigten an, dass sie die Zusammensetzung der ZDF-Gremien vom Verfassungsgericht überprüfen lassen wollen.

Frey studierte von 1978 bis 1986 Politikwissenschaft, Pädagogik und Spanische Philologie in Mainz und Madrid. Erste journalistische Erfahrungen sammelte er bei der «Frankfurter Rundschau» und dem Südwestfunk. 1983 wurde er Redakteur und Reporter des «heute journals» und berichtete für das ZDF aus Mexiko, Nicaragua, Polen und Spanien. Von 1988 bis 1990 war er persönlicher Referent des damaligen ZDF-Chefredakteurs Klaus Bresser, anschließend wurde er stellvertretender Leiter des ZDF-Studios in Washington. Von 1992 bis 1998 leitete und moderierte er das «Morgenmagazin» des ZDF. Er ist verheiratet und hat eine Tochter.

Schausten studierte Literatur, Geschichte und katholische Theologie in Köln und München. Ab 1992 arbeitete sie als freie Journalistin für den Bayerischen Rundfunk und den Südwestfunk. 1996 wechselte sie zum ZDF, wo sie als Chefin vom Dienst und Autorin für die Vorabendmagazine «Abendmagazin» und «Hallo Deutschland» arbeitete. Von 1999 bis 2003 leitete sie das ZDF-«Morgenmagazin» in Berlin.

(Quelle: epd)

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