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Schweizer Allianz kritisiert „Ja“ des Kirchenbunds zur Ehe für alle

Die Schweizer Reformierten haben sich am Montag mit breiter Mehrheit für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare auf zivilrechtlicher Ebene ausgesprochen. Die Abgeordnetenversammlung votierte in der Schlussabstimmung mit 49:11 Stimmen für einen entsprechenden Vorschlag. Sie folgte damit ihrem Präsidenten, Gottfried Locher, der sich für eine Öffnung ausgesprochen hatte.

Kritik an dieser Entscheidung hat jetzt die Schweizerische Evangelische Allianz SEA geäußert, der auch reformierte Gemeinden angehören. In einer Medienmitteilung des Vorstands ist von einem „Schritt in die falsche Richtung“ die Rede. Weltweit betrachtet sei die Öffnung der Ehe und die Einführung von kirchlichen Trauungen eine „Minderheitenposition“. Während der Staat dafür zu sorgen habe, dass auch gleichgeschlechtlichen Paaren Schutz und Rechte zugestanden würden, habe die Kirche den Auftrag, sich am „Gesamtzeugnis der Bibel zu orientieren und gesellschaftliche Entwicklungen auf dieser Grundlage zu betrachten“, heißt es. Dabei sei es klar, dass in der theologischen Diskussion „verschiedene Ansichten möglich seien“.

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Bedenken äußerte der Allianz-Vorstand hinsichtlich der Meinungs- und Gewissensfreiheit von Pfarrern mit abweichender Meinung. Im Beschluss des Kirchenbunds wird diese garantiert. Aber, so heißt es in der Mitteilung der Allianz, in den Sozialen Medien werde bereits behauptet, dass dass „die Anzahl der andersdenkenden Pfarrpersonen nicht repräsentativ genug für eine Kann-Regelung“ sei.

Verantwortung bei Kantonskirchen

Die Entscheidung über die Einführung einer kirchlichen Trauung gleichgeschlechtlicher Paare liegt nun bei den einzelnen Kantonskirchen. Auf staatlicher Seite wird der Nationalrat voraussichtlich im kommenden Frühjahr die Ehe für alle beschließen.

Im Vorfeld der Entscheidung des Kirchenbunds hatten rund 6.200 Reformierte sowie 2.200 Personen aus anderen Kirchen einen Offenen Brief unterzeichnet, um die Abgeordneten dazu zu bewegen, gegen die „Ehe für alle“ zu stimmen. In diesem Brief heißt es wörtlich:

„Wir, die Unterzeichnenden, glauben, dass Jesus Christus uns aufruft, jeden Menschen – gleich welcher sexuellen Orientierung – anzunehmen. Wir glauben auch, dass er uns aufruft, auf jedwedes Verurteilen von Menschen zu verzichten. Viele LGBT-Personen wurden durch Verurteilung von Christen und Christinnen innerlich verletzt, was wir zutiefst bedauern. Wir können jedoch die Ehe von zwei Menschen gleichen Geschlechts nicht gutheißen. Sie steht nach unserer Überzeugung in tiefem Widerspruch zur biblischen Offenbarung.“

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Kirchliche Entscheidungen müssten biblisch-theologisch begründet werden und nicht mit gesellschaftlichen Entwicklungen.

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