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Astrid Eichler hat „Luther im Blut“

Astrid Eichler ist eine „echte Lutheranerin“. Und das nicht nur aus Überzeugung. Die ehemalige Pfarrerin stammt in 15. Generation von Luthers jüngster Tochter, Margarete von Kunheim (1534 – 1570), ab. Mit uns sprach Eichler über Gemeinsamkeiten mit ihrem Urahn und was sie durch dieses besondere „Familienverhätnis“ schon erleben durfte.

Frau Eichler, fühlen Sie sich dem Reformator durch Ihren familiären Bezug eigentlich irgendwie „näher“?

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Eichler: Ja. Es war für uns als Kinder immer etwas Besonderes, dass wir unsere Namen im Buch der Luthernachkommen fanden. So war mir Luther schon in meiner Kindheit nah und da ist auch so geblieben.

Stammen Sie gern aus seiner Familie?

Ja, insgesamt schon. Ein bisschen anders war es zur Zeit der DDR, als Luther vor 1983 noch als Verräter der Bauern und Konterrevolutionär galt.

Astrid Eichler (Foto: privat)

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Bringt es eine bestimmte Verantwortung mit sich, Nachfahre von Luther zu sein?

Ich finde schon – für mich jedenfalls stellt sich die Herausforderung zu fragen: Was würde Luther zu all dem sagen, was heute mit ihm gemacht wird? So habe ich in diesem Jahr Briefe an meinen Urahn geschrieben, damit ein kleines Heft herausgebracht und zu verschiedenen Anlässen Lesungen gehalten.

Haben Sie sich schon mal mit Luther verglichen, seinen Eigenschaften oder Positionen?

Nur im Spaß. Freunde von mir haben, wenn sie von meiner Nachkommenschaft zu Luther erfahren haben, gesagt: „Ach, dann ist ja alles klar. Dann können wir uns manches erklären.“

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Fällt Ihnen eine besondere Geschichte im Zusammenhang mit Ihrer Abstammung ein? 

Es gibt eine Vereinigung von Luthernachkommen, die „Lutheriden“. Alle zwei Jahre gibt es da ein Familientreffen. Ich war das erste Mal 1989 dabei. Das war etwas ganz besonderes, denn zu diesem Anlass durfte ich noch vor dem Mauerfall in den Westen reisen. Ich war damals Pfarrerin in kleinen brandenburgischen Landgemeinden. Dieses Treffen war von vielen Querelen und unangenehmen Auseinandersetzungen gezeichnet. Was aber viel bedeutsamer war: Im Zusammenhang mit diesen Treffen lernte ich auf ganz eigenartige Weise ein fränkisches Ehepaar kennen. Als wir uns trennten, wussten wir nicht, ob wir uns jemals wiedersehen würden. Ich fuhr ja zurück hinter die Mauer. 3 Monate später war ich wieder bei ihnen zu Besuch, denn die Mauer war weg. Wir sind bis heute eng befreundet und bringen das immer mit Luther in Verbindung.

Danke für das Gespräch.
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Die Fragen stellte Laura Schönwies

Zur Person: Astrid Eichler, geboren und aufgewachsen in Ludwigslust/Mecklenburg. Ursprünglich Krankenschwester hat sie auf dem 2. Bildungsweg Theologie studiert und war über 25 Jahre Pfarrerin im Gemeindedienst in der Prignitz/Brandenburg und später im Gefängnisdienst in Berlin. Seit 2011 ist sie für das Netzwerk „Solo&Co“ tätig.

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