Bischof bezieht klare Position: AfD, Flüchtlingssituation und Frauenordination

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Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) Markus Dröge bezog auf der Herbstsynode der EKBO in Berlin klare Position: zur AfD, zur Situation christlicher Flüchtlinge und zur Frauenordination.

Christen seien aufgefordert, die Freiheit der Gesellschaft um des Evangeliums willen zu verteidigen. Man dürfe nicht zulassen, dass Hassbotschaften und menschenfeindliche Ideologien gesellschaftsfähig werden. Es sei „keineswegs eine unbedenkliche Entwicklung, wenn Funktionäre einer Partei, die unser demokratisches System verachtet, auf demokratischem Wege in verantwortliche Positionen kommen“. Zwar könne man rechtlich nicht verhindern, dass AfD-Mitglieder und -Sympathisanten in der Kirche aktiv sind, sofern diese sich nicht menschenverachtend äußerten. Die Kirche habe jedoch die moralische Pflicht, „sehr deutlich zu sagen, dass wir die Unterstützung einer Partei, die die Grundwerte unserer Gesellschaft aushöhlt, nicht gutheißen können“. Ausgrenzende Positionen, wie sie von Rechtspopulisten vertreten würden, hätten nichts mit der Botschaft Jesu zu tun.

Keine Verfolgung von Christen in Flüchtlingsheimen

Sorge äußerte Dröge über die Situation der Christen im Nahen und Mittleren Osten. Es gelte, sich für Frieden in Syrien einzusetzen und den Geflüchteten Mut zu machen, an eine neue Zukunft in ihrer Heimat zu glauben. Dröge berichtete auch über seinen Besuch christlicher Flüchtlinge in einer Berliner Unterkunft. Sie seien unter der großen Zahl der Muslime „vereinsamt und verschüchtert“. Von Verfolgung zu reden sei jedoch übertrieben. Eine medienwirksame Dramatisierung sei „unsachlich und unverantwortlich“.

Kritik an Rücknahme der Frauenordination in Lettland

Ferner übte Dröge Kritik am Beschluss der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands, die Frauenordination zurückzunehmen. Er halte die im Juni getroffene Entscheidung für „äußerst bedenklich“, da sie an dem theologischen Grundverständnis der Bibel rühre, so Dröge. Der schöpfungsmäßige Unterschied zwischen Mann und Frau sei „in Christus“ aufgehoben. Deshalb sei die Ordination von Frauen ein unverzichtbares Element des Dienstes der Gemeinde. Bei der Frage nach der Frauenordination gehe es „um das Urgestein unseres reformatorischen Selbstverständnisses“. Dröge: „Was würde Jesus zu einer solchen harschen Zurückweisung des Dienstes der Frauen sagen?“