Wie glaubt …?

Sängerin Naomi van Dooren: „Die Bibel, das krasseste Buch der Welt“

„The Voice“-Vocalcoach Naomi van Dooren liest täglich in der Bibel. Dort entdeckt sie „emotionale“ und „epische“ Geschichten.

1. Was ist Ihr Lieblingsbuch aus der Bibel? Warum?

Naomi van Dooren: Die Psalmen. Denn Sänger und Musiker haben sie geschrieben und es sind Lieder. Da fühle ich mich besonders verbunden. Wenn ich sie lese, sprechen sie mir aus dem Herzen und inspirieren mich, meine eigenen Songs zu schreiben.

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Mein Favorit ist Psalm 18, der übrigens fast eins zu eins in 2. Samuel 22 noch einmal aufgeschrieben ist. Das finde ich aufregend. Der Psalm ist so stark! Er nimmt einen mit auf eine emotionale Glaubensreise von Verzweiflung bis Hoffnung!

2. Wenn Jesus bei Ihnen zum Essen vorbeikäme, was würden Sie kochen? Und worüber würden Sie sich mit ihm unterhalten?

Van Dooren: Mexikanisch, weil es mir selber so gut schmeckt und ich fände es lustig, dass er das von mir ja schon wissen würde.

Ich würde von ihm wissen wollen, wie es für ihn ist, so lange auf seine Rückkehr zu warten, bis er uns, seine Braut, die Gemeinde zu sich holen kann und dem ganzen Leid hier endlich ein Ende bereiten kann. Denn den Zeitpunkt kennt ja nur sein Vater und er muss sich in Geduld und Vertrauen üben, obwohl er den Preis für uns am Kreuz schon längst bezahlt und den Sieg errungen hat.

Natürlich freue ich mich für jede einzelne Person, genauso wie für mich ja auch, dass Gott wartet, bis alle seine erwählten Kinder geboren und sich zu ihm gewandt haben. Ich bin also dankbar für diese lange Zeit. Aber es muss für Jesus echt krass sein, bis zu diesem Tag zu warten sowie diese Sehnsucht nach uns, dem Happy End und das Leid hier auf der Erde auszuhalten … Was für eine epische Geschichte!

3. Was ist Ihr Zugang zu Gott?

Van Dooren: Ich lese mittlerweile fast täglich in der Bibel, dem krassesten Buch der Welt. Dort lerne ich Gott immer mehr, immer näher und ganz persönlich kennen. Ich spüre dann, wie er zu mir spricht, mir begegnet, mein Herz berührt. Es ist echt unfassbar, dass dieses Buch wirklich, wie es dort ja auch heißt, lebendig ist und nicht leer zurückkehrt! ER ist das Wort. Wahnsinn. Ich liebe es und es passt wirklich immer in meine aktuelle Lage – wie macht er das?

Außerdem begegne ich ihm zutiefst in meinen Worship-Zeiten. Egal, ob das unterwegs im Auto, bei Gottesdiensten oder in meinem Wohnzimmer ist. Mindestens einmal die Woche stehe ich extra früh auf, um in einer ausgiebigen Gebetszeit für alles, was mich und meine Lieben gerade betrifft, zu beten. Ich kann dort meine Lasten loswerden und Frieden für alle Herausforderungen bekommen.

Oft bekomme ich dabei auch unerwartete Ideen für Lösungen, auf die ich nie gekommen wäre, die perfekt passen, alles in ein neues Licht tauchen, mir Perspektive geben und die Probleme sogar lösen. Aber auch, wenn ich vor allem früher, als meine Kids klein waren, nur Zeit für ein „Jesus, hilf mir“ hatte, war das ausreichend. Gott weiß einfach Bescheid!

4. Welches Glaubensthema beschäftigt Sie in letzter Zeit? Warum?

Van Dooren: Gottes Aufforderung zu sexueller und geistlicher Reinheit, der ich von 1. Mose bis hin zur Offenbarung in fast jedem Buch begegne und die Tatsache, dass die Bibel in Bezug auf uns, Gottes Kinder, ständig von Jesus als dem Bräutigam und der Gemeinde als einer reinen Braut spricht.

Außerdem lesen wir ebenfalls von Anfang bis Ende von seiner Treue und dass er die Liebe ist. Seine Liebe zeigt sich so gegensätzlich zu allen Ideen und Vorschlägen, die die Welt bietet! Schlussendlich endet dieses Leben auf der Erde dann bei einem Hochzeitsfest im Himmel. Das Bild ist so stark, so kostbar, so klar, so unvergleichlich!

5. Wofür leben Sie?

Van Dooren: Wenn ich eines Tages sterbe und dieses Leben hinter mir lasse, möchte ich, dass ich alles für meinen Mann und meine Familie gegeben habe. Dass ich versucht habe, die Menschen um mich herum, zu lieben, wie Jesus es tut. Dass sie in mir ein Vorbild hatten, Gottes Wort in Ehren zu halten, es zu lesen und vor allem zu tun.

Und dass alle meine Bekanntschaften wissen, dass ich zu Jesus gegangen bin und sie mir direkt folgen können, egal wo sie jetzt stecken, wenn sie an ihn glauben, ihn um Vergebung ihrer Schuld bitten und sich ihm ausliefern. Ich muss noch so viel lernen und viel mutiger werden, um das zu erreichen, aber Schritt für Schritt wachse ich hoffentlich Tag für Tag darin.

Naomi van Dooren ist Sängerin, Lobpreisleiterin und arbeitet als Gesangslehrerin für die TV-Sendung „The Voice of Germany“. Ihr aktuelles Album heißt „Nur zu dir“. Van Dooren ist auf YouTube und Instagram aktiv. Von ihr gibt es auch einen kostenpflichtigen Onlinekurs für Christinnen und Christen, die in ihrer Gemeinde in der Lobpreisband mitsingen.


Dieses Interview ist Teil unserer Serie „Wie glaubt … ? 5 Fragen, 5 Antworten“. Wir haben bekannten Christinnen und Christen Fragen zum Glauben gestellt.

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1 Kommentar

  1. Die größte Sünde ist Lieblosigkeit

    Die Sängerin Naomi van Dooren sagt: „Die Bibel ist das krasseste Buch der Welt“. Dies würde ich so voll unterstreichen, denn neben auch anderer Literatur, beispielsweise den Psalmen als alttestamentliche Lieder, ist unsere Heilige Schrift so etwas wie das Zeugnis von Abraham bis Jesus der großen Schar der Zeugen und von Zeugnissen der Glaubens- sowie Gotteserfahrungen. Was sie unter „geistlicher Reinheit“ versteht kann ich nur vermuten. Es müsste eigentlich nicht die Tatsache sein, dass wir Christinnen und Christen vollkommen sind, sondern begnadigte Sünder. Dazu käme, dass ich jeden Tag auf dieser Welt meine Schuld zu Jesus ans Kreuz bringen kann. Mit der sogenannten sexuellen Reinheit hat man uns in den 1970er Jahren, als wir noch Jugendliche oder junge Erwachsene waren, seitens einiger Evangelisten unendlich unter Druck gesetzt (also oft auch noch in der Pubertät), ohne je präzise zu erklären, was man denn nun darunter verstehen soll. Jedenfalls habe ich – hier auch nur unter uns Jesusnachfolger*innen betrachtet – nie jemand in meinem doch recht großen Bekanntenkreis erlebt, der sozusagen jungfräulich oder demzufolge jungmännlich in seine Ehe gegangen wäre. Ich will hier niemand unterstellen, dass dies nicht funktioniert, aber ich befürchte dies ist auch der (oft auch nicht wirklich genau ausgesprochene) größte Schwindel unter uns Jesusnachfolgern. Dies wird wahrscheinlich durch alle Jahrtausende schon so gewesen sein. Aber dies ist nur ein Nebengedanke. Aber ich bin überzeugt, wenn Jesus zu mir zum Mittagessen käme, würde er da auch eine realistischere Einschätzung der Sexualität von Menschen äußern, könnte man ihn dazu befragen. Die Menschen, mit denen Jesus tatsächlich gespeist hat und damit die engste Gemeinschaft damals (die Tischgemeinschaft) pflegte, hatten ganz andere Probleme. In den Augen der damals Regierenden hat er sich mit Gesocks abgegeben, also unreinen Menschen, Sünder und Zöllner. Und dass jeder private Leichen im Keller liegen hat, machte er den Anwesenden klar, die eine Ehebrecherin steinigen wollten. Männer wurden nicht gesteinigt. Die größte heute geistliche Unreinheit halte ich neben Unversöhnlichkeit, die mit gutem Gewissen praktizierte Lieblosigkeit und Unbarmherzigkeit. Da denke ich eher an die Politik, dass also beispielsweise unzählige Menschen im Mittelmeer ertrinken müssen, weil sie während ihrer Flucht in kein Flugzeug steigen dürfen. Im normalen Zivilleben wäre diese eine strafbare Tötung durch Unterlassung.

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