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Kommentar: Finger weg von Verschwörungstheorien!

Im Zeichen der Corona-Pandemie erleben zwielichtige Nachrichten einen Aufschwung. Gerade Christen rät Nathanael Ullmann, vermeintliche Fakten lieber doppelt zu prüfen.

Von Nathanael Ullmann

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Ab 15. Mai gibt es in Deutschland den Impfzwang, Bill Gates regiert dank des Coronavirus die Welt und die großen Medien sind sowieso alle gekauft. Verschwörungstheorien haben Hochkonjunktur. Jetzt stehen auch Vertreter der katholischen Kirche in der Kritik. Grund ist ein „Aufruf für die Kirche und für die Welt“, geschrieben von Erzbischof Carlo Maria Viganò und unterzeichnet unter anderem von Kardinal Gerhard Müller.

Darin warnen die Unterzeichner vor der „Schaffung einer Weltregierung, die sich jeder Kontrolle entzieht“. Der Virus wird als ein Vorwand beschrieben, „um eine verabscheuungswürdige technokratische Tyrannei aufzurichten“. Mittlerweile hat Müller seine Unterschrift verteidigt, der Aufruf rege „zum Nachdenken“ an, sagt er im Tagespost-Interview. Die Bischofskonferenz hat sich indes, wie viele andere, davon distanziert. Und das ist gut so!

Manche Christen sind leichte Opfer

In einer gewissen Weise sind wir Christen besonders anfällig für Endzeit-Verschwörungen. Gewisse Auslegungen der Offenbarung prophezeien, dass es eine Weltregierung geben wird und sämtlichen Menschen Chips implantiert werden. Und auch die Verfolgung der Christenheit wurde schon von Jesus vorausgesagt. Impf- und Chippflicht, weltweite Maßnahmen gegen das Virus und Gottesdienstverbot passen da perfekt ins Bild. Und es spricht auch gar nichts dagegen, auf neue Regelungen mit kritischem Auge zu blicken. Wer Unrecht sieht, muss darauf auch hinweisen können. Und auch Kritik an den Maßnahmen gegen Corona muss in einer Demokratie erlaubt bleiben. Problematisch wird es dann, wenn Christen aus Angst vor der Zukunft vermeintliche Hiobsbotschaften ungeprüft übernehmen.

„Da werden Behauptungen als Fakten verkauft, aber keine Nachweise erbracht.“

Dabei fällt es bei vielen Verschwörungen nicht schwer, sie zu falsifizieren. Das beginnt schon bei den Quellen: Die meisten Verschwörungstheorien verzichten darauf, irgendwelche Belege anzubringen. Da werden Behauptungen als Fakten verkauft, aber keine Nachweise erbracht. Und auch mit der Logik ist es nicht weit her: Manche Regierungsbeschlüsse finden mehr Beachtung, andere weniger. Aber dass so etwas Weitreichendes wie eine Impfpflicht beschlossen wird, ohne dass offizielle Seiten darüber berichten, ist eher unwahrscheinlich. Und sollte es den deutschen Zeitungsverlagen nicht finanziell deutlich besser gehen, wenn sie tatsächlich alle „gekauft“ sind?

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Hetzjagd mit Worten

Zuletzt, und das ist auch beim „Aufruf für die Kirche und für die Welt“ zu beobachten, ist die Rhetorik in vielen Fällen eine Hetzerische. Statt nüchtern verifizierbare Fakten zu beschreiben, ist eben von einer „verabscheungswürdigen Tyrannei“ die Rede. Die Petition wirft den Medien vor, Panik um den Coronavirus zu schüren, nutzt aber selbst die Rhetorik der Angst. Ein kluger Schachzug. Auf den offenbar durchaus der eine oder andere hineinfällt.

Gerade weil wir Christen wegen manch einer biblischen Prophezeiung mitunter anfälliger für solche Theorien sind, sollten wir im doppelten Maße wachsam sein. Einen Artikel auf Sinnhaftigkeit und valide Quellen zu überprüfen, kann mühsam sein, aber viel Panik und die Unterschrift an der falschen Stelle ersparen. Noch einmal: Das heißt nicht, naiv durch die Welt zu gehen. Aber es heißt, vor dem schnellen Klick lieber noch einmal nachzudenken und gegebenenfalls nachzulesen.

Nathanael Ullmann ist Volontär in der Onlineredaktion des SCM Bundes-Verlags, zu dem auch Jesus.de gehört.

Kommentare auf unserer Webseite Jesus.de geben die Meinung des/der jeweiligen Autors/in wieder, nicht zwangsläufig die der gesamten Redaktion oder des SCM Bundes-Verlags.

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EDIT: In einem früheren Artikel haben wir geschrieben, dass Deutsche laut den Theorien am 15. Mai zwangsgeimpft werden sollen. Leser berichtigten uns jedoch, dass den Theorien nach lediglich der Impfzwang ab diesem Datum Gesetz sein soll. Wir haben den Kommentar dementsprechend geändert.

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