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Afghanistan: Blutige Ausschreitungen wegen Koran-Verbrennung

In Afghanistan ist es am Samstag erneut zu gewaltsamen Protesten gegen die Koran-Verbrennung eines US-amerikanischen Predigers gekommen.

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 Im südafghanischen Kandahar starben dabei neun Menschen, rund 80 wurden verletzt. Am Vortag hatte eine erzürnte Menge das Büro der Vereinten Nationen in Masar-i-Scharif, im Norden des Landes, gestürmt und sieben UN-Mitarbeiter getötet.

 Wie der afghanische TV-Sender «Tolo News» berichtete, gingen in Kandahar Tausende Demonstranten mit Stöcken und den weißen Fahnen der Taliban auf die Straße. Sie riefen antiamerikanische Parolen, zündeten Reifen, Autos und Gebäude an. Auch im westafghanischen Herat kam es zu Ausschreitungen.

 Am Freitag hatten Demonstranten nach dem traditionellen Feiertags-Gebet das hochgesicherte UN-Gelände in Masar-i- Scharif förmlich überrannt. Die aufgebrachten Menschen töteten vier Wachleute aus Nepal, einen Schweden, einen Norweger und einen Rumänen. Zwei der Ausländer wurden nach Medienberichten geköpft.

 Es war der bislang schwerste Angriff auf die UN am Hindukusch. Der Leiter der UN-Mission in Afghanistan, Staffan De Mistura, kündigte an, die Organisation werde ihre Arbeit im Lande dennoch weiterführen.

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 Der Polizeichef von Masar-i-Scharif beschuldigte die aufständischen Taliban, den Angriff auf die UN orchestriert zu haben. Ein Sprecher der radikal-islamischen Aufständischen wies dies zurück. Die Stadt Masar-i-Scharif in der Provinz Badachschan gehört zu einer der Regionen, in der im Juli die Sicherheitsverantwortung von der internationalen Schutztruppe auf die afghanische Armee und Polizei übertragen werden soll.

 Der amerikanische Prediger Terry Jones hatte vor etwa zwei Wochen in einer Kirche in Gainesville (Bundesstaat Florida) einen Koran verbrennen lassen. Eine solche Aktion hatte er bereits im September 2010 angekündigt, dann aber abgesagt. Bereits damals war es zu tagelangen gewaltsamen Protesten in Afghanistan gekommen.

(Quelle: epd)

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