Die verfremdete Abendmahlszene bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele sorgt für starke Kritik aus der katholischen Kirche. Der Regisseur der Eröffnungsfeier widerspricht.
In der katholischen Kirche gibt es Kritik an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris. Bei der Feier war Leonardo da Vincis «Letztes Abendmahl» unter anderem von Dragqueens nachgestellt worden. Der Sänger und Liedermacher Philippe Katerine posierte währenddessen im Vordergrund als nackter, römischer Gott Bacchus. Da Vincis Bild vom Ende des 15. Jahrhunderts zeigt Jesus und die zwölf Apostel am Vorabend der Kreuzigung Jesu.
Bischofskonferenz: „Verhöhnung des Christentums“
Der Sportbischof der deutschen katholischen Bischofskonferenz, Stefan Oster, erklärte, dass das «queere Abendmahl» ein „Tiefpunkt und in der Inszenierung völlig überflüssig“ gewesen sei.
Die französische Bischofskonferenz sprach von einer «Verhöhnung und Verspottung des Christentums».
Die Bischofskonferenz hatte am Samstag zwar gelobt, dass die Eröffnungsfeier der Welt wunderbare Momente der Schönheit und der Freude beschert habe. Ohne da Vincis Bild direkt zu erwähnen, erklärte sie aber: «Heute Morgen sind unsere Gedanken bei den Christen aller Kontinente, die von der Maßlosigkeit und der Provokation einiger Szenen verletzt wurden.»
Thorsten Latzel: nicht blasphemisch, aber „problematisch“
Der Sportbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Thorsten Latzel, riet zu einer differenzierten Sichtweise. Selbstverständlich sei die Darstellung durch die Kunstfreiheit abgedeckt, sagte der rheinische Präses dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Sonntag. Allerdings hätte er sich mehr wertschätzende Sensibilität gegenüber gelebter Religion gewünscht.
Latzel betonte, «dass queere Menschen selbstverständlich zur Kirche Jesu Christi gehören und die Teilnahme am Abendmahl an keine menschliche Voraussetzung gebunden ist, auch nicht an irgendeine sexuelle Orientierung.» Insofern verstehe er die Aussage auch nicht als «blasphemisch», sondern als «Ausdruck einer religiösen Emanzipation, vor allem angesichts einer schuldhaften Diskriminierung von queeren Menschen gerade auch aus religiösen Gründen».
Die Darstellung eines weitgehend nackten Bacchus sei jedoch problematisch und «schlechte Kunst». «Durch diese Kombination wird das Abendmahl zu einem sexualisierten Trinkgelage einer völlig anderen, antiken Gottheit», erklärte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. «Hier zeigt sich die Haltung einer bestimmten Form der Laizität, der es nicht um Freiheit für die Religion, sondern nur um eine negative Freiheit von der Religion und um eine religiös ideologisierte Überhöhung von Sexualität geht.»
Stellungnahme des Olympischen Kommitees
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) schrieb in einer Stellungnahme auf der Plattform X (früher Twitter) am Sonntag, dass es nie die Absicht hatte, irgendeine religiöse Gruppe oder einen Glauben zu verunglimpfen. Es bekräftigte, dass es bei der Eröffnungsfeier nur darum ging, Gemeinschaft und Toleranz zu feiern. Sollte sich jemand beleidigt gefühlt haben, sei dies unbeabsichtigt gewesen und dies völlig unbeabsichtigt war und es tue dem Komitee leid.
Der Regisseur der Eröffnungsfeier, Thomas Jolly, erklärte, das Vorbild für die Szene sei gar nicht da Vincis Abendmahl gewesen. Die Szene habe ein heidnisches Fest mit dem Gott Dionysos dargestellt.
Szene des verfremdeten Abendmahls (ab 2h: 38min):
Es war natürlich wieder klar, dass die EKD offiziell dafür noch Toleranz hat.
Wo bleibt eigentlich die Toleranz von den Quären gegenüber Jesus?
Die kirchlichen Stellungnehmer können natürlich nicht zugeben, dass sie da einfach etwas falsch interpretiert haben, was gar nicht so gemeint war.
Deshalb reden sie jetzt um den heißen Brei herum und blamieren sich damit immer noch mehr …
Wenn sie es live gesehen hätte wüssten sie, dass es zwei verschiedene Darstellungen waren.
– Das Abendmahl
UND
– Das Mahl der Götter
Da gibt es eindeutige Bilder im Internet. Zu behaupten, es wäre kein Abendmahl gewesen, ist schwierig.
Es ist eine bewusste Provokation und Beleidigung von Christen und mit Kunst hat das nichts zu tun. Das Wissen die Organisatoren und sehr genau wissen wie auch, dass sie es mit Christen ja tun können. Christen wehren sich schlimmstenfalls verbal und das war es auch.
Bei Muslimen und anderen Religionen die nicht so friedlich sind wie Christen, ist es etwas anderes und deshalb werden sie auch respektiert und nicht beleidigt.
Das zeigt schon, dass es nichts mit Kunst zu tun hat. Sondern man provoziert und beleidigt, aber nur diejenigen bei denen man sich traut.
Uns die christlichen Kirchen und viele Christen gingen und gehen mit queren Menschen immer mit Respekt und Toleranz um?
Oder ist diese Empörung nicht einfach nur verlogen?
Das Gegenteil der Heiligen sind nicht die Sünder, sondern die Scheinheiligen – notierte Glenn Close mal.
Ob ich diese Darstellung nun so „gelungen“ finde, weiß ich gar nicht. Aber darin eine „Anlehnung an das Abendmahl von DaVinci“ zu sehen … ? Also ich habe mir gaaanz viel Mühe gegeben, finde aber beim besten Willen keine Ähnlichkeit. Und so weit ich weiß soll es ja sich auch auf ein altgriechisches Göttermotiv beziehen.
Wenn schon Bibelbezüge gesucht werden, dann sollten wir vielleicht auf 1. Korinther 9, 24 hinweisen und auch als Christen ein wenig dem „olympischen Gedanken“ huldigen ;o)
Die Entzündung des olympischen Feuers an einem heidnischen Altar im griechischen Olympia ist – christlich gesehen – die grundlegende Blasphemie der ganzen Olympischen Spiele …
Warum ist etwas nichtchristliches immer gleich blasphemisch?
Ihr Christen seid schließlich nicht der Nabel der Welt, auch wenn das einige von euch anscheinend glauben.
Der eine Gott ist der Nabel der Welt, der Schöpfer, der sich in seinem Sohn, Jesus dem Messias, eindeutig und endgültig offenbart hat.
“ Der Sportbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Thorsten Latzel, riet zu einer differenzierten Sichtweise. “
Typisch !
Eine klare Distanzierung wäre besser.
“ Latzel betonte, «dass queere Menschen selbstverständlich zur Kirche Jesu Christi gehören und die Teilnahme am Abendmahl an keine menschliche Voraussetzung gebunden ist, auch nicht an irgendeine sexuelle Orientierung.» “
Richtig, aber müssen denn andere Überzeugungen deshalb der Lächerlichkeit preisgegeben werden ?
Bacchus ist ein Gott der Lust und des Lasters. Wir leben nicht in der Antike. Wer also ernst genommen werden will, sollte ein wenig mehr Mass halten, und irgendwie auch Respekt dem übrigen Teil der Menschheit entgegen bringen.. Das ist doch das mindeste, das man als Dank für Akzeptanz zurück geben könnte ?
. Die Inszenierung ist zu einer Farce misslungen , und ich finde, dass es völlig berechtigt wäre, wenn man sich entschuldigen würde.
Wer als Queerer ernst genommen werden will, soll sich auch als ernst zu nehmende Person präsentieren.
“ Es bekräftigte, dass es bei der Eröffnungsfeier nur darum ging, Gemeinschaft und Toleranz zu feiern. “
Das ist anzunehmen, aber dass die Inszenierung missglückt ist, ist offensichtlich.
Es ist geschmacklos.
@Chey, es wird ja nicht das Bild Da Vincis kritisiert, sondern die geschmacklose Verfremdung.
Das Bild ‚Götter des Olymp‘ ist nicht von Da Vinci, es sieht seinem Abendmahl nur entfernt ähnlich, wobei Bachus nur in einem der beiden Bilder vorkommt, was die Unterscheidung leicht macht.
Was den Umgang mit queren Menschen angeht, sollten die christlichen Kirchen an das Gleichnis vom Splitter und Balken denken und sich bewusst machen, wie stark quere Menschen von christlichen Kirchen und auch vielen Christen verunglimpft, ausgegrenzt, unterdrückt und oft auch verfolgt wurden und noch werden.
Gerade die katholische Kirche sollte hier lieber schamvoll schweigen.
Wobei es ja wohl nicht mal gegen das Christentum ging, aber man kann ja schon mal aufschreien.
Ein Bärendienst geleistet
Dass alle Menschen einen Zugang zu Gott haben dürfen, dass jeder der je auf Erden lebte von Gott geliebt ist, bleibt für immer. Doch die hirnlose Darstellung des olympischen Bachus leistet gegenüber den Bemühungen der Katholischen Kirche nach mehr Heiligem Geist, gelebte Liberalität und den Bemühungen nah an den Menschen zu sein, seinen wahren Bärendienst. Der Kirchenpräsident Latzel differenziert dazu: „Die Darstellung eines weitgehend nackten Bacchus sei jedoch problematisch und «schlechte Kunst». «Durch diese Kombination wird das Abendmahl zu einem sexualisierten Trinkgelage einer völlig anderen, antiken Gottheit», erklärte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. «Hier zeigt sich die Haltung einer bestimmten Form der Laizität, der es nicht um Freiheit für die Religion, sondern nur um eine negative Freiheit von der Religion und um eine religiös ideologisierte Überhöhung von Sexualität geht“! Ich kann mich hier also gerne dieser nüchternen Analyse von Kirchenpräsident Latzel anschließen. Sein Herr Bruder denkt da sicherlich sehr fundamentalistisch. Für den sind homosexuelle Menschen etwas, was ich hier nicht schrieben sollte, wenn ich damit niemand beleidigen will. (Allerdings ist Schmähkritik auch erlaubt , aber ich bleibe lieber sachlich und wortkarg).
Allerdings, lieber Herr Ulrich Wößner, Sie haben in ihrer eigenen Art, hier wieder ein Kritikmonstrum aufgebaut, das da lautete: „Die Entzündung des olympischen Feuers an einem heidnischen Altar im griechischen Olympia ist – christlich gesehen – die grundlegende Blasphemie der ganzen Olympischen Spiele“! Was ja nach meiner Lesart bedeutet, dass alles was nicht christlich ist, für Sie furchtbar ist. Aber so ist die Welt nicht. Jesus hat sich gerade mit den Leuten abgegeben, die damals weit im Schatten standen und denen man als Frommer nicht begegnen sollte. Wenn ich Sie hier ernst nehmen würde, könnte ich nirgendwo hingehen, denn überall würden ich Nichtchristlichkeit begegnen. Das fängt beim Fußball an und endet dort, wo Menschen froh ein Fest feiern. Eine solche radikale Haltung könnte leider auch als Scheinheiligkeit bezeichnet werden. Oder das Motto bekräftigen: Seht her, ich bin der Frömmste unter den Frommen, der einzige Richtige und ich kritisiere jeden, der anders tickt .Ich meine dies nicht beleidigend, sondern kritisiere Sie deshalb, weil ich ich Hoffnung noch nicht aufgegeben habe, dass auch Sie sich ändern könnten.
Zum Schluss: Selbstverständlich gehören quere Menschen zur Kirche. Sie werden genauso von Gott geliebt wie wir alle. Aber die oben kritisierte
Darstellung des Bachus statt Jesus hat niemand gedient, weder jenen die ohne Gott leben, noch jenen die versuchen in einer liebevollen Form Christen zu sein. Denn es ist keine Kunst, Menschen zu beleidigen. Dazu benötigt man nur ein Minimum an Phantasie und die Miniportion gutdosierter Gemeinsheit.
Was kommt als nächstes? Wird zukünftig bei Landschaftsbildern auch kritisiert, das Jesus fehlt und damit verleugnet wird?
Bacchus gehört nun mal zur Darstellung der griechischen Götterwelt. Bei genaueren Hinschauen entdeckt man weitere griechische Götter.
Dann es geht nun mal nicht ums Abendmahl.
Ein trauriger Akt! Es ist Gotteslästerung ohne Wenn und Aber – der Abfall der Kirchen, die damit fast kein Problem haben, spricht für sich! Der Humanismus lässt grüßen.
Lieber Gruß
Du findest die Darstellung des Gemäldes „Götter des Olymp“ blasphemisch?
Glaubst du denn an die griechische Götterwelt und fühlst dich deshalb beleidigt?
Das ist übrigens kein Geheimnis sondern stand so auch im Programm (Quelle Stern.de)