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Dania König: «Christ sein war immer ein Teil von mir»

Mit ihrer Band „Königwerq“ ging sie gemeinsam mit Lionel Richie, PUR und Nena auf Tour; nahm am Vorentscheid des Euro Vision Song Contest teil und gab selbst kurz nach der Geburt ihrer Tochter zahlreiche Konzerte: Dania König ist in der Musikwelt zu Hause. Jetzt ist sie solo unterwegs und hat innerhalb kürzester Zeit zwei Alben veröffentlicht.

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Wie sie es schafft, ihr Familienleben mit der Musik zu verbinden, nebenbei ihr eigenes Label zu gründen und selbst schwierige Zeiten in ihren Songs zu verarbeiten, erzählt die junge Powerfrau im Interview.

Dania, lass uns über die Anfänge reden: Bereits mit sechs Jahren begannst du Klavierunterricht zu nehmen. War das dein eigener Wunsch oder haben deine Eltern dich dazu gedrängt, ein Instrument zu erlernen?

Nein, gar nicht! Meine Oma hatte so eine kleine Heimorgel und ich habe mich als 3- und 4-jährige immer rangestellt und versucht, zu spielen. Dann hatte ich auch mein Froschklavier. Das hatte viele kleine Fröschchen, die immer die Münder aufgemacht haben, wenn man eine Taste gedrückt hat. Da habe ich immer fleißig drauf rumgedudelt. Irgendwann meinten meine Eltern dann wohl: „Kind, du bist doch ganz musikalisch! Du kannst doch vielleicht auch mal Klavier lernen.“ Und ich fand das natürlich total super. Also war es schon eher mein Wunsch.

Stand dann schon im Kindesalter fest, dass du gerne Musikerin werden wolltest?

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Nicht wirklich. Ich habe zwar immer gern Musik gemacht, aber mal wollte ich Lehrerin werden, mal Tierärztin… Das hat sich wahrscheinlich monatlich geändert. Der Gedanke, dass ich professionelle Sängerin werden könnte, kam bei mir erst in der 12., 13. Klasse.

Nach deinem Studium der Musik hast du 2003 die Band „Königwerq“ mitgegründet. Gibt es euch heute noch?

Wir haben uns vor zwei Jahren aufgelöst. Wir haben viel erlebt, waren beim Grand-Prix und der Support-Act von Lionel Richie für die Deutschlandtour. Das waren alles echt tolle Sachen, aber irgendwann kam der Punkt, wo wir gesagt haben, was soll jetzt noch kommen? Mit unserer Plattenfirma universal lief nicht immer alles toll und innerhalb der Band wollten wir auch in ziemlich verschiedene Richtungen. Wir haben dann gemerkt, dass es nicht mehr richtig passt und wollten gucken, wo jeder für sich hin will. Wir schließen aber nicht aus, dass wir irgendwann mal wieder was machen, aber das steht gerade nicht an.

Was bedeutet eigentlich das „q“ in „Königwerq“?

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Es war schon damals unser Bandgeheimnis. (lacht) Es wurde auch noch nie gelüftet. Ich weiß nicht, ob wir es irgendwann mal machen. Es ist nicht total aus der Luft gegriffen, bisher ist aber noch niemand drauf gekommen.

Jetzt bist du als Solo-Künstlerin unterwegs und hast bisher zwei Alben von dir veröffentlicht: „Auf weiten Raum“ und „Auf dem Grund“. Beide sind sehr persönlich. Ist dir das wichtig?

Ich bin generell der Meinung, dass ich eigentlich nur über Sachen schreiben möchte, von denen ich eine Ahnung habe. Sachen, die mir passieren und mir nahe stehen und die ich auch ausdrücken kann und mir ein Bedürfnis sind, sie weiterzugeben. Und so sind beide Alben eigentlich entstanden – aus einer ganz persönlichen Geschichte heraus.

Geschichten können ja schön, fröhlich, aber manchmal auch schwer verdaulich sein. Dein im Dezember letzten Jahres veröffentlichtes Album „Auf dem Grund“ scheint relativ schwere Themen zu behandeln. Was hat dich inspiriert, es so zu machen?

(überlegt) Ich habe jetzt eine Trennung hinter mir. Mein Ex-Mann hat meine Tochter und mich vor über zwei Jahren verlassen. Und es war mir wichtig, das nicht totzuschweigen, gerade auch in christlichen Kreisen.

Hast du denn einen Unterschied gemerkt, wie deine christlichen Bekannten mit dir umgegangen sind?

Der Großteil war wirklich super verständnisvoll und hilfsbereit. Es gab nur ganz, ganz wenige Situationen, wo ich mich sehr unwohl gefühlt habe, weil ich dachte, jetzt habe ich einen Stempel auf der Stirn und wo mit sehr großem Unverständnis reagiert wurde.

Hast du die Trennung mit deiner Musik auch verarbeiten können?

Ja, auf jeden Fall. Manche Leute hören das nicht so gerne und sagen, dass man quasi seine eigene Therapie mit der Musik macht. Ich dachte, die beschweren sich, dass ich mich auf meiner CD ausheulen müsste, aber es kamen bisher nur positive Resonanzen. Die Menschen sind dankbar, dass auch mal die Schwere auf einer Platte ist und dass eben nicht nur alles Eitel-Sonnenschein ist.

Beide deiner Solo-Platten, „Auf weiten Raum“ und „Auf dem Grund“, sind mit deutschsprachigen Texten bestückt. Gibt es einen Grund, dass du hauptsächlich deutsche Texte schreibst?

Ja! Ich kann besser texten auf Deutsch, weil es meine Muttersprache ist. Ich bin direkter, kann viel mehr mit Worten oder mit Bildern spielen, weil ich eben weiß, wie ich was ausdrücken will. Klar klingt Englisch weicher. Aber der Vorteil ist, dass die Leute mich verstehen – das finde ich wichtig! Inzwischen ist mein Englisch zwar ein bisschen besser, weil mein Lebensgefährte Amerikaner ist und das geht ein bisschen leichter von der Hand, aber trotzdem merke ich, dass ich einfach im Deutschen zu Hause bin.

Ist dein Lebensgefährte denn auch Musiker?

Ja. Dadurch haben wir uns auch kennen gelernt. Damals bei dem Lionel Richie Support war er bei ihm in der Band. Wir haben dann ewig den Kontakt gehalten, aber alles mit Riesenabstand, da er ja Amerikaner ist. Vor einiger Zeit kam er mal wieder nach Deutschland auf Tour… Und dann ist er eben geblieben. (lacht)

Du hast ihn also vom deutschen Dorfleben überzeugt!

(lacht) Genau!

Bist du also eher ein Dorfmensch?

Ich bin kein Stadtmensch. Ich bin gerne in der Stadt, aber nicht zum Leben. Ich mag es auch, wenn ich auf Tour bin, in Städten zu sein und verschiedene Städte zu sehen. Stadtleben genießen ist super, aber nicht für immer.

Du machst nicht nur Musik, sondern bist auch als Dozentin tätig…

Ja, bis Januar habe ich noch in Osnabrück an der Hochschule gearbeitet. Mit Popgesang und Komposition als Hauptfächer und Stimmbildung und Bandcoaching als Nebenfächer. Aber jetzt gerade mache ich Pause (zeigt auf ihren Bauch).

Herzlichen Glückwunsch zum anstehenden Nachwuchs! Mal nach Osnabrück fahren, Musik machen und Mutter sein. Wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?

Am Anfang habe ich es mir auch schwieriger vorgestellt, aber man kriegt es ganz gut hin. Ich habe tolle Großeltern im Rücken und ich mache ja auch nicht jeden Tag was. Sehr viel ist von zu Hause aus möglich. Bei Konzerten kommt es drauf an. Wenn sie vormittags sind, nehme ich meine Tochter mit und abends muss man eben etwas anderes organisieren. Ich versuche auch erst gar nicht in die Situation zu kommen, dass alles total voll geknallt und gestresst ist. Andererseits ist es auch so, dass meine Tochter das von klein auf so kennt.

Bist du eigentlich in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen?

So halb. Meine Mutter war immer in der Kirche und da bin ich auch mitgegangen und ich war im Kindergottesdienst und in der Jungschar. Ich war also schon früh kirchlich sozialisiert. Es war immer ein Teil von mir.

Versuchst du, deiner Tochter deinen Glauben vorzuleben?

Ja, das geht aber ganz automatisch. Sie kriegt ja mit, wenn wir in die Kirche gehen oder wenn wir vorm Essen und abends beten und Bibelgeschichten lesen.

Du hast kürzlich dein eigenes Label „Königreich“ gegründet. War das schwer?

Äh, nö. Das sind einfach ein paar bürokratische Sachen. Mache ich nicht so gerne, aber muss man dann halt kurz mal durch (lacht).

Wie kam es dazu?

Das war eigentlich ein längerer Prozess. Mein erstes Album „Auf weiten Raum“ habe ich bei Hänssler veröffentlich. Gleichzeitig war aber auch mein neues Album „Auf dem Grund“ entstanden, das nicht so eindeutig christlich ist. Bei den christlichen Labels habe ich daher immer ein bisschen Abstand gespürt. Bei den weltlichen ist es sowieso total schwer. Ich wollte einfach nur die CD veröffentlichen und habe dann halt irgendwann gedacht, dass ich einfach mein eigenes Label gründe. Ich wollte nicht noch zwei Jahre lang telefonieren und probieren und diskutieren, weil ich schon wieder andere Projekte am Laufen habe.

Was sind das für Projekte?

Ich bin dabei, an einem Kinderprojekt zu arbeiten: Eine CD für Kinder im Grundschulalter, aber das ist noch sehr in den Kinderschuhen.

Wo du mit Kindern Lieder singen willst?

Für Kinder. Das „mit“ muss ich noch klären, da muss ich noch ein paar geeignete Kinder finden! (lacht)

Gibt es auch ein neues Album für Leute, die aus dem Grundschulalter bereits raus sind?

Ja, ich weiß nur noch nicht genau, wann. Wir sind eigentlich schon fast fertig damit, aber die Frage ist, ob wir es noch vor dem Sommer veröffentlichen oder später. Das hängt davon ab, ob ich es wieder bei meinem Label raus bringe oder eben woanders.

Kannst du schon sagen, was für eine Richtung dein neues Album einschlägt?

Musikalisch geht es wieder sehr in die Richtung von „Auf dem Grund“, aber es wird ein bisschen fröhlicher, nicht mehr ganz so schwer… Ach, lasst euch doch überraschen! (lacht)

Vielen Dank, Dania, für das Gespräch!

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