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Darmstadt: Amtsgericht will Schulverweigerer anhören

Die Polizei hat vier Kinder im Alter von acht bis 14 Jahren in einem Ort bei Darmstadt von ihren Eltern getrennt, weil diese den Besuch einer Schule aus religiösen Gründen verweigerten. Das Amtsgericht Darmstadt plant für Ende September die Anhörung der Eltern.

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Bis zur darauffolgenden Entscheidung des Familienrichters bleibe der Beschluss des Gerichts in Kraft, auf dessen Grundlage das Jugendamt des Landkreises Darmstadt-Dieburg die vier Kinder von der Polizei in eine Jugendhilfeeinrichtung bringen ließ, sagte Richterin Johanna Müller-Frank am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst.

Der Inobhutnahme der Kinder sei ein langjähriger Konflikt des Jugendamtes mit den Eltern vorausgegangen, sagte der Leiter der Abteilung Jugendhilfe des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Klaus Behnis. Mehrfache Versuche der Behörden, einen Kompromiss mit den Eltern zu finden, seien von diesen entschieden zurückgewiesen worden. So hätten die Eltern es auch abgelehnt, ihre Kinder auf eine staatlich anerkannte christliche Privatschule zu schicken.

 Den Eltern war in einem früheren Gerichtsverfahren das Aufenthaltsbestimmungsrecht entzogen und dem Jugendamt übertragen worden. Sie hatten sich nach Auskunft der Jugendhilfe des Landkreises fortwährend geweigert, ihre Kinder im Alter von acht bis 14 Jahren in die Schule zu schicken, weil sie den Schulbesuch als unvereinbar mit ihrem christlichen Glauben sähen. Eine Beschwerde der Eltern vor dem Oberlandesgericht Frankfurt war im vergangenen April zurückgewiesen worden mit der Einschränkung, dass das Aufenthaltsbestimmungsrecht den Eltern nur während der Schulzeit entzogen werden darf.

 Mehrfache Versuche der Behörden, einen Kompromiss zu finden, seien von den Eltern entschieden zurückgewiesen worden, sagte Behnis. So hätten die Eltern es auch abgelehnt, ihre Kinder auf eine staatlich anerkannte christliche Privatschule zu schicken. Das Jugendamt habe die Inobhutnahme der Kinder als letztes Mittel angeordnet, um ihnen ihr Recht an Bildung zu sichern. Auch hätten Kinder ein Recht darauf, "zu gemeinschaftsfähigen Personen aufzuwachsen", was nur mit dem Kennenlernen anderer Meinungen möglich sei.

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 Die Eltern dagegen hätten ihre Kinder "hermetisch von der Außenwelt abgeschirmt" und ihnen ein geschlossenes Weltbild zu vermitteln versucht, sagte Behnis. Eine Prüfung des Bildungsstandes der Kinder sei verweigert worden. Das Jugendamt stehe mit den Eltern jedoch weiterhin in Kontakt. Ein Verfahren vor dem Familiengericht in Darmstadt sei wieder aufgenommen worden, um die Gefährdung des Kindeswohls zu überprüfen.

(Quelle: epd)

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