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Dialog und Versöhnung: Papst besucht heilige Stätten der drei großen Religionen

Papst Benedikt XVI. hat am zweiten Tag seines Israelbesuchs heilige Stätten von Judentum, Islam und Christentum besucht. Bei Treffen mit Vertretern der drei Religionen rief er zu Dialog und Versöhnung auf. An der Klagemauer in Jerusalem hinterließ er einen Zettel mit einem Gebet für Frieden im Nahen Osten. Zuvor hatte er den Felsendom auf dem Tempelberg besucht und den Großmufti von Jerusalem, Muhammad Ahmad Hussein, getroffen. Die Christen in Nahost rief er bei einem Besuch im Abendmahlssaal auf, zum Frieden beizutragen. Seine Rede am Vortrag in der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem erntete Kritik und Zustimmung. Bei einer Begegnung mit Vertretern des israelischen Großrabbinats äußerte Benedikt den Wunsch, «das gegenseitige Verständnis und die Achtung voreinander zu vertiefen». Er würdigte Fortschritte im Dialog zwischen dem Großrabbinat und dem Vatikan. Dem Treffen waren Irritationen im jüdisch- hristlichen Verhältnis nach der Teilrehabilitierung des Traditionalistenbischofs und Holocaust-Leugners Richard Williamson vorausgegangen. Der Papst nannte den Einsatz der katholische Kirche für eine nachhaltige Aussöhnung aufgrund der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils «unwiderruflich». Bei seinem Besuch im Felsendom sagte das Kirchenoberhaupt, diese heilige Stätte der Muslime sei ein «Ansporn, Missverständnisse und Konflikte der Vergangenheit zu überwinden» und in einen «ehrlichen Dialog zum Aufbau einer Welt der Gerechtigkeit und des Friedens» einzutreten. Anders als bei seinem Besuch der Hussein-Moschee von Amman zog das Kirchenoberhaupt die Schuhe aus, bevor er das älteste islamische religiöse Gebäude berat. Am Vorabend hatte ein muslimischer Vertreter bei einer interreligiösen Begegnung mit dem Papst einen Eklat ausgelöst. Der Vorsitzende des palästinensischen Scharia-Gerichts, Taisir al-Tamimi, hatte in aggressivem Ton die israelische Besatzungspolitik angeprangert. Das israelische Großrabbinat will den Dialog mit Muslimen so lange unterbrechen, wie Al-Tamimi zu den muslimischen Gesprächspartnern zählt.
Im gotischen Jerusalemer Abendmahlssaal sagte Benedikt, der Gegenwart von Christen in der Konfliktregion komme «entscheidende Bedeutung für die gesamte Gesellschaft» zu. Als «loyale und verantwortliche Bürger» müssten die Christen «gemeinsam mit anderen Menschen guten Willens trotz Schwierigkeiten und Einschränkungen ein Klima des Friedens in der Vielfalt» fördern. Der Saal steht an dem Ort, an dem Jesus das Abschiedsmahl mit seinen Jüngern gefeiert haben soll.
Der Besuch des Papstes in der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem am Montag stieß auf geteiltes Echo. Der Vorsitzende des Beirats der Gedenkstätte, Rabbi Meir Lau, kritisierte, dass Benedikt in Jad Vaschem die deutschen Nationalsozialisten nicht als Täter genannt habe. Zudem habe er die sechs Millionen jüdischen Opfer nicht ausdrücklich erwähnt. Der Zentralrat der Juden in Deutschland bezeichnete die Botschaft des Papstes als halbherzig «angesichts der noch ausstehenden klaren Distanzierung des Vatikans von der antisemitischen Pius-Bruderschaft, die jüdische Menschen als Gottesmörder bezeichnet». Nach Ansicht der katholischen Deutschen Bischofskonferenz bekräftigte Benedikt XVI. in Jad Vaschem die Verpflichtung zur Erinnerung an den Holocaust. Auch Vatikansprecher Federico Lombardi verteidigte den Papst. Dieser habe bereits bei seiner Ankunft in Tel Aviv ausdrücklich die Schoah und die dabei getöteten sechs Millionen Juden erwähnt. Auch über seine deutsche Herkunft habe Benedikt XVI. in diesem Zusammenhang in der Vergangenheit mehrfach gesprochen. Der israelische Botschafter im Vatikan, Mordechai Lewy, sagte, die Papstrede in Jad Vaschem sollte als religiöse und nicht als politische Botschaft verstanden werden. Der Vatikan bemühe sich sehr, jedoch «nicht immer mit Erfolg», Peinlichkeiten bei der Nahostreise des Papstes zu vermeiden.

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Papst Benedikt XVI. hat am zweiten Tag seines Israelbesuchs heilige Stätten von Judentum, Islam und Christentum besucht. Bei Treffen mit Vertretern der drei Religionen rief er zu Dialog und Versöhnung auf. An der Klagemauer in Jerusalem hinterließ er einen Zettel mit einem Gebet für Frieden im Nahen Osten. Zuvor hatte er den Felsendom auf dem Tempelberg besucht und den Großmufti von Jerusalem, Muhammad Ahmad Hussein, getroffen. Die Christen in
Nahost rief er bei einem Besuch im Abendmahlssaal auf, zum Frieden beizutragen. Seine Rede am Vortrag in der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem erntete Kritik und Zustimmung.

  Bei einer Begegnung mit Vertretern des israelischen Großrabbinats äußerte Benedikt den Wunsch, «das gegenseitige Verständnis und die Achtung voreinander zu vertiefen». Er würdigte Fortschritte im Dialog zwischen dem Großrabbinat und dem Vatikan. Dem Treffen waren Irritationen im jüdisch- hristlichen Verhältnis nach der Teilrehabilitierung des Traditionalistenbischofs und Holocaust-Leugners Richard Williamson vorausgegangen. Der Papst nannte den Einsatz der katholische Kirche für eine nachhaltige Aussöhnung aufgrund der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils «unwiderruflich».

Bei seinem Besuch im Felsendom sagte das Kirchenoberhaupt, diese heilige Stätte der Muslime sei ein «Ansporn, Missverständnisse und Konflikte der Vergangenheit zu überwinden» und in einen «ehrlichen Dialog zum Aufbau einer Welt der Gerechtigkeit und des Friedens» einzutreten. Anders als bei seinem Besuch der Hussein-Moschee von Amman zog das Kirchenoberhaupt die Schuhe aus, bevor er das älteste islamische religiöse Gebäude berat.

Am Vorabend hatte ein muslimischer Vertreter bei einer interreligiösen Begegnung mit dem Papst einen Eklat ausgelöst. Der Vorsitzende des palästinensischen Scharia-Gerichts, Taisir al-Tamimi, hatte in aggressivem Ton die israelische Besatzungspolitik angeprangert. Das israelische Großrabbinat will den Dialog mit Muslimen so lange unterbrechen, wie Al-Tamimi zu den muslimischen Gesprächspartnern zählt.

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Im gotischen Jerusalemer Abendmahlssaal sagte Benedikt, der Gegenwart von Christen in der Konfliktregion komme «entscheidende Bedeutung für die gesamte Gesellschaft» zu. Als «loyale und verantwortliche Bürger» müssten die Christen «gemeinsam mit anderen Menschen guten Willens trotz Schwierigkeiten und Einschränkungen ein Klima des Friedens in der Vielfalt» fördern. Der Saal steht an dem Ort, an dem Jesus das Abschiedsmahl mit seinen Jüngern gefeiert haben soll.

Der Besuch des Papstes in der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem am Montag stieß auf geteiltes Echo. Der Vorsitzende des Beirats der Gedenkstätte, Rabbi Meir Lau, kritisierte, dass Benedikt in Jad Vaschem die deutschen Nationalsozialisten nicht als Täter genannt habe. Zudem habe er die sechs Millionen jüdischen Opfer nicht ausdrücklich erwähnt. Der Zentralrat der Juden in Deutschland bezeichnete die Botschaft des Papstes als halbherzig «angesichts der noch ausstehenden klaren Distanzierung des Vatikans von der antisemitischen Pius-Bruderschaft, die jüdische Menschen als Gottesmörder bezeichnet».

Nach Ansicht der katholischen Deutschen Bischofskonferenz bekräftigte Benedikt XVI. in Jad Vaschem die Verpflichtung zur Erinnerung an den Holocaust. Auch Vatikansprecher Federico Lombardi verteidigte den Papst. Dieser habe bereits bei seiner Ankunft in Tel Aviv ausdrücklich die Schoah und die dabei getöteten sechs Millionen Juden erwähnt. Auch über seine deutsche Herkunft habe Benedikt XVI. in diesem Zusammenhang in der Vergangenheit mehrfach gesprochen.

Der israelische Botschafter im Vatikan, Mordechai Lewy, sagte, die Papstrede in Jad Vaschem sollte als religiöse und nicht als politische Botschaft verstanden werden. Der Vatikan bemühe sich sehr, jedoch «nicht immer mit Erfolg», Peinlichkeiten bei der Nahostreise des Papstes zu vermeiden.

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(Quelle: epd)

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