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Gemeinsame Erklärung: Pietisten kritisieren kirchliche Trauung für homosexuelle Paare in Baden

Neun pietistische Verbände in Baden haben in einer gemeinsamen Erklärung den Synodenbeschluss der Evangelischen Landeskirche kritisiert, gleichgeschlechtliche Paare kirchlich zu trauen. Diese Entscheidung sei ein „besorgniserregender Schritt“, weil er der gesellschaftlichen Entwicklung eine höhere Normativität zubillige als der Heiligen Schrift.

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Auf der einen Seite bedeute der Synodenbeschluss für gleichgeschlechtliche Partner das Ende der von ihnen empfunden Diskriminierung. Andererseits bringe die Entscheidung für andere Kirchenmitglieder jedoch „eine große Not“ mit sich, da er nach ihrer Sichtweise eindeutigen biblischen Aussagen entgegensteht.“

In der Erklärung bekräftigen die Unterzeichner ihre Auffassung, dass sie die Ehe eine „von Gott geschaffene Einrichtung ist, in der ein Mann und eine Frau eine exklusive, auf Lebenszeit angelegte Beziehung unter Einschluss der Sexualität eingehen.“ Gleichgeschlechtlich gelebte Sexualität stehe an keiner Stelle der Bibel „in einer positiven Beziehung zum Willen Gottes“. Weiter heißt es: „Wir akzeptieren es nicht, dass es schon an sich homophob oder diskriminierend sei, auf biblischer Grundlage diese theologischen und ethischen Ansichten in Lehre und Leben zu vertreten.“

„Gleichgeschlechtliche Beziehungen können nicht gesegnet werden“

Die Verfasser betonen, dass allen Menschen Gottes Liebe gelte, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Ausgrenzung oder Herabsetzung gleichgeschlechtlich empfindener Menschen sei zurückzuweisen. Alle Menschen seien Sünder und Christus damit ihre einzige Hoffnung. Debatten zu „einzelnen ethischen Fragen“ sollten von Wahrheit und Liebe geprägt sein. „Es ermutigt uns, dass heute viele Christen die Verletzungen anerkennen und zutiefst bedauern, die durch zuruckliegendes oder gegenwärtiges Versagen gegenuber Menschen mit gleichgeschlechtlichen Empfindungen verursacht wurden. In dieser Hinsicht sehen wir die Diskussionen der letzten Jahre als fruchtbar an.“

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Eine kirchliche Amtshandlung, die in direktem Widerspruch zur Bibel stehe, sei jedoch nicht denkbar. „Nach unserem Verständnis können gleichgeschlechtlich orientierte Menschen wohl im Rahmen der Seelsorge, aber nicht deren gleichgeschlechtliche Beziehungen kirchlich gesegnet werden.“ Als evangelische Christen der Reformation könne und wolle man Menschen mit gleichgeschlechtlicher Orientierung“ in Liebe annehmen und inklusive Gemeinde leben“, aber den Weg einer gleichgeschlechtlichen Trauhandlung könnten die Unterzeichner nicht mitgehen.

Die Erklärung (PDF) wurde von folgenden Verbänden unterzeichnet:

Christusbewegung Baden (CBB)
Pfarrerinnen und Pfarrer-Gebetsbruderschaft (PGB) Baden
Liebenzeller Gemeinschaftsverband (LGV)
Evangelischer Gemeinschaftsverband AB
AB-Jugend durch den Vorsitzenden Reinhard Stickel
Sudwestdeutscher Gemeinschaftsverband (SGV)
Lebenszentrum Adelshofen (LZA)
Netzwerk evangelischer Christen in Baden (NeCiB)
Bekenntniskreis Baden (BKB)

Die Synode der badischen Landeskirche hatte am 23. April mit großer Mehrheit die Möglichkeit zu einem Traugottesdienst gleichgeschlechtlicher Paare in eingetragenen Lebenspartnerschaften beschlossen. Zudem hieß es in dem Beschluss, die Synode erkenne die „Gleichwertigkeit von verschiedengeschlechtlicher und gleichgeschlechtlicher Liebe, Sexualität und Partnerschaft an, die verantwortlich vor Gott gelebt werden“.

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