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Hannover: Protestanten müssen sich von Kirchengebäuden trennen

Die evangelische Kirche in Hannover will sich in den kommenden Jahren von weiteren Kirchengebäuden trennen. "Wir haben einfach eine zu große Dichte von Kirchen in Hannover", sagte die evangelische Regionalbischöfin Ingrid Spieckermann am Dienstag.

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Als nächstes wird am Sonntag die 1963 erbaute Gerhard-Uhlhorn-Kirche im Stadtteil Linden entwidmet. Dabei werden in einer symbolischen Prozession sakrale Geräte wie die Taufschale oder das Abendmahlsgeschirr in die rund zehn Minuten entfernte Bethlehemkirche gebracht. Die Gemeinden beider Kirchen hatten sich 2009 vereinigt.

 In den vergangenen Jahren wurden in Hannover und Umgebung bereits sieben Kirchen entwidmet. Wegen zurückgehender Finanzen und Mitgliederzahlen konnten die Gemeinden diese Gebäude nicht mehr halten. "Eine Entwidmung geht immer an die Seele", sagte Spieckermann. Bei vielen Menschen seien persönliche Erinnerungen mit der Kirche verknüpft. Hier seien sie getauft, konfirmiert oder getraut worden.

 Die evangelisch-lutherische Kirche unterhält in Hannover sowie den Vororten Garbsen und Seelze nach Angaben des Stadtkirchenverbandes derzeit rund 70 Kirchengebäude für rund 203.000 Mitglieder. Spieckermann führt den großen Bestand auf die Nachkriegszeit zurück. Damals habe Hannover zahlreiche Flüchtlinge aus den Ostgebieten aufgenommen. Viele Gemeinde seien auf das Doppelte ihrer Mitgliederzahl gewachsen und hätten deshalb Tochtergemeinden mit eigenen Kirchen gegründet.

 Die Kirche will vor allem moderne Gemeindezentren aus den 1950er und 1960er Jahren verkaufen oder anders nutzen. Historische Kirchen sollen Spieckermann zufolge möglichst erhalten bleiben. Nach Angaben von Superintendent Thomas Höflich sind rund 3.000 Mitglieder nötig, um eine Kirche halten zu können. Von den bisher fünf entwidmeten evangelischen Kirchen in Hannover wurden zwei zur Synagoge und eine zum Therapiezentrum für Kinder. Eine wurde abgerissen, eine steht zum Verkauf.

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(Quelle: epd)

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