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Hillary Clinton: „Wir brauchen richtigen Glauben“

Die ehemalige US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hat in einem Interview über Religion gesprochen. Sie warnte vor einem Glauben, der sich von der Politik ausnutzen lässt.

Von Markus Kosian (PromisGlauben)

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Die US-amerikanische Politikerin Hillary Clinton, die im November 2016 als erste Frau für eine der beiden großen Parteien zur Präsidentschaftswahl in den USA antrat, sorgt aktuell mit ihrer Tochter Chelsea Clinton in einer Dokuserie im US-Fernsehen für Aufsehen. Im Interview mit teleschau sprachen die beiden über dieses TV-Projekt, das sich starken Frauen widmet. Dabei nahmen sie auch Stellung zu einer der Episoden, in der das Thema Religion und Spiritualität im Mittelpunkt stand.

Zu den Beweggründen für diese Episode gefragt, erklärte Hillary Clinton: „Chelsea und ich sind beide gläubig. Wir mussten an vielen Punkten in unserem Leben auf unseren Glauben an Gott vertrauen. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Clinton: Glaube soll nicht von Politik ausgenutzt werden

Für ihr Gottvertrauen ist ihr das Gebet „schon immer“ wichtig gewesen. Zudem brachte die ehemalige First Lady der Vereinigten Staaten zum Ausdruck, dass sie nicht nur ihren eigenen Glauben, sondern auch den von anderen Menschen „sehr ernst“ nehme. Dazu betonte sie: „Wir brauchen richtigen Glauben und keinen, der von der Politik ausgenutzt wird.“

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Ihrer Meinung nach gehe es im Kontext von Religion „nicht um Parteien oder wirtschaftliche Interessen“, sondern vielmehr „um Gemeinsamkeiten, Menschlichkeit und unsere Herausforderungen, denen wir uns alle im Leben stellen müssen“. Diese Dimension von Religion sei Thema in den Gesprächen mit den Frauen für ihre Doku-Serie gewesen. Den Umgang von vielen Frauen mit „großen Tragödien“ des Lebens und das geschilderte Erleben von „Sicherheit und Geborgenheit in ihrem Glauben“ habe sie und ihre Tochter selbst inspiriert, berichtete Hillary Clinton weiter.

Demut als „schmerzliche Tugend“ wiederentdeckt

In ihrem im Herbst 2017 veröffentlichten Buch „What Happened“ gab Hillary Clinton nach ihrer unerwarteten Niederlage gegen Donald Trump bei der US-Wahl 2016 Einblicke in ihr Seelenleben. Dabei bekannte sie sich zu ihrem Glauben an Jesus Christus als ihren Retter. Diese persönliche Beziehung zu Gott sei für sie so wichtig wie Fragen der sozialen Gerechtigkeit.

Weiter berichtete sie, dass sie nach der Niederlage gegen Trump den Wert der Demut als „schmerzliche Tugend“ wiederentdeckt habe. Dabei nahm sie Bezug auf eine Aussage von Papst Johannes XXIII., der einmal riet, sich nicht darüber zu grämen, „was du versucht und nicht geschafft hast“, sondern sich vielmehr „um das zu kümmern, was noch möglich ist.“

„Ich habe vergeben […]. Ich bin dankbar, dass ich es getan habe.“

Hillary Clinton

Zudem schilderte Hillary Clinton, dass ihr Glaube ihr auch Halt und Orientierung in schwierigen Zeiten ihrer Ehe gab. (Ihr Ehemann Bill hatte eine Affäre; Anm. d. Red.) In der ARD-Talksendung „Günther Jauch“ sagte sie bereits im Jahr 2014 diesbezüglich: „Ich habe vergeben, ich glaube, es war das Richtige. Ich bin dankbar, dass ich es getan habe.“ Und weiter: „Ich bin nicht sicher, ob ich das ohne meinen Glauben durchgestanden hätte.“

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Quellen: prima.dedomradio.delivenet.ch


Markus Kosian ist Initiator des Projekts PromisGlauben, das über Statements von Promis den Dialog über den christlichen Glauben neu anregen und die öffentliche Relevanz des christlichen Glaubens darlegen möchte.

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2 Kommentare

  1. Guter Artikel. Ich wünsche weniger Abgrenzung, Spaltung und Berührungsängste unter verschiedenen Glaubensgruppen. Vielleicht kann man von anderen lernen

  2. Hillary Clinton, wir und der Glaube

    Ich bin immer sehr erfreut, wenn sich Politiker*innen zu ihrem Glauben bekennen. Etwa auch Hillary Clinton oder unser langjähriger ehemaliger Bundestagspräsident Schäuble. Ich war auch erstaunt als ich vor Jahrzehnten aus gut unterrichteter Quelle erfuhr, dass der damalige bekannte SPD-Politiker Herbert Wehner ein überzeugter praktizierender Christ war. Im noch übersichtlicherem Bonner Politikbetrieb war Wehner einer von regelmäßig sehr wenigen Politprofis, die sich zu den Gottesdiensten am Bundestag einfanden. Allerdings ist die Perspektive von Frau Clinton auf den amerikanischen Politikbetrieb und das schwierige religiöse Umfeld in den USA vielgestaltiger und auch problematischer. Politisch: Es gibt parlamentarisch nur zwei große Parteien, die – zumindest nach dem Augenschein – keinerlei Kompromisse machen, sich (vor allem seitens der Republikaner) völlig verteufeln. Donald Trump ist da nur noch das Sahnehäubchen obendrauf. Religiös-christlich: Die nicht selten ultrakonservative Menschen sind zumeist ebenso evangelikal-XXL. Dazu muss man wissen, dass manche Gläubige die Bibel nicht auslegen (dürfen?) und daher wortwörtlich verstehen. Dann wurde die Welt in 6 Kalendertagen erschaffen. Darwin ist lebensredend ein Ketzer gewesen. Manchmal ist dann die Sexualaufklärung in den Schulen, wenn sie denn stattfindet, ebenso Teufelswerk. Homosexuelle sind selbstverständlich alle Sünder. Denn wenn religiöser Fundamentalismus evangelikaler Prägung und Stockkonservatismus ein Bündnis eingehen, dann bleibt da wahrscheinlich wenig von der Erkenntnis und dem Gefühl, dass Christenmenschen wegen ihrer Jesusnachfolge freie Menschen sind. Es wird aber auch in Amerika viele Gläubige geben, die sich ein idiologisches Glaubenskorsett nicht haben anlegen lassen. Ich habe etwas zugespitzt formuliert – aber es wird so sein.

    Gott sei Dank sind wir im Politikbetrieb so aufgestellt, dass die Parteien miteinander koalieren müssen und auch bei manchem pflichtbewussten Oppositionsgehabe zudem eine breitere Übereinstimmung in grundlegenden Anliegen vorherrschen. Kirchlich sind bei uns die meisten Kirchen vereint in der Arbeitsgemeinschaft der Christlichen Kirchen. Zumeist – aus meiner Sicht – ein bunter und vielgestaltiger Garten des Glauben – so hoffentlich aus aus Sicht des Schöpfers. Es gibt leider (oder erfreulicherweise) keine Methode, den richtigen christlichen Glauben und seine Praktizierung auszumessen, sowie in einer Tabelle von 0-100 zu bewerten. Überall, also in den USA und in Deutschland, sollte man mit Blick durch die christliche Brille sich das Gleichnis vom Unkraut und vom Weizen zu Herzen führen. Auch das falsche Zeugnis gegen Mitchristen ist keine gute Tat, auch wenn es auf Irrtum beruht. Dass sich liberale und evangelikale Christen hierzulande versöhnen würden, wäre mein Herzenswunsch. Noch sinnvoller ist allerdings, solche Glaubensschubladen gar nicht erst anzulegen. USA-bezogen wäre das ein viel zu frommer Wunsch.

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