Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) kritisiert, dass die Deutsche Bischofskonferenz noch keine Summen zur Entschädigung von Missbrauchsopfern genannt hat.
Ihr sei es «schwer verständlich», warum die Bischöfe in dieser Frage erst ein Ergebnis am Runden Tisch der Bundesregierung abwarten wollten, sagte ZdK-Vizepräsidentin Karin Kortmann der «Frankfurter Rundschau» (Freitagsausgabe) .
«Die Kirche muss hier Vorbild sein», forderte Kortmann. Von ihr werde zurecht «Großherzigkeit» erwartet. Die Opfer müssten jetzt ganz schnell und unbürokratisch Hilfe erhalten. Jede Verschiebung nähre «in der Öffentlichkeit den Verdacht, dass sich die Bischöfe drücken wollen».
Am Donnerstag hatte die Bischofskonferenz ein Modell vorgestellt, wie Opfer sexuellen Missbrauchs materielle Hilfen erhalten können. Vorgesehen ist demnach ein Vorsorgefonds, die Erstattung von Kosten für therapeutische Hilfe, individuelle, materielle Leistungen in Anerkennung des Leids sowie Härtefall-Regelungen für besonders schwere Fälle. Konkrete Summen für die finanzielle Unterstützung nannten die Bischöfe noch nicht.
(Quelle: epd)