Der Streit über Kruzifixe in Klassenzimmern staatlicher Schulen geht in die nächste Runde.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg nahm am Dienstag einen Berufungsantrag Italiens an. Die Große Kammer des Gerichts wird dazu im Lauf des Jahres, möglicherweise auch erst 2011 einen Richterspruch fällen. Die erste Instanz des Gerichts hatte im November 2009 geurteilt, dass Kruzifixe in Klassenzimmern die Religions- und Weltanschauungsfreiheit sowie die Erziehungsrechte der Eltern verletzten.
Sie hatten damit einer Klägerin aus Italien Recht gegeben. Zahlreiche italienische Politiker und der Vatikan hatten das Urteil dagegen mit Empörung aufgenommen. Die italienische Regierung argumentiert, das Kruzifix sei ein fester Bestandteil der italienischen Kultur. Auch die Verfassung des Landes räume dem Katholizismus eine Sonderstellung ein, unterstrich Bildungsministerin Mariastella Gelmini.
(Quelle: epd)