Die Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, kritisiert eine mangelnde öffentliche Resonanz zu dem Brandanschlag auf die Mainzer Synagoge (Jesus.de berichtete).
Es sei bedenklich, dass dieser Angriff auf die freiheitlich-demokratische Gesellschaft in der veröffentlichten Meinung «sang- und klanglos» verpuffe, erklärte Knobloch am Montag in München. «Ich hätte wirklich gehofft, dass in Deutschland 72 Jahre nach der Reichspogromnacht ein stärkeres Verantwortungsbewusstsein und eine höhere Sensibilität vorherrschen.»
Unbekannte Täter hatten in der Nacht von Samstag auf Sonntag versucht, einen Brandanschlag auf die neue Mainzer Synagoge zu verüben. Von der Straße aus sei ein Brandsatz geworfen worden, der an einem Baum neben dem Synagogengelände abgeprallt sei, teilte die Polizei mit. An der Synagoge sei kein Sachschaden entstanden. Die Synagoge sowie das jüdische Gemeindezentrum waren erst vor knapp zwei Monaten eingeweiht worden.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) und der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) hatten den Anschlag zuvor als «verabscheuungswürdige Tat» und «Angriff auf die Demokratie» verurteilt.
(Quelle: epd)