Mein Highlight beim Asia-Abend gestern war eine 17-jährige Nordkoreanerin. Sie sah aus wie eine britische Internatsschülerin, als sie auf die Bühne schritt. Ihre Geschichte aber rührte das Auditorium erstmals zu Tränen.
Wie sie berichtete, auf welche Weise ihr Vater und ihre Mutter wegen ihres Christseins verhaftet und erordet wurden, wie sie sich tapfer durch ihren Text kämpfte, wie sie erzählte, dass auch sie wieder nach Nordkorea zurück und ihren Glauben dort leben will — das war ein Moment, der für diejenigen, die ihn miterlebten, unvergessen bleiben wird.
Natürlich dachte ich in diesem Moment auch an meine Teenager-Töchter und wurde sehr dankbar für die Glaubens- und Meinungsfreiheit in unserem Land.
Großes Thema war gestern auch das Fehlen der Chinesen. Während man beim letzten Lausanne-Treffen 1989 in Manila demonstrativ leere Stühle für die chinesische Delegation ins Auditorium gestellt hatte, weil man lange wusste, dass die Chinesen nicht kommen würden, hofften die Veranstalter hier in Capetown noch bis zum Sonntag darauf, dass zumindest ein Teil der chinesischen Delegation erscheinen würde. Aber noch ist der Vorhang ziemlich eisern, so blieb gestern Abend nur das Gebet füreinander.