- Werbung -

Muezzinruf in Köln: „Ein Knicks vor dem politischen Treiben Erdogans“

Von der Ditib-Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld erschallt ab sofort für zwei Jahre jeden Freitag ein Gebetsruf. Kritiker sehen darin einen „Ruf des politischen Islam“.

In Köln ruft ab Freitag der Muezzin muslimische Gläubige zum Freitagsgebet. Der erste Gebetsruf der Ditib-Zentralmoschee im Stadtteil Ehrenfeld erfolgt den Angaben zufolge gegen 13.24 Uhr. Ein mit der Stadt geschlossener Vertrag befristet das Projekt auf zwei Jahre.

- Werbung -

Der öffentliche Muezzin-Ruf stellt für den stellvertretenden Vorsitzenden der Türkisch-Islamischen Union (Ditib), Abdurrahman Atasoy, einen Meilenstein dar. „Dass Muslime mit ihren repräsentativen Moscheen als sichtbarer und mit ihrem Gebetsruf als hörbarer Teil endlich gesellschaftlich angekommen und angenommen sind, ist die Kernbotschaft dieses langen Prozesses“, erklärte Atasoy.

Akgün: Muezzinruf ist „Ruf des politischen Islam“

Kritik am Modellversuch der Stadt Köln kam von der früheren SPD-Bundestagsabgeordneten Lale Akgün. Sie schrieb schon letztes Jahr in einem Facebookbeitrag, dass das Projekt „Symbolpolitik“ sei und der Muezzinruf ein „Ruf des politischen Islam“. Denn: Die Ditib-Moschee in Ehrenfeld sei ein Symbol für den politischen Islam, „eine politische Institution mit Gebetsmöglichkeiten“. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eröffnete sie 2018. „Die Erlaubnis für den Muezzinruf von der Ehrenfelder Moschee ist also ein Knicks vor dem politischen Treiben Erdogans, auch in Deutschland“, schrieb Akgün.

Friedmann Eißler, Theologe, Islamwissenschaftler und Islam-Beauftragter der württembergischen Landeskirche, zweifelt in einem Artikel für die Nachrichtenseite evangelisch.de ebenfalls am Wert des Projekts. Die Ditib-Moschee sei strukturell und personell direkt mit der Religionsbehörde in Ankara verbunden, „eine Unabhängigkeit ist nicht gegeben“. Eißler erwartet, dass Erdogan die Erlaubnis des Muezzinrufs politisch nutzen wird.

- Weiterlesen nach der Werbung -

Gebetsruf nicht mit Glockengeläut vergleichbar

Der Muezzinruf sei zudem nur oberflächlich mit dem kirchlichen Glockengeläut zu vergleichen. „Der Adhan [Muezzinruf; Anm. d. Red.] hat keine ’neutrale‘ Form (wie selbstverständlich alle Gebete nicht „neutral“ sind)“, schreibt Eißler, „sondern eine klare Botschaft, die auch als Aufforderung verstanden werden kann.“ Außerdem könne mit dem Gebetsruf ein religiöser Deutungsanspruch verbunden werden. In der Vergangenheit hätten Muslime bei Gebetsrufaktionen „Gott gepriesen, dass jetzt vielleicht doch ganz Deutschland vom Islam erreicht werde“.

Die Moscheegemeinde in Ehrenfeld ist die bislang einzige, die im Zuge eines auf zwei Jahre befristeten Modellprojekts der Stadt Köln einen Antrag gestellt hatte. Rund zehn weitere Moscheegemeinden haben Interesse bekundet. Genehmigt wird der Muezzinruf durch einen öffentlich-rechtlichen Vertrag mit Auflagen. So muss die Nachbarschaft vorab informiert und eine Ansprechperson benannt werden, die Fragen beantworten oder Beschwerden entgegennehmen kann.

Nichts mehr verpassen – mit unserem
BLICKPUNKT-Newsletter
täglich von Montag – Freitag

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

- Werbung -

Der Gebetsruf darf nur freitags in der Zeit zwischen 12 und 15 Uhr und für die Dauer von maximal fünf Minuten erfolgen. Für die Lautstärke des Rufes wird je nach Lage der Moschee eine unterschiedliche Höchstgrenze festgelegt und technisch eingestellt. Dazu ist ein Schallgutachten nötig.

Weiterlesen: Köln: Gebetsrufe von Moscheen zugelassen (Jesus.de)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

Zuletzt veröffentlicht

7 Kommentare

  1. Was spräche dagegen, dass der Muezzin-Ruf auf Deutsch erschallt?
    Dann wüsste man zumindest, was gerade gerufen wird.
    Es gibt ja in verschiedenen Ländern auch Abwandlungen des Gebetsrufes und da deutsch Landessprache ist, müsste dieser Kompromiss eigentlich zu fordern sein.

    PS: Anmerkung zur Kommunikation: Ich möchte eigentlich nicht in persönlicher Ansprache geduzt werden und sehe da auch keinen tieferen Sinn dahinter.

    • Es wird mit Sicherheit keinen deutschen Ruf des Muezzin geben;) Oder wie viele Moscheen kennst Du, die den Koran in deutsch nutzen?

      P.S.: Ich sehe keinen tieferen Sinn dahinter, im Internet zu siezen.;)

  2. Da nach jüngsten Statistiken nicht mal mehr 50% der Bundesbürger Mitglied einer der Großkirchen sind und von den verbliebenen Kirchenmitgliedern wahrscheinlich gerade mal 2% ernsthafte, lebendige, bekennende und aktive Christen sind, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn sich solch menschenverachtende „Religionen“ im Westen breit machen. Dazu kommt, dass unsere Regierungsverantwortlichen überwältigend mehrheitlich den christlichen Glauben ablehnen und man dem Islam in Deutschland immer mehr Raum gibt – bis dieser so stark ist, dass sie beginnen, Deutschland und den ehemals christlichen Westen unter die Scharia zu zwingen. All das ist seit Jahrzehnten bekannt und wird aber von diesen „Religionsfreiheitgläubigen“ absichtlich ignoriert und totgeschwiegen – es sind Handlanger des Teufels. Entschuldigung bitte für diese harten Worte, aber so ist die Realität und das ist die Wahrheit. Leider tragen die großen christlichen Kirchen ihren Teil mit dazu bei, indem sie meinen, mit dem Islam und anderen heidnischen Religionen gemeinsame Gebetsveranstaltungen und Dialog zur Zusammenarbeit o. ä. betreiben zu müssen!

    • Wie geht das Sprichwort?
      „Wer für alles offen ist, ist nicht mehr ganz dicht.“

      Und wo ein Glaubensvakuum (in der westlichen Welt durch Humanismus gepaart mit Atheismus entstanden) herrscht, muss eine andere Macht eintreten. Wer keinen gefestigten geistlichen Standpunkt hat, lässt sich vom Zeitgeist, oder denen mit der lautesten Stimme, überrennen.

    • Ich bin ja immer erstaunt, was so alles -zumindest manchen- bekannt ist.

      Da lehnt also unsere Regierung sogar überwältigend mehrheitlich den christlichen Gluben ab. Wie wäre es denn hier mal mit einem Beleg. In einem christlchen Forum sollte man vielleicht nicht so offen falsch Zeugnis reden. Macht keinen guten Eindruck.

      Und klar, die Muslime hier wollen uns alle unter die Scharia zwingen. Das mag es bei wenigen geben (gibt ja auch Christen, die von einem christlichen Gottesstaat hier träumen), aber sicherlich nicht bei Ditib, da liegen die Probleme (und die sind erheblich) in einem ganz anderen Bereich, nämlich das sie ein verlängerter Arm der türkischen Regierung sind.

      Und das eine Bezeichnung wie ‚Handlanger des Teufels‘ , hier wohl ebenfalls auf die Regierungsverantwortlichen gemünzt, so durchgeht, verwundert mich. Chartagerecht erscheint mir das nicht.

      Ich finde, Du solltest Dich für Deine Hassbotschaft, und das ist es, schämen. Du bist nicht besser als islamistische Fundamentalisten. Eigentlich müsstet ihr euch gut verstehen.

  3. Der wahre Ruf zur Errettung!

    Ob sie nun rufen, oder andere mit Glocken bimmeln,
    dadurch kommt man nicht ins Reich der Himmeln.
    Der Mensch muss sich zum wahren GOTT bekehren
    und durch sein Evangelium neu geboren werden.
    Was sollen mir also die vielen Weltreligionen? –
    Ohne meinen Retter JESUS wäre ich längst verloren.
    Durch Gnade GOTTES bin ich errettet worden,
    im Geschenk lebendigen Glaubens ewig geborgen.
    Sünder, rufe aufrichtig den Heiland-Namen JESU an,
    auch du brauchst für dich das heilige Gotteslamm!

    Dazu ein WORT GOTTES: „Denn jeder, der den Namen des HERRN (JESUS) anrufen sollte, wird gerettet werden.“ Apg. 2, 21/Röm. 10, 13

    Schriftstelle: KNT 1995 KaRo

  4. Als säkularer Humanist, habe ich auch das Recht, nicht vom Macht- und Herrschaftsanspruch einer intoleranten, menschenrechtsfeindlichen Politreligion belästigt zu werden, einer Religion, die mich und alle Andersdenkenden in die Hölle wünscht. Auch die Katholiken sollten sich nicht täuschen lassen, denn mit Allah ist keineswegs ihr Gott gemeint. Und was sollten die Hindus denken, wenn ihre ganze Götterwelt für null und nichtig erklärt wird. Hier wird einer Weltanschauung nachgegeben, deren Machtstreben kontrolliert und beschränkt werden müsste.

Die Kommentarspalte wurde geschlossen.