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Fake News: Was nicht in der Weihnachtsgeschichte steht

Jesus kam in einem Stall zwischen Ochs und Esel zur Welt – so wird es Jahr für Jahr in unzähligen Krippenspielen erzählt. Doch stimmt das eigentlich?

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde …“ So beginnt die Weihnachtsgeschichte in der Lutherbibel. Auch Josef macht sich auf in seine Heimat Bethlehem, der „Stadt Davids“. Josef ist ein Nachkomme von König David, nach dem die Stadt benannt ist.

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Dass man Josef dort nicht kennt, ist eher unwahrscheinlich. Im Gegenteil: Ihm als Nachkommen Davids hätte man ganz bestimmt einen Schlafplatz angeboten, erst recht mit einer schwangeren Frau. Denn dass man Schwangeren hilft, war schon damals Ehrensache. Von einer Odyssee von Gasthaus zu Gasthaus und der erfolglosen Suche nach einer Unterkunft ist nicht die Rede. Nur das Wort „ Herberge“ ist in Lukas 2 zu lesen.

Ausgebucht?

Eine Herberge ist aber entgegen der landläufigen Meinung kein Gasthaus, sondern ist vielmehr mit „Gästezimmer“ zu übersetzen. Nun muss man wissen, dass die Häuser damals sehr einfach aufgebaut waren. In der Regel gab es einen großen Raum für die Familie und einen angrenzenden Bereich für die Tiere. Ja – auch das Vieh wohnte mit im Haus und wurde nachts dort untergebracht.

Einige Häuser damals hatten zusätzlich ein Gästezimmer, das in der Bibel eben „Herberge“ genannt wird. Die Familie, bei der Josef und Maria Unterschlupf finden, hatte die Herberge wohl schon besetzt, denn es war ja „kein Raum in der Herberge“, kein Platz. Verständlich, denn es war Volkszählung und viel los in Bethlehem. Doch die Gastfamilie schickt das Paar nicht weg, sondern stellt ihm den Bereich des Hauses zur Verfügung, in dem sonst die Tiere wohnen. Von einem Stall ist in der Weihnachtsgeschichte nicht die Rede.

Krippe, Ochs und Esel

Das bringt uns zur Futterkrippe – ist das nicht das Holzgestell, das in einem Stall steht, und aus dem Kühe und Esel Heu und Stroh fressen? Für unsere Begriffe schon. Doch in den damaligen Wohnhäusern waren die Krippen fester Bestandteil der Einrichtung: ein auf dem Boden ausgehöhlter Bereich am Rande des Raums, an dem die Tiere fressen konnten. Dass Jesus also in einem Stall zur Welt kam und im hölzernen Futtertrog lag, entspricht nicht dem biblischen Bericht. Damit stimmt auch leider das bekannte Wortspiel eher nicht, dass Krippe und Kreuz aus demselben Holz geschnitzt waren.

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Vielmehr ist Jesus wohl in einem gewöhnlichen Wohnraum geboren und vermutlich in die dort eingelassene Futterkrippe gebettet worden. Ein Punkt übrigens, der die einfachen Hirten ermutigte, sich auf den Weg zu machen, hin zu einem einfachen Gebäude, das ihnen geläufig ist. Wäre Jesus in einem Gästezimmer bei vornehmen Leuten oder in einem Gasthaus geboren, hätten sich die einfachen Männer vom Feld wohl nicht getraut, dort spontan mal vorbeizuschauen. Und dann hätten sie wohl nie verstanden, dass Jesus nicht nur für die Reichen und Schönen geboren ist, sondern für alle Menschen. Und besonders für die Armen und Abgelehnten.

Und Ochs und Esel? Ritten Maria und Josef nicht auf einem Esel nach Betlehem? Gut möglich, aber explizit erwähnt wird das von Lukas nicht. Ebenso wenig ein Ochse. Der Prophet Jesaja schrieb um 700 vor Christi Geburt: „Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn.“ Diese Aussagen wurden ab dem zweiten oder dritten Jahrhundert in christlicher Tradition auf Jesus hin gedeutet – und so fanden die Tiere ihren Weg hin zur Krippe und später in die weihnachtliche Tradition.

Gold, Weihrauch und Myrrhe

Übrigens: Ob Jesus gleich in der Nacht, nachdem Maria und Josef Bethlehem erreicht haben, geboren wurde, weiß man nicht. In der Bibel steht lediglich: „Es kam die Zeit, da sie gebären sollte“, aber nicht, wann genau „diese Zeit“ begann.

Dass die sogenannten Heiligen drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar dem neugeborenen Jesus ihre Geschenke brachten, ist auch ohne biblischen Beleg. Im zweiten Kapitel des Matthäus-Evangeliums ist von „Weisen“ aus dem Morgenland die Rede (je nach Übersetzung Priester, Sternenkundige oder Gelehrte). Aus ihren Geschenken Gold, Weihrauch und Myrrhe schloss die christliche Tradition, dass es wohl drei Weise gewesen sein könnten. Wie sie hießen und wo sie genau herkamen, ist aber nicht bekannt. Erst im Mittelalter verfestigte sich der Volksglaube an „Könige“. Im Lukasevangelium tauchen sie nicht auf.

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Hinsichtlich des Geburtsjahrs geben Lukas und Matthäus zwar Anhaltspunkte, die sind jedoch für eine genaue Terminierung der Geburt nicht hinreichend, sondern teils eher verwirrend. Matthäus und Lukas erwähnen König Herodes den Großen, der im März des Jahres 4 vor Christi Geburt starb. Lukas erwähnt außerdem den römischen Kaiser Augustus (verstorben 14 nach Christus) und den Statthalter Quirinius, der sein Amt in Syrien nach aktuellem Stand der Forschung im Jahr 6 nach Christus antrat. Für dieses Jahr ist eine Volkszählung belegt. Davor war Quirinius in Kleinasien tätig. Hier passen die Zahlen also nicht. Ein Dilemma, für das es keine gute Erklärung gibt.

Das genaue Geburtsjahr bleibt damit im Dunkeln – so wie auch Tag und Monat. Erst im 4. Jahrhundert setzte sich die Idee durch, Christi Geburt am 25. Dezember zu feiern. Die früheste Quelle, die Weihnachtsfeiern Ende Dezember belegen, stamme aus dem Jahr 336. Bis sich der Termin 25. Dezember in der weltweiten Christenheit durchgesetzt hatte, vergingen Jahrhunderte. Für die Länder des heutigen Deutschlands etwa wurden die Weihnachtsfeiertage erst auf der Mainzer Synode 813 verbindlich festgelegt. Und heute? Mittlerweile ist mit dem 24. Dezember der Vorabend des Weihnachtsfestes zum eigentlichen Höhepunkt geworden.

Dafür, dass die moderne Menschheit immerhin ihre Zeitrechnung mit der Geburt Jesu beginnen lässt, ist erstaunlich wenig darüber bekannt, wann sie tatsächlich stattgefunden hat.

Von Katrin Leppert mit Informationen aus dem Buch von Kenneth E. Bailey „Jesus war kein Europäer

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14 COMMENTS

  1. Weihnachten: Mit Jesus stellt Gott alle Maßstäbe auf den Kopf

    Allzu gerne hätten wir Jesus, oder ein liebes „Jesuslein“, so wie es uns gerne dient, auch Vorurteilen und harter Meinung gegen andere Menschen.
    „Wäre Jesus in einem Gästezimmer bei vornehmen Leuten oder in einem Gasthaus geboren, hätten sich die einfachen Männer vom Feld wohl nicht getraut, dort spontan mal vorbeizuschauen. Und dann hätten sie wohl nie verstanden, dass Jesus nicht nur für die Reichen und Schönen geboren ist, sondern für alle Menschen. Und besonders für die Armen und Abgelehnten“! Jedenfalls dies begeistert mich zutiefst an Jesus Christus.

    Diese Deutung scheint mir aber wichtig zu sein, weil wir aus dem Geschehen der Geburt dann durchaus richtig ableiten, daß Jesus 1) als hilfloses Baby auf die Welt kam. Normal und emphatisch empfindende Menschen können überhaupt nicht anders als Kinder lieb zu haben. Weil Gott in der Sichtweise hier eines Kind kommt, kann dies kein anderes denkbares göttliches Liebesangebot toppen. 2) Weil er doch zu sehr armen Menschen kam, gewissermaßen genauso Zielgruppe wie die Sünder, oder jene Kranken in aller Form, die eher als die Gesunden Ärzte bzw. Helfer brauchen. 3) Aber er kam überhaupt zuerst und mit großer Priorität zu allen Randsiedlern. Denn alle brauchen Liebe, insbesondere jene, die es schwerer haben hier mit unserer Akzeptanz. Dies scheint mir wichtig zu sein an unserer Weihnachtsgeschichte. Und diese größte Geschichte auf unserem kleinen Planeten verdeutlicht, daß die Richtung des Kommens Gottes den Schwachen gilt, aber dann wird Jesus auch noch an ein Kreuz genagelt, also sehr brutal hingerichet. Das Kreuz ist die passgenaue Antwort, warum es Krieg, Elend, Hunger, Mord, Terror und Lieblosigkeit gibt: Weil wir diese Hölle auf Erden oft fleißig in Betrieb halten. Aber auch unsere Gewalt auf Golgatha beantworten Gott nicht mit Gegengewalt, sondern das Kreuz ist das Gericht über uns, bei dem wir völlig unverdient begnadigt werden. An unserer Stelle stirbt ja Jesus, aber nur freiwillig. Ein solcher Gott, vor dem sich am Ende aller Zeiten nach fester Überzeugung der biblischen Überlieferung, auch der Autoren der Bibel, die Knie aller Menschen beugen, kann nicht mehr jene antike Vorstellung bedienen, die Strafe des Himmels sei ähnlich derjenigen der damaligen Herrscher, die Unbotmäßigkeit drakonisch mit der Todesstrafe sanktionierten. Gottes Erlösungswerk kann wie jeder Wille Gottes und wie seine Macht. keine Undurchführbarkeit finden: Gott kann niemals wirklich versagen. Außerdem: Selbst völlig kriminelle Eltern bringen nur extrem selten ihre (missgeratenen) Kinder von Leben zum Tode. Gott ist aber unser aller Mutter und Vater gleichzeitig. Wie also sollte er Menschen ersäufen, erschlagen, oder einer Hölle auf ewig foltern: Dies ist genauso absurd, widersprüchlich gegen alle Haltungen Jesu. Liebe kann nicht in Form von Gewalt erfolgen. Sie ist was sie ist: Liebe.

    Er kommt ganz nach unten, wo das morastig Böse und die absolute Grenzsituation des Lebens herrschen. Er kommt allen nahe, die ins Bodenlose fallen und dann aber nur in die geöffnete Hand Gottes. Alles andere sind Banalitäten. Es mag ja richtig sein, was Ulrich Wößner da schreibt, aber letztlich ist es auch egal ob Jesus am 15. August geboren ist, oder an einem anderen Datum. Dies ist schon deshalb unwichtig, weil der Messias von Israel auch unser Welterlöser und damit ein Neuerschaffer eines anderen Universums ist. Hier auf Erden ist auf der Nordhalbkugel Weihnachte im Winter, aber dann Weihnachten auf der Südhalbkugel im heißesten Sommer. Der Klimawandel wird auch dies zukünftig noch stärker zerfleddern.

    Was sind denn unsere Schwachen, moderne Hirten bei den Hürden und wer braucht endlich Akzeptanz? Da fallen mir gleich einige soziologische Gruppen auch reicher Gesellschaften ein, die immer noch mit Vorurteilen oder falschen Schlussfolgerungen bestraft werden und wo Jesus doch eindeutig der Auffassung ist, dass Maßstäbe, die ich an anderen Menschen anlege, (eigentlich) von Gott auch an mich angelegt werden (könnten). Neben wirtschaftlich, sozial oder anderen modernen Armen gibt es Menschen mit einer anderen sexuellen Orientierung und es fällt doch deutlich auf, dass sie sich – außer mal an ein paar Ständen auf Kirchen- oder Katholikentagen – sonst kaum unter den frommen Milieus befinden. Schon der Streit, ob sie wegen ihres Soseins Sünder:innen sind, oder nur biologisch anders gestrickt, ist so absurd wie diese ganze Diskussion. Denn sie sind einfach so wie Gott sie erschuf auch orientiert. Es ist nicht ganz unproblematisch den Menschensohn Jesus in die heutige Moderne zu reflektieren. Aber ich bin doch der festen Überzeugung, würde Jesus und damit die sehr menschenfreundliche Seite Gottes, heute bei uns Stippvisite machen, dann könnte Jesus beispielsweise auf der Hamburger Reeperbahn viel Empörung – und mehr noch bei manchen Frommen – auslösen. Weil er mit den dortigen Frauen am Heiligabend essen, trinken und feierte, aber wie damals im Tempel auch die Tische (der Zuhälter) umstoßen würde. Ob er auch in unseren Wahlkämpfen als Zuhörer sogar begeistert klatschen könnte, halte ich für eine theoretisch spannende Frage. Denn dort geht es ja nicht in allererster Linie um den wirklich friedlichen Wettbewerb der Ideen, um den geneigten Wähler zu überzeugen, sondern um den zur Schau getragenem Populismus, vom Hass der AfD gar nicht zu reden. Dies appeliert ja nur schwach mit einer Sachlichkeit, sondern an die sehr einfachen Prozesse in unseren Kleinhirnen, an unsere Triebe, sodann werden grob vereinfachte Denkweisen aus grauer Vorzeit bedient. Dabei war doch Jesus durchaus – auch wenn damals alle Maßstäbe gegenüber heute unvergleichbar sind – doch so etwas wie ein religiöser Fundamentalist, aber eben doch einer dessen Fundament die Gewaltlosigkeit und die Liebe war/ist. Einer der die Verhältnisse völlig umdreht, die noch immer eingefleischt gelten: Dass nicht Macht, Hierarchien und legalistische Moral die Welt real verändern können, sondern wenn wir unseren Mitmenschen dienen und helfen. Denn Gott ist immer der Gott mit uns und Jesus sowie der Heilige Geist sind mit uns auf diesem Weg der Umwandlung unserer Seelen in den neuen Adam der Auferstehung. Der Jesus, den wir auch an Weihnachten meinen, ist dann der kommende Friedensfürst, ein milder Regent, immer Menschen- und Tierfreund und der die Klimarettung für wichtig halten würde. Aber er wird nicht in einem Regierungsgebäude residieren, sondern in ganz vielen Seelen von uns Menschen. Denn das Himmelreich wird in uns wachsen. In Gottes Neuer Welt leben wir im Ozean der unendlichen Liebe des himmlischen Vaters. Ehrfurcht ihm gegenüber ist die Anbetung seiner Liebe, Gerechtigkeit und Fürsorge für uns alle.

  2. Guten Abend und Frohe Weihnachten Allerseits,

    Ich denke man sollte vorsichtig sein mit dem was man als Fake-News betitelt.
    Viele der im Text genannten Tatsachen die hier angeblich wiederlegt werden liest sich in meiner Bibel aber 1 zu 1. Dann könnte es allerdings an meiner Übersetzung liegen.
    Und siehe da auch die anderen Übersetzungen (Neue Genfer, Elberfelder, Luther usw) machen alle den gleichen Fehler.
    Ich glaube jedenfalls der Bibel und nicht alles was Theologen mir sagen.

    Auch Aussagen wie Zitat: ,, Dass die sogenannten Heiligen drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar dem neugeborenen Jesus ihre Geschenke brachten, ist auch ohne biblischen Beleg.´´ kann ich mir einfach nicht erklären.
    Schließlich steht genau das in all den Bibelübersetzungen die mir bekannt sind. Und das sind viele nämlich alle auf die Ich zugreifen kann.

    Zitat: Matthäus 2 10 Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut 11 und gingen in das Haus und sahen[3] das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. … Luther
    Es ist anzumerken das die Namen in manchen Bibelübersetzungen anders sind oder die Titel. Da gebe Ich ihm Recht. Aber die eigentliche Kernkomponente ist gleich in allen Bibelübersetzungen der Erde.

    Ich denke es ist typisch für viele Theologen heutzutage. Man versucht etwas was eindeutig fakt ist oder allgemein angenommen ist zu widerlegen.
    Letztens habe ich noch gelesen von einem Theologen der felsenfest sicher war das Jesus in Wirklichkeit eine Gruppe war und nicht ein einziger. Oder ein anderer meinte das das Wort Ehe in der Bibel gar nicht vorkommt. Wieder ein anderer behauptete das es in Wirklichkeit 17 Evangelien gäbe. …. Ich bin diesen ganzen Angeblichen Wiederlegungen kritisch.
    Was bringt es für Früchte die Menschen zu verwirren ? Keine Guten.

    Und das finde Ich schade. Ich jedenfalls glaube der Weihnachtsgeschichte so wie sie erzählt wird. Und ich glaube an Jesus. Da ist es mir ziemlich egal was Theologen reden. Und die Weihnachtsgeschichte als ,,Fake News´´ zu betiteln das verletzt schon die Gefühle vieler.

    Über manche Dinge kann man diskutieren. Da man sie einfach nicht genau weiß. Dazu gehört z.B. das Aussehen von Jesus, das genaue Geburtsdatum, ob Jakobus nun sein Bruder oder Halbbruder war oder wie alt Maria war als sie ihn gebar.
    Da sollte man den anderen einfach akzeptieren für das was er glaubt. Und nicht es als Fake-News zu betiteln.

    Wie dem auch sei: Ich glaube das die Weihnachtsgeschichte keine FAKE-NEWS ist. Sie ist die Geschichte unseres wundervollen Retters: Jesus.

    Nette Grüße und Frohe Festtage

    Fabian

    • Sei mir ncht böse, Fabian, aber Du machst genau das, worum es in diesem Artikel geht: Du vermengst biblisch belegte Tatsachen mit Legenden oder dem, was mache als „Überlieferung“ bezeichnen. Gerade Dein Zitat macht dies besonders deutlich:

      Nirgends werden „Heilige drei Könige“ erwähnt, Es ist immer, in jeder seriösen Übersetzung, von „Weisen“, „Sternendeutern“ oder „Sehern“ die Rede. Nirgends steht, dass es Könige waren, kein einziger ist mit Namen genannt und von der Anzahl ist auch nirgendwo die Rede. Die Zahl drei passte damals einigen gut ins Konzept, weil man sie gut von den genannten Gaben ableiten konnte und für Viele die damals bekannten Kontinente repräsentierten – der Vergleich hinkt auch insofern, als sie alle drei aus dem „Morgenland“, also Asien kamen. „Heilig“ können sie auch nicht gewesen sein, weil Astrologie in der gesamten Bibel eindeutig als heidnisch und gegen Gottes Willen benannt wird. Im alten Israel stand darauf sogar die Todesstrafe.

      Es wird auch nirgends die Weihnachtsgeschichte als „Fake News“ betitelt. Es geht lediglich um das, was nicht darin steht Den Stall findet man ausschließlich in neueren Versionen, die von Theologen zumeist nicht als Übersetzung, sondern als „Übertragung“ bezeichnet werden. Es geht lediglich darum, jede überflüssige Ausschmückung mal beiseite zu lassen und das zu nehmen, was dort wirklich steht: Gott wird Mensch.

      • Frohe Weihnachten Andi,

        Natürlich vermenge ich da etwas. Sind wir doch mal erlich. Das machen wir alle. Auch der Autor von dem Text.
        Weil vieles aus Schlussfolgerungen kommt. Oder künstlerische Intepretations und Gestaltungsfreiheit ist.

        Auch bei der Serie Chosen wurde viel ein bisschen dazugedichtet. Denn sonst wären es vielleicht nur 2 Folgen gewesen….

        Nehmen wir als Beispiel die Heiligen 3 Könige.
        In den Übersetzungen die mir vorliegen stehen andere Bezeichnungen.
        Die Anzahl und die Namen werden nicht genannt. (Caspar, Melchior und Balthasar)
        Die Titel sind verschieden. Je nach Sprache und Übersetzung:
        „Weise aus dem Morgenland“, „Seher“, in manche sogar „Magier“

        Und das waren damals auch umgangssprachlich Ausdrücke für Könige. beispiel: König Salomon. Wie hat man ihn genannt ? den Weisen. Was hat er verfasst ?
        Das Buch der Weisheit.

        Viel wurde natürlich dazugedichtet. Und hat sich dann in unser Verständniss eingefleischt.
        Ist ja bei der Geschichte mit dem Apfel im Garten Eden auch so.
        Die Ursprüngliche Bezeichnung war Frucht.
        Je nach Kulturkreis ist es eine andere Frucht die gemalt wird. bei uns ein Apfel in anderen Gegenden der Welt sind es andere Früchte wie Jackfrucht oä.

        Auch die Tierarten im Stall werden nicht genauer beschrieben. Sowohl in Art als auch Menge.
        Das ist wie gesagt Gestaltungsspielraum da. In unseren Breitengraden sieht man Ochsen wo anders andere Tiere.

        Nur die Kernkomponente und der Inhalt bleibt gleich und richtig.
        Daher halte ich den Begriff ,,Fake News“ unangemessen.

        Fake News asoziiert man Lügenerzählungen. Oft mit einem politischen Kontext oder Botschaft. Hier wird bewusst gelogen und manipuöiert um die Politischen Ansichten oder das Weltgeschehen zu beeinflussen.

        wie dem auch sei. Meine Meinung

        nette Grüße

        Fabian 😉

        • Hallo Fabian,
          den Begriff „fake news“ halte ich insofern für angemessen, als er darauf aufmerksam macht, dass viele Dinge nicht der biblischen Vorlage sondern der menschlichen „Überlieferung“ entsprechen. Diese entspricht nicht immer der Realität und kann durchaus als Falschmeldung bezeichnet werden.

          Auch in einem anderen Punkt irrst Du: Könige wurden nicht umgangssprachlich als „Weise“ bezeichnet. Gerade Salomo ist da ein gutes Beispiel. Er erbat sich von Gott in der Nacht seiner Inthronisierung ausdrücklich diese Weisheit, die er auch als König nicht automatisch bekommt. Und auch andere Könige bemerkten diese als herausragende Eigenschaft Salomos. Das Buch der Weisheit stammt übrigens nicht ausschießlich von Salomo.

          Gegen die Behauptung, die Weisen seien Könige, spricht auch die Tatsache, dass alle heidnischen Könige sich selbst den Status von Göttern zuerkannten. Wieso sollten „Götter“ einem neu geborenen Königssohn huldigen?

          Bitte verstehe mich nicht falsch. Es geht keinesfalls darum, das, was Du „Kernkomponente“ nennst, in Misskredit zu bringen. Aber in den vergangenen 2.000 Jahren, besonders im vierten bis fünfzehnten Jahrhundert, haben sich viele heidnische Elemente in der christlichen Kirche etabliert, die die eigentliche Botschaft, nämlich dass Jesus die einzige Rettung ist, teilweise ziemlich verzerren, manchmal sogar ins Gegenteil verkehren.

          • Man kann alles irgendwie interpretiere, das tun Sie, indem Sie den Begriff Fake News akzeptieren, und so interpretieren, dass es passt. Was nicht automatisch bedeutet, dass es richtig ist.
            In der Bibel ist alles, b.z.w das meiste “ menschliche Überlieferung „. Es ist Glaube, nicht Wissenschaft. Wozu dann der Begriff Fake News, der doch Fehler, Falschmeldung bedeutet, bewusste Verbreitung von Lügen .
            Die Geschichte belegt vor allem, dass nicht alles so überliefert wurde, wie wir es heute kennen, aber das bedeutet nicht, dass es bewusste Lügen waren. Ganz gleich, wie sehr die Theologen gestritten haben. Dass war doch ohnehin nie ein Geheimnis .
            Fake News ist ein Begriff von heute, der auf das Internet anspielt, und die Form , wie dadurch Informationen bewusst manipuliert werden, und hat im Umgang mit der Bibel nichts verloren.
            Die Bibel sollte seriös bleiben, sonst wird der Glaube an sich zu einem Fake.
            Mir geht es nicht darum, ob biblische Fakten zu 100% stimmen, Obwohl es natürlich interessant ist, die Spuren Jesus zu kennen, sondern darum, sich offen mit neuen geschichtlichen Erkenntnissen auseinander zu setzen. Dazu gehört aber auch, dass man mir nicht eintrichtert, es waren alles nur Lügen.
            Vielleicht sollte man sich doch vorher selber überprüfen, woran man bisher geglaubt habe ?

            Zu Frau Leppert: Sie schmückt sich ungeniert mit fremden Federn, denn sie gibt hier Gelesenes wieder, als wäre das ihr eigenes Wissen.
            Ich finde Gehorsam schlimm, weil er Manipulation fördert und freie Meinungsäußerung verhindert.
            Der Titel ist Unsinn, so wie der ganze Text. Das Buch hätte man besser vorstellen können, und besser noch, rechtzeitig vor Weihnachten, damit es noch unter dem Gabentisch Platz hätte finden können.
            Dann muss man niemand mit solch oberflächlichen Begriffen beeindrucken.

            @Ekkehard und Andi,
            was hat das alles , was Sie schreiben mit Fake News zu tun ?

            • Guten Morgen. Frau Leppert schmückt sich nicht mit fremden Federn, denn der Auszug aus dem Buch, auf den explizit verwiesen wird, erfolgte mit Verlagsgenehmigung. „Fake News“ bezieht sich, wie dem Artikel zu entnehmen ist, auf die Dinge, die nicht in der Bibel stehen – so wie Ochs und Esel oder „heilige drei Könige“. Die Weihnachtsgeschichte bezeichnen wir nicht als Fake News. Eine Rezension zum Buch hätten wir gerne veröffentlicht, aber sie lag uns noch nicht vor. Es steht Ihnen frei, den Text für Unsinn zu halten. Unserer Auffassung nach ist er das nicht. MfG, das JDE-Team.

  3. Lukas 22,11 Jesus schickt Petrus und Johannes zu einem Hausherrn und lässt sie sagen: „Wo ist die Herberge (katalyma) in der ich das Passamahl mit den Jüngern essen kann. „Der wird ihnen ein großes Obergemach zeigen, mit Polstern belegt.
    Das gleiche griechische Wort „katalyma“ steht auch in Lukas 2,7 … weil sie in der Herberge keinen Platz fanden.
    Im Übrigen stimme ich Andi zu: auf alten deutschen Burgen schliefen die Frauen in der heizbaren Kemenate, die Männer teilten sich einen Raum mit dem Vieh. Damit Mensch und Vieh jeweils an seinem Platz blieb war eine halbhohe Mauer zwischen beiden Bereichen, die oben als Futtertrog ausgemauert war.

  4. Im Fichtelgebirge hielt ich mal einen Vortrag zu diesem Thema. Eine ältere Dame stimmte gleich zu: Sie ist in einem alten Bauernhaus aufgewachsen, das so ähnlich gebaut war: Rechts hinter der Haustür der Wohnbereich, links der Stall und dazwischen als Raumteiler die Krippen. Eine Abtrennung gab es nicht, weil im Winter das Vieh mit seiner Körperwärme das Gebäude mit „heizte“.

    Gasthäuser waren im alten Orient weitestgehend unbekannt. Größere Siedlungen hatten eine Karawanserei, die Karawanen einen Wetterschutz boten, meistens auch noch Wasser. Versorgen mussten sich die Reisenden selber. Einzelreisende und kleine Gruppen waren immer auf die Gastfreundschaft im Ort angewiesen, welche damals eine Selbstverständlichkeit war.

    Betrachtet man die hiesigen Krippendarstellungen, so erkennt man häufig einen oberbayerischen Einschlag. Die Oberbayern waren meist wohlhabender als die Bewohner der umliegenden Regionen. Mindestens ein großes Dorfwirtshaus, oft neben der Kirche, war in fast jedem Ort ein kultureller Mittelpunkt. Dass ein reicher Gastwirt einen Ochsen hatte, war schon beinahe Standard.

  5. Soweit ich es recherchiert habe, ist Jesus am 15. August im Jahr 2 v. Chr. geboren.
    Die ausgeführten Argumente dazu wären in den entsprechenden Beiträgen auf meinem Blog nachzulesen.
    Zu den historisch sehr zuverlässigen alten Lokaltraditionen gehört auch der Geburtsort von Jesus, der in der Höhle in der Grabeskirche verehrt wird.
    Eine leere Stallhöhle (mit in den Fels gehauener Futterkrippe) wäre auch ein ruhigerer und ungestörterer Ort für eine Geburt als das genannte „Gästezimmer“ in einem mit Menschen und Tieren bevölkerten Haus.

    • Ich weiss nicht, wie weit man diesen von Pilgern überrannten „Geburtsort“ als „historisch sehr zuverlässig“ bezeichnen kann. Bis zur Zeit der Kreuzzüge war er offenbar vollkommen unbekannt. Ein arabischer Christ erklärte dazu einmal, dass, wenn ein Kreuzritter, der gerade die halbe Nachbarschaft niedergemetzelt hat, mit gezogenem Schwert vor einem steht und nach dem „Stall, in dem der Heiland geboren wurde“ fragt, ihm wohl jeder zeigt, was er sehen will. Auch wenn er eigentlich nicht weiss, worum es überhaupt geht!

        • Wenn man die historischen Quellen vergleicht, so könnte es sein, dass diese „Geburtskirche“ eigentlich nur als Gegenpunkt gegen den dort bestehenden Apollotempel gebaut wurde. „Heilige Stätten“ waren dem frühen Christentum völlig unbekannt – ganz einfach, weil sich niemand dafür interessierte (Quelle: bibelwissenschaft.de). Erst später wurden diese eher willkürlich festgelegten Orte zu Pilgerstätten, sehr zur Kritik damals bedeutender Theologen. (s. Origenes)

          Bis heute ist nicht einmal eindeutig geklärt, ob Jesus genau in diesem Teil von Bethlehem, welches aus mehreren Orten bestand, geboren wurde und auch schon zu Lebzeiten Jesu wurden daran Zweifel laut. Der eigentliche Bethlehem-Pilgerkult entstand im Mittelalter. Insofern ist diese „Geburtsgrotte“ völlig belanglos und ihre Authentizität kann durchaus bezweifelt werden.

        • Mir ist bewusst, dass erzählt wird, der Apollontempel sei ausschließlich errichtet worden, damit Christen diese Stätte nicht für sich beanspruchen. Dagegen spricht jedoch, dass diese Region nach der Zerstörung des Tempels durch die Römer für Juden, und somit auch für Christen, zum Sperrgebiet erklärt wurde, die unter Androhung von Todesstrafe nicht betreten werden durfte. Den Römern war die angebliche Geburtsstätte unbekannt.

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