Die Evangelische Heiliggeistkirche in Heidelberg lädt Heiligabend zu „Xmas With Taylor“ ein. Das Thema: Wie verarbeitet die Sängerin in ihren Songs die Weihnachtsbotschaft?
Nach dem großen Interesse an zwei Taylor-Swift-Gottesdiensten im Mai bietet die Evangelische Heiliggeistkirche in Heidelberg am 24. Dezember (19 Uhr) einen Weihnachtsgottesdienst mit Musik der Pop-Ikone an. In dem Gottesdienst «Xmas With Taylor» werden Songs aus dem Album «The Taylor Swift Holiday Collection» gespielt werden, teilte Citykirchenpfarrer Vincenzo Petracca auf Instagram mit. Petracca will in der Weihnachtsliturgie der Frage nachgehen, wie die bekennende Christin Taylor Swift die Weihnachtsbotschaft verarbeitet. So soll es besonders um die Songs «Christmas Must Be Something More» und «Christmases When You Were Mine». Kostenlose Tickets können auf der Homepage reserviert werden.
Die Evangelische Kirche in Heidelberg hatte im Mai dieses Jahres mit zwei Taylor-Swift-Gottesdiensten für Aufsehen gesorgt (Jesus.de berichtete). Mehr als 1.000 Besucher waren in die 600 Jahre alte Heiliggeistkirche gekommen.
Bundesweit und in den USA hatten Medien über die ungewöhnlichen Gottesdienste berichtet. Am 16. März ist laut Homepage ein weiterer Taylor-Swift-Gottesdienst mit dem Titel «Take Me To Church Taylor!» geplant.
Christliches Schubladendenken ist nicht (immer) gut
Nach dem großen Interesse an zwei Taylor-Swift-Gottesdiensten im Mai bietet die Evangelische Heiliggeistkirche in Heidelberg am 24. Dezember (19 Uhr) einen Weihnachtsgottesdienst mit Musik der Pop-Ikone in Heidelberg an. Dazu gab es sehr viel – aber m.E. unberechtigte – Kritik aus christlichen Kreisen. Was ja anscheinend der eigentliche Grund an der harrschen Kritik an diesem Gottesdienst ist, meine ich hier im folgenden zu sehen: „Die im US-amerikanischen (evangelikal bzw. fundamentalistischen) Bibelgürtel der USA aufgewachsene Sängerin und Songschreiberin sei «bekennende Christin» und verstehe ihr Christentum politisch, sagte Pfarrer Petracca. So sei Swift in einen katholischen Kindergarten gegangen und von ihrer Familie christlich geprägt worden. «Ihr Glaube kennt Zweifel und Zerrissenheit», sagte der evangelische Pfarrer. Dass sie sich für die Rechte Homosexueller einsetze und eine «Ikone der queeren Bewegung» geworden sei, werde von evangelikalen Christen kritisiert“! Nachdem bundesweit Medien über die ungewöhnlichen Gottesdienste berichtet hatten, waren die jeweils 600 kostenlosen und nummerierten Plätze schnell vergeben. Er wolle damit auch Menschen erreichen, die sonst nicht in die Kirche gehen, hatte Citykirchenpfarrer Vincenzo Petracca im Vorfeld erklärt.
Eigentlich kann ich dazu nur vermerken, daß dies eine unzweifelhaft gute Absicht war. Was mich nicht verwundert, aber stets ärgert, sind die hier wieder – wie in ähnlichen Fällen – genannten Narrative: Die Betreffende ist nicht mehr, oder sie ist angeblich falsch gläubig. Eine Abneigung gegen homosexuelle und Quere Menschen zu haben, mag einerseits ein charakterlichen Defizit sein, oder auch ein Vorurteil, aber es ist eher umgekehrt richtig: Alle Menschen sind von Gott völlig voraussetzungslos geliebte Geschöpfe unseres Gottes. Und Jesus Christus ist am Kreuz für die Defizite aller Menschen, die je gelebt haben, am Kreuz gestorben. Das Kreuz von Golgatha ist das himmlisch-notarielle Dokument, dass Gott aber allen Menschen ihre Sünde – also unser aller Trennung von Gott – vergeben hat. Aber quer oder homosexuell zu sein, ist wie blond geschopft oder mit schwarzen Haaren versehen, etwas biologisches und nicht ethisches bzw. moralisches. Jeder hat das Menschenrecht, er oder sie selbst zu sein, also so wie man geboren wurde.Auch bin ich weder strigent evangelikal, charismatisch oder liberal christlich, sondern nur ein durchaus bemühter Nachfolger Jesu, und auch mit allen Mängeln die auch die Jünger Jesu hatten. Ich trenne Naturgesetze und Gottes Willen, aber auch die schon immer sehr protestantische heute weitestgehende Überzeugung, daß wir die Bibel am Neuen Testament und Jesus Christus auslegen dürfen..
Eine falsche Lehre wird nicht dadurch richtiger, dass man sie ständig wiederholt …
Ich dachte, Taylor Swift sei inzwischen von ihrem Glauben abgefallen.
Aber für gefühlvolle Weihnachtsbegängnisse mag das ja unerheblich sein …
Ist sie das? Oder ist dies nicht letztlich nur dasGerede der Selbstgerechten…?
Bist Du nicht genauso selbstgerecht, indem Du die angeblich „selbstgerechten“ Kommentare verurteilst? Man könnte meinen, Du gehörst zur Grünen Netzfeuerwehr;)
Ich hoffe, Du hast den Herrn Jesus gefunden und ihm dein Leben übergeben.
Denn Taylor Swift hat es nicht getan. Selbst domradio.de sagt über Taylor Swift:
„ Wenn sie sich 2018 als Christin bezeichnete, hat das mehr mit dem Wertekonstrukt als mit Spiritualität zu tun.“
An dieser Aussage hat sich nichts geändert und ihr Lebensstil spricht nicht für eine wiedergeborene Christin.
Lieber Markus, wenn du dich als wiedergeborener Christ bezeichnest, dann sei doch bitte nicht so selbstgerecht.
Lieber Bernd,
Bist Du nicht selbstgerecht, wenn Du mich als selbstgerecht verurteilst? 😉
Und gibt es für Dich einen Unterschied zwischen einem Christen und einem wiedergeborenen Christen?;)
Gibt doch auch Menschen, die sagen:
Guck mal, ein weißer Schimmel !
😉
Zum „wiedergeborenen Christen“
Lieber Markus, zu deinem Beitrag vom 4. 12. um 16:22 Uhr: Ich will dir deinen Glauben als wiedergeborenen Christen nicht ausreden, was niemals sinnvoll wäre. Aber ich halte ein einmaliges und erstmaliges Ja-Sagen zur Nachfolge Jesu genauso für richtig, oder wie dies auch – etwa in meinem Leben – in einem etwas längeren Prozess ablief. Aber auch ich muss mich immer wieder neu orientieren, und zwar nicht an mir selbst, sondern an Jesus. Ich kann mit deiner Auffassung leben, man sei nur ein (richtiger !!!) Christ wenn man in diesem geistlichen Sinne wiedergeboren ist. Allerdings teilen diese Auffassung weltweit eher weniger Menschen als deine, wovon trotudem viele davon die Bibel lesen, nur zu einer anderen Bewertung bzw. Auslegung kommen. Da wir beide hier nur Meinungen über etwas vertreten, was wir beide nicht als absolute Wahrheit wirklich wissen können, sollten wir tolerant gegenseitig mit uns umgehen. Wenn dies deiner Meinung nach allerdings nicht fromm und konsequent genug ist, kann ich das auch nicht ändern. Jedenfalls mein Gott ist mir keinesfall gram, weil ich mich hier nicht erinnern kann wiedergeboren zu sein. Entschieden habe mich schon. Denn ohne Entscheidung kann man kaum Christ sein. Im übrigen war es auch nichts Saulus Idee vor Damaskus, nun vom Christenverfolger zum Paulus als Jesus-Nachfolger zu werden. Er begegnete einem großen Licht, als Jesus, und er wurde freiwillig sein Nachfolger. Also erstens ist jede Bekehrung Gottes Werk und zweitens habe ich kaum das Recht über andere zu entscheiden, ob sie richtige oder keine richtige Christen sind. Ich würde das auch für bedenklich halten, denn hinter niemandes Stirn kann man – aus guten Gründen – sehen und hören.
Wen habe ich verurteilt?, Markus? Und wer ist die „grüne Netzfeuerwehr“?
Und wer gibt Dir überhaupt das Recht, über den Glauben anderer zu urteilen, ihn auch nur anzuzweifeln? Genau DAS ist es, was auch Taylor Swift als „selbstgerecht“ bezeichnet hat!
> Ich dachte, Taylor Swift sei inzwischen von ihrem Glauben abgefallen.
Wie kommst du darauf?
Laut Selbstbekenntnis ist sie klar und eindeutig Christin.
Nur hat sie sich in ihren Äußerungen lange aus den Themen Religion und Politik heraus gehalten. Das hatte auch was damit zu tun, dass sie ihre Karriere im Bible Belt in der Countryszene gestartet hat.
Das ging so bis zum Karriereknick durch die Verunglimpfung im Zuge der Grammyverleihung.
Als sie dann wieder durchgestartet ist und immer wieder von konservativer/rechter Seite vereinnahmt wurde (besonders dreist durch Trump mit Fakefotos), sah sie sich gezwungen, das richtig zu stellen.
Bis heute äußert sie sich aber eher zurückhaltend.
Es wurde ihr ja schon als linksradikal ausgelegt, weil sie aufgerufen hat, wählen zu gehen (ohne eine Partei zu nennen)
Sie vertritt Positionen, die sich von Fundichristen unterscheidet. Das reicht offensichtlich für diese, ihr Christsein in Frage zu stellen.
Die hier schon genannten domradioartikel sind interessant. Die sind nämlich lange nicht so einseitig, wie das hier das Posting eines Users vermuten lässt. Ihr Christsein wird dort jedenfalls nicht in Frage gestellt
Liebe Freunde, wir können nicht Freunde der Welt und Freunde Gottes sein. Lasst Euch nicht verführen. „Weihnachten eine gefährliche Fabel“ (googeln)
Taylor Swift als Ikone der LGBTQ+-Gemeinschaft, seit wachsam! Jesus ermahnt uns in seiner Endzeitrede (Matth. 24) – lasst euch nicht durch falsche Propheten/innen begeistern. Wir müssen in den Kirchen wieder mehr das Kreuz predigen – denn darin erscheint uns die Liebe Gottes – die echte Liebe.
Genau das ist es, was Taylor Swift immer wieder anprangert. Doch genau anders herum. Und ich kann dies sehr gut nachvollziehen: Sind es nicht WIR, die den falschen Propheten nachfolgen?
Jesus wurde vorgeworfen, dass er zu den „Sündern und Zöllnern“ ging, mit ihnen aß, feierte, an ihrem Leben teilnahm. Dabei hat er nie von oben herab kommuniziert, sie belehrt. Seine größten Kritiker, und letztlich genau diejenigen, die ihn ermorden ließen, waren die „Frommen“: Die Selbstgerechten, die sich in ihrer eigenen Frömmigkeit suhlten, von anderen bewundern ließen.
Taylor Swift prangert genau dies bei uns an: Anstatt die Menschwerdung Gottes zu verkünden, die Vergebung der Sünden zu predigen, lassen wir keine Gelegenheit vergehen, anderen zu zeigen, wie schlecht sie doch sind und wie weit wir, die Erlösten, über ihnen stehen! Dabei ist es unser Auftrag, die frohe Botschaft zu verkünden und nicht den „Untergang der Welt“ zu predigen!
Lieber Andi, in Matth. 24 ist eigentlich alles enthalten.
Die Vergebung der Sünden kommt erst dann, wenn wir unsere Schuld und Sünde einsehen, um Vergebung bitten und auch bereit sind uns von IHM verändern zu lassen.
Lieber Gruß zu Ihnen, Martin
Abgesehen davon, dass dies in Mt 24 so nicht steht, Martin: Jesus ist häufig genau umgekehrt vorgegangen. Wie oft hat er die Sündenvergebung allem anderen vorangestellt. Und er ist auch nicht mit erhobenem Zeigefinger oder gar geballter Faust zu den Verlorenen und hat ihnen erklärt, wo sie sich nun gefälligst zu ändern hätten, um überhaupt eine Chance auf Vergebung zu bekommen. Er ist einfach hin gegangen. Hat einfach an ihrem Leben teilgenommen. Hat mit ihnen gegessen, getrunken und gefeiert. Mehr noch: Mehr als einmal hat er den Glauben von Heiden, wie z.B. der Samariterin oder dem römischen Hauptmann, die ja für „Fromme“ absolut tabu waren, als Vorbild hingestellt.
Ich lese nirgends „Sieh herst mal ein, dass du gesündigt hast, bereue es und bitte dann um Vergebung!“ Dafür kommt immer wieder „Sei willkommen, lass es dir gut gehen, iss, trink, feiere mit mir. Dann werden wir auch über dein Problem sprechen!“
Eines noch, Martin. Etwas, was in Matthäus 24 WIRKLICH steht: „Wenn dann jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der Christus, oder dort! so glaubt es nicht!“ (V.23)