Mit einem Gottesdienst ist am Sonntag der Willow-Creek-Jugendkogress „Yes we are open“ mit 3.000 Dauerteilnehmern in Wetzlar zu Ende gegangen. Zum Abschluss erklärte der Wortakrobat und Filmemacher Jefferson Bethke: „Der Himmel ist kein Ort für Leute, die Angst vor der Hölle haben – er ist ein Ort für Menschen, die Jesus lieben.“
Das Christentum ist alles andere als eine gewöhnliche Religion. Darauf hat der Autor und Filmemacher Jeff Bethke in einer Predigt hingewiesen. „Religion bedeutet: Der Mensch muss versuchen, die Leiter zum Himmel selbst hinaufzuklettern. Christentum bedeutet: Der Mensch kann die Leiter nicht hochklettern, darum hat es Jesus Christus für ihn getan“, sagte er. Jesus Christus sei eine Person und kein Regelwerk, daher gehe es beim Christ-Sein in erster Linie um das persönliche Verhältnis zu Jesus und nicht darum, Regeln zu befolgen. „Der Himmel ist kein Ort für Leute, die Angst vor der Hölle haben – er ist ein Ort für Menschen, die Jesus lieben.“ Christen sollten sich nicht als Angestellte Gottes, sondern als seine Kinder verstehen. „Ein Angestellter wird gefeuert, wenn er einen Fehler macht – aber keiner würde seine Kinder feuern“, sagte der 22-jährige Amerikaner, der bekannt wurde, weil er kreative Kurzfilme über den Glauben auf der Plattform YouTube veröffentlichte.
Die Veranstalter des Kongresses zogen ein positives Fazit der Konferenz. „Wir haben unser Ziel, die Jugendlichen und Jugendleiter zu motivieren, erreicht“, sagte Karl-Heinz Zimmer, Geschäftsführer von Willow Creek Deutschland/Schweiz. Die Zusammenarbeit mit den Jugendverbänden unterschiedlicher Kirchen und Gemeinden in Deutschland, die im Vorfeld in die Organisation eingebunden wurden, sei sehr gut gelaufen. „Wir wollen nicht unser eigenes Ding machen, sondern mit den Verbänden vor Ort zusammenarbeiten“, sagte Zimmer.
Gery Schwammlein, Präsident der Willow Creek Association International, ergänzte: „Jugendleiter machen oft die Erfahrung, dass ihre Gemeinde nicht wächst und nur wenige Jugendliche zu den Gottesdiensten und Jugendstunden kommen. Hier wurden starke Impulse gesetzt, trotzdem weiterzumachen und nicht aufzugeben.“ Schwammlein hob hervor, dass der Kongress auch durch die gut 350 ehrenamtlichen Helfer ermöglicht wurde. Die enge Verzahnung von Mission und diakonischem Dienst sei ein Merkmal von Willow Creek, dass bei diesen Jugendkongress besonders hervorgehoben worden sei.
10.000 Euro für Jugendprojekte
Einfallsreiche christliche Jugendprojekte will der amerikanische Vermögensmanager Rob Mitchell fördern. Wie er im Rahmen des Jugendkongresses erklärte, hat er insgesamt 10.000 Euro bereitgestellt, um fünf Projekte mit je 2.000 Euro zu fördern.
Bis zum 30. Juni können Besucher des Kongresses ihre Ideen auf der Kongress-Website einreichen. Eine Jury wertet die Einsendungen aus und wählt die fünf schlüssigsten und vielversprechendsten Ideen. Die Gewinnerprojekte werden am 10. September 2013 ab 19 Uhr in der Sendung „Jumpers Radio“ im christlichen Webradio Crosschannel.de bekanntgegeben. ERF Medien, die Zeitschrift „dran next“ sowie das Willow-Magazin werden im weiteren Verlauf über die Projekte berichten und sie so einer größeren Öffentlichkeit präsentieren.
Veranstalter des Jugendkongresses ist „Willow Creek Deutschland/Schweiz“, eine Organisation, die regelmäßig Großveranstaltungen für Mitarbeiter aus Kirchen und christlichen Gemeinden durchführt. Der Name „Willow Creek“ stammt von einer gleich lautenden christlichen Gemeinde in South Barrington bei Chicago, die nach Angaben des Leiters von Willow Creek International, Gary Schwammlein, pro Wochenende zwischen 22.000 und 25.000 Gottesdienstbesucher verzeichnet. Das Gemeinde-Budget von ungefähr 40 Millionen Dollar stamme aus Spenden aus der Gemeinde. Die „Willow Creek Community Church“ ist weltweit für ihre sozialdiakonischen Dienste bekannt, beispielsweise in der Familien- oder Suchtberatung. Willow-Creek-Kongresse finden in über 100 Ländern statt. Der Kongress in Wetzlar begann am 31. Mai und endet am 2. Juni.